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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gemerkt, die zu einem von Rikers Lkws passt.«
     
    »Ist der Zeuge noch am Leben?« »He, du kapierst aber schnell.« »Das heißt dann wohl nein.« »Er wird vermisst«, sagte Edward. »Und warum ist er hinter Donna und den Kindern her?«
     
    »Weil die Kinder bei ihr gewesen sind, als sie und ihre Gruppe in einer Protestaktion den Grabungsort umstellt haben. Der lag auf privatem Grund, für den Riker die Erlaubnis zum Planieren hatte. Sie war die Sprecherin der Gruppe.«
     
    »Dumm, sie hätte die Kinder nicht mitnehmen dürfen.« »Wie gesagt, Donna hatte nicht begriffen, was für ein Mensch Riker ist.« »Und was passierte dann ?« »Ihre Gruppe wurde beschimpft und verprügelt. Sie flüchtete. Donna hatte ein blaues Auge.«
     
    »Und was hat Ted unternommen?« Ich saß mit verschränkten Armen da und beobachtete sein Gesicht. Ich sah es nur von der Seite, aber das genügte. Es hatte ihm etwas ausgemacht, dass Donna verletzt worden war. Vielleicht nur, weil sie zu ihm gehörte, aus männlichem Stolz, oder aber ... es war mehr.
     
    »Donna bat mich, mit den Männern zu reden.« »Das waren wohl die, die im Krankenhaus gelandet sind. Ich erinnere mich, dass du diesen Harold gefragt hast, ob die beiden noch im Krankenhaus liegen.«
     
    Edward nickte. »Ja.« »Nur zwei im Krankenhaus und keiner im Sarg. Du lässt scheinbar nach.«
     
    »Ich konnte keinen töten, ohne dass Donna es mitbekommen hätte, darum habe ich an den beiden nur ein Exempel statuiert.« »Lass mich raten. Einer ist für Donnas blaues Auge verantwortlich.« Edward grinste zufrieden. »Tom.«
     
    »Und der andere?« »Der hat Peter geschubst und gedroht, ihm den Arm zu brechen.« Ich schüttelte den Kopf. Die Luft war endlich kühl, und ich bekam trotz Jacke eine Gänsehaut, aber vielleicht lag das nicht an der Kälte. »Der andere hat jetzt einen gebrochenen Arm?«
     
    »Unter anderem.« »Edward, sieh mich an.« Er wandte mir seinen kalten blauen Blick zu. »Mal ehrlich, ist dir diese Familie wichtig? Würdest du töten, um sie zu beschützen ?« »Ich würde töten, um mich zu amüsieren, Anita.«
     
    Ich schüttelte den Kopf und neigte mich zu ihm, um sein Gesicht zu sehen und ihm vielleicht sein Geheimnis zu entlocken. »Keine Witze, Edward, sag mir die Wahrheit. Meinst du es ernst mit Donna?«
     
    »Du hast mich gefragt, ob ich sie liebe, und ich habe nein gesagt.«
     
    Ich schüttelte erneut den Kopf. »Verdammt, weich mir nicht andauernd aus. Ich glaube nicht, dass du sie wirklich liebst. Dazu wärst du gar nicht fähig, aber du empfindest etwas für sie. Ich weiß nur nicht genau, was. Bedeutet dir diese Familie etwas, sie alle?«
     
    Sein Gesicht gab nichts preis. Er blickte mich nur an. Ich hätte ihn am liebsten geohrfeigt und angeschrien und ihm eine Standpauke gehalten, bis ich seine Maske durchbrochen hätte. Bei Edward hatte ich immer gewusst, woran ich war, wo er stand, selbst wenn er mich bedrohte. Aber jetzt wusste ich plötzlich gar nichts mehr.
     
    »Mein Gott, du liebst diese Familie.« Ich ließ mich kraftlos in den Sitz fallen. Ich hätte nicht verblüffter sein können, wenn ihm ein zweiter Kopf gewachsen wäre. Das wäre seltsam gewesen, aber nicht so seltsam.
     
    »Jesus, Maria und Josef, Edward, du liebst sie, allesamt.«
     
    Er sah weg. Edward, der eiskalte Mörder, sah weg. Er konnte oder wollte sich meinem Blick nicht stellen. Er legte den Gang ein, sodass ich mich anschnallen musste.
     
    Ich ließ ihn schweigend vom Parkplatz fahren, doch als wir am Stoppschild standen und auf eine Lücke im Verkehr warteten, musste ich etwas sagen. »Was willst du tun?«
     
    »Ich weiß es nicht«, seufzte er. »Ich liebe Donna nicht.« »Aber?«
     
    Er bog langsam in die Hauptstraße ein. >Sie ist ein bisschen verdreht, glaubt an jeden neuen Mist, den die New-Age-Leute propagieren. Sie hat durchaus Sinn fürs Geschäft, vertraut aber jedem. Bei Gewalt ist sie völlig nutzlos. Du hast sie heute erlebt.« Er konzentrierte sich sehr aufs Fahren und hielt krampfhaft das Steuerrad fest. »Becca ist genauso, vertrauensselig und süß, aber ... etwas zäher, glaube ich. Die Kinder sind zäher als Donna.«
     
    »Das müssen sie auch sein«, sagte ich und konnte meine Enttäuschung nicht unterdrücken.
     
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er. »Ich kenne Donna, weiß alles über sie. Ich habe jede Kleinigkeit von der Wiege bis heute erzählt bekommen.«
     
    »Hat es dich gelangweilt?« »Einiges«, sagte er vorsichtig.

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