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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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behaupten?« Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin kein zwangloser Mensch, Edward, nie.«
     
    Er seufzte. »Ich weiß. Wenn du deine Freundschaft anbietest, dann ist es fürs Leben. Wenn du jemanden hasst, dann für immer. Wenn du sagst, du bringst jemanden um, dann tust du es. Du stellst dich wegen deiner Kerle so an, weil du denkst, dass Liebe für immer sein muss.«
     
    »Und was ist daran verkehrt?« Er schüttelte den Kopf. »Manchmal vergesse ich, wie jung du bist.« »Und das heißt?«
     
    »Das heißt, dass du dein Leben komplizierst, Anita.« Er hob die Hand, bevor ich es sagen konnte, und sagte es für mich. »Ich weiß, ich habe mir eine komplizierte Beziehung aufgeladen, aber das war nicht meine Absicht, sie sollte nur Teil meiner Tarnung sein. Du gehst immer mit allem um, als wäre es lebenswichtig. Als ginge es um Leben und Tod.«
     
    »Und du meinst, wenn ich mit Bernardo schlafe, wird das alles geradegerückt.« »Es wäre ein Anfang.« Ich schüttelte den Kopf. »Nein.« »Dein letztes Wort?«, fragte er. »Ja.« »Gut, ich werde nicht noch mal davon anfangen.«
     
    »Prima«, sagte ich und sah in das leere Edward-Gesicht. »Seit Donna bist du persönlicher, gefühlvoller und weicher. Der neue Edward behagt mir nicht.« »Mir auch nicht.«
     
    Er ging auf seine Seite des Tisches, und wir lasen weiter. Normalerweise war Schweigen zwischen uns kameradschaftlich und nicht anstrengend. Aber diesmal schwirrte es von unausgesprochenen Ratschlägen, meinen an ihn wegen Donna und seinen an mich wegen meiner Männer. Edward und ich spielten füreinander Kummerkasten. Es hätte lustig sein können, wäre es nicht so traurig gewesen.
     
     
     

21
     
    E nie Stunde später war ich mit den Zeugenaussagen durch. Ich dehnte meinen Rücken und beugte mich langsam nach vorn, bis ich mit den Händen fast den Boden berührte. Drei Dehnungen, und ich konnte sie flach an den Boden drücken. Besser. Ich stand auf und sah auf die Uhr. Mitternacht. Ich fühlte mich steif und eigenartig, entrückt aus dem stillen Raum und der friedlichen Umgebung. Mein Kopf war angefüllt mit dem, was ich gelesen hatte, und das hatte gar nichts Friedliches gehabt.
     
    Als ich stand, konnte ich Edward sehen. Er war auf den Boden umgezogen, lag ausgestreckt da und hielt sich die Blätter vors Gesicht. Hätte ich mich hingelegt, wäre ich eingeschlafen. Edward hatte immer einen eisernen Willen.
     
    Er warf mir einen kurzen Blick zu, und ich sah, womit er sich befasste. Es waren die Fotos. Auf meinem Gesicht musste sich etwas abgemalt haben, denn er legte sie verdeckt auf seine Brust. »Bist du fertig?«
     
    »Mit den Zeugenaussagen,) a.« Er sah mich an.
     
    Ich ging um den Tisch herum und setzte mich auf den Stuhl, auf dem er den Abend begonnen hatte. Er blieb auf dem Boden liegen. Ich hätte gesagt, wie eine zufriedene Katze, aber es war auch etwas Reptilienhaftes daran, etwas Kaltes. Wie konnte Donna das übersehen? Ich schüttelte den Kopf. Auf die Arbeit konzentrieren, nur auf die Arbeit.
     
    »Die meisten Häuser sind freistehend, hauptsächlich weil ihre Besitzer reich sind. Sie konnten sich das Land und die Abgeschiedenheit leisten. Aber drei der Häuser stehen in einer Reihenhaussiedlung, wo auch die Bromwells lebten. Diese drei Überfälle fanden in einer der wenigen Nächte statt, wo keiner der Nachbarn zu Hause war.«
     
    »Und?«, fragte er. »Ich dachte, das sollte eine Brainstorming-Sitzung werden. Ich will deine Ideen hören.«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe dich hergeholt, damit einer den Fall mit neuen Augen sieht, Anita. Wenn ich dir unsere alten Ideen vortrage, bringt dich das vielleicht auf dieselben falschen Wege, die wir schon gegangen sind. Sag mir, was du siehst.«
     
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an. Was er sagte, war vernünftig, trotzdem klang es so, als wollte er etwas für sich behalten. Ich seufzte. »Wenn der Täter ein Mensch wäre, würde ich sagen, er hat die Häuser nächtelang beobachtet und auf die eine Gelegenheit gewartet, wo alle Nachbarn weg waren. Aber weißt du, wie die Chancen stehen, dass eine ganze Vorortstraße am gleichen Abend das Haus verlässt?«
     
    »Schlecht.«
     
    Ich nickte. »Verdammt richtig. Einige Leute hatten an dem Abend etwas vor. Ein Paar ging zur Geburtstagsfeier einer Nichte. Eine Familie war bei ihrem monatlichen Abendessen mit den Schwiegereltern. Zwei Paare haben noch spät gearbeitet, aber alle anderen hatten gar keine Verabredung, Edward. Sie

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