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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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meinem Mineralwasser, als wir die Stadtgrenze überquerten und auf die Berge zufuhren. Sie waren nicht schwarz, sondern sahen jetzt mehr »normal« aus. Sie waren felsig und schroff, und am Fuß blitzten lauter Lichter auf.
     
    »Was sind das für Lichteffekte?«, fragte ich. »Wo?« »Das Funkeln da drüben, was ist das?« Er drehte kurz den Kopf. »Da stehen Häuser, die Sonne spiegelt sich in den Fensterscheiben.« »Ich habe Sonnenstrahlen noch nie so stark funkeln sehen.«
     
    »Albuquerque liegt tausendsechshundert Meter hoch. Die Luft ist dünner, da macht das Licht die seltsamsten Dinge.« Es funkelte, als wären Juwelen in den Fels eingebettet. »Es sieht schön aus.« Er drehte wieder den Kopf, und diesmal sah er interessiert hin. »Wenn du meinst.«
     
    Danach sprachen wir nicht mehr. Müßige Unterhaltung war nicht Edwards Sache, und offenbar hatte er nichts Wichtiges zu sagen. Mir ging ständig durch den Kopf, dass er sich verliebt hatte, zumindest soweit das bei ihm möglich war. Es war einfach zu verblüffend. Mir fiel kein einziger vernünftiger Satz ein, darum blickte ich aus dem Fenster, bis mir etwas Nennenswertes in den Sinn käme. Ich hatte das Gefühl, das würde eine lange, stille Fahrt bis Santa Fe werden.
     
    Die Berge waren sehr rundlich und mit trockenem, braunem Gras bedeckt. Ich hatte den gleichen Eindruck wie bei meiner Ankunft in Albuquerque: trostlos. Die Berge wirkten recht nah, bis ich an einem Hang eine Kuh sah. Sie war winzig, und die Berge nicht annähernd so nah, wie ich geglaubt hatte. Es war früher Abend und noch hell, aber ich spürte das Kommen der Nacht trotz der Helligkeit. Der Tag war geschrumpft wie ein ausgelutschtes Bonbon. Egal wie hell die Sonne noch schien, ich spürte die Dunkelheit näher kommen. Teils lag das an meiner Stimmung - Verwirrung macht mich immer pessimistisch -, teils an meinem angeborenen Empfinden. Ich war Vampirhenker und kannte den Geruch der nahen Nacht genau wie das Drängen der nahen Morgendämmerung. Es kam vor, dass mein Weiterleben vom Zeitpunkt der Dämmerung abhing. Nichts schärft die Fähigkeiten so sehr wie Todesgefahr.
     
    Als das Tageslicht in einen milden Abendglanz überging, hatte ich genug von dem Schweigen. Ich konnte zwar nichts Nützliches zu seinem Privatleben sagen, aber es gab den Fall. Ich war hergekommen, um ein Verbrechen aufzuklären, nicht, um Briefkastentante zu spielen. Also täte es uns vielleicht gut, wenn ich mich einfach auf die Arbeit konzentrierte.
     
    »Gibt es noch etwas an dem Fall, das du vor mir zurückgehalten hast? Etwas, das mich nachher sauer machen könnte?« »Ist das ein Themawechsel?«, fragte er. »Mir war nicht bewusst, dass wir bei einem Thema waren. « »Du weißt, was ich meine.«
     
    Ich seufzte. »Ja.« Ich rutschte etwas tiefer in den Sitz und verschränkte die Arme. Meine Körpersprache zeugte nicht von Zufriedenheit, und sie hatte recht. »Ich kann zu der DonnaSache nichts weiter sagen, nichts Hilfreiches.«
     
    »Also konzentrieren wir uns auf die Arbeit.«
     
    »Das hast du mir beigebracht«, sagte ich. »Du und Dolph. Augen und Verstand auf das Wichtige richten. Das Wichtige ist das, was einen umbringen kann. Donna und die Kinder sind keine Gefahr für Leib und Leben, also stellen wir sie zurück.«
     
    Er lächelte sein übliches Ich-weiß-etwas-das-du-nicht-weißt Lächeln. Das tat er manchmal, nur um mich zu ärgern. Wie jetzt. »Ich dachte, du willst mich umbringen, wenn ich die Beziehung mit Donna nicht abbreche.«
     
    Ich rieb mir den Nacken an dem teuren Sitz, um eine Verspannung loszuwerden, die sich an meinem Hinterkopf bildete. Vielleicht hatte er mich doch hergebeten, damit ich Briefkastentante spielte. Blöder Mist.
     
    »Du hast recht, Edward. Du kannst nicht einfach gehen. Es würde Becca das Herz brechen. Aber du kannst auch nicht ewig so weitermachen. Donna wird dich nach einem Hochzeitstermin fragen, und was willst du dann sagen?«
     
    »Ich weiß es nicht.« »Ich auch nicht, also lass uns über den Fall reden. Da haben wir wenigstens eine klare Richtung.« »Haben wir?« Er sah mich kurz von der Seite an.
     
    »Wir wissen, dass wir dem Morden und Verstümmeln ein Ende setzen wollen, oder?« »Nun, das ist mehr, als wir im Hinblick auf Donna wissen.« »Heißt das, du verlangst nicht mehr, dass ich die Beziehung abbreche?«, fragte er, und dieses verdammte Lächeln war wieder da. Selbstgefällig, er sah selbstgefällig aus.
     
    »Das heißt, ich weiß

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