Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Edwards Problem zu sehr beeinträchtigen? Sah ich Gespenster wegen der Überlebenden in dem klimatisierten Krankenhausraum?
     
    Fast wäre ich einfach zum Wagen zurückgegangen, tat es dann aber doch nicht. Wenn es nur Einbildung gewesen war, würde es nicht schaden, näher hinzusehen, und wenn nicht ...
     
    Ich kehrte dem Wagen und den fernen Häusern den Rücken zu und betrachtete die leere Landschaft. Das Gras raschelte im Wind und hörte sich so trocken an wie ein Kornfeld im Herbst kurz vor der Ernte. Der Boden war mit rotbraunen Kieselsteinen übersät, zwischen denen hellere Erde durchschaute. Das flache Land zog sich bis zu den Bergen, die sich unter dem dunkler werdenden Himmel fortsetzten. Leer und einsam.
     
    Ich tat einen tiefen, reinigenden Atemzug, ließ ihn raus und tat zwei Dinge gleichzeitig: Ich ließ meine Schilde sinken und breitete die Arme aus, um mit den Händen auszugreifen. Aber nicht nur mit den Händen. Ich griff mit dem besonderen Sinn aus, den ich habe - mit meiner Magie, wenn Sie so wollen. Ich mag dieses Wort nicht. Ich griff aus mit der Macht, die mich Tote erwecken lässt und mir die Gesellschaft von Werwölfen beschert. Ich griff aus nach dieser wartenden Präsenz, die ich gespürt oder zu spüren geglaubt hatte.
     
    Da, wie ein Ruck an der Angel. Ich drehte mich zur Straße hin. In dieser Richtung war es, in Richtung Santa Fe. Ich spürte seine Ungeduld und wusste, bei Tageslicht konnte es sich nicht bewegen. Und ich wusste, dass es groß war, nicht physisch, sondern psychisch, denn wir waren noch Meilen weit weg, und doch nahm ich es schon wahr. Wie viele Meilen, konnte ich nicht schätzen, aber es war weit weg. Es fühlte sich nicht böse an. Das hieß nicht, dass es nicht böse war, sondern nur, dass es sich selbst nicht für böse hielt. Im Gegensatz zu Menschen sind übernatürliche Wesen ziemlich stolz auf ihre Bosheit. Aber das hier war kein Mensch, es war nichts Physisches. Ein Geist, Energie, suchen Sie sich was aus, es war jedenfalls da und steckte in keiner physischen Hülle. Es schwebte frei, nein, nicht frei ... Etwas rammte mich, nichts Fassbares, mehr ein übersinnlicher Lkw. Ich landete auf
     
    dem Hintern im Dreck und rang nach Luft, wie nach einem Schlag vor die Brust, der einem den Atem aus der Lunge treibt.
     
    Ich hörte Edward rennen, konnte mich aber nicht umdrehen. Ich war zu sehr damit beschäftigt, wieder atmen zu lernen.
     
    Er ging neben mir auf ein Knie, die Pistole in der Hand. »Was ist passiert?« Er spähte ringsum in die dichte Dämmerung, er sah nicht mich an, sondern suchte nach der Bedrohung. Die Sonnenbrille war verschwunden, und sein Gesicht war sehr ernst, während er ein Ziel zum Schießen suchte.
     
    Ich fasste seinen Arm, schüttelte den Kopf, versuchte zu sprechen. Als ich endlich genug Luft bekam, sagte ich nur: »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Das war nicht hilfreich, aber ich war zutiefst erschrocken. Meistens nach solch einem Schreck wird mir kalt wie bei einem Schock, aber nicht bei dem übersinnlichen Zeug. Wenn mit der »Magie« etwas schiefläuft, ist es anders, habe ich ein kribbliges, warmes Gefühl, als hätte ich in eine Steckdose gefasst. Das Etwas hatte mich ebenfalls gespürt und die Läden dichtgemacht.
     
    Ich zog meine Schilde um mich wie einen Mantel gegen den Schneesturm, aber es hatte sich zurückgezogen. Wenn dieser Schlag ein Maßstab war, würde es mich in Scheiben schneiden, würfeln und auf Toast servieren können, wenn es wollte. Es, hatte nicht gewollt. Ich war froh, begeistert, aber warum hatte es mir nichts getan? Wieso konnte ich es so weit weg spüren, und wie konnte es mich spüren? Normalerweise lag mein größtes Talent bei den Toten. Hieß das, dieses Etwas war tot oder hatte mit Toten zu tun? Oder war das eine meiner neuen Fähigkeiten, vor denen mich Marianne, meine Lehrerin, gewarnt hatte, dass ich sie entwickeln könnte? Oh Gott, hoffentlich nicht. Ich brauchte nicht noch mehr absonderlichen Mist in meinem Leben. Davon hatte ich schon reichlich.
     
    Ich zwang mich, das sinnlose Fluchen zu lassen, und sagte: »Steck die Waffe weg, Edward. Mir ist nichts passiert. Außerdem gibt es nichts zu erschießen und nichts zu sehen.«
     
    Er schob die Hand unter meinen Arm und zog mich auf die Beine, bevor ich so weit war. Ich wäre viel lieber noch eine Weile sitzen geblieben. Ich lehnte mich an ihn, und er ging los, zurück zum Wagen. Ich taumelte und musste ihn schließlich bitten, stehen zu

Weitere Kostenlose Bücher