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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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jeden Abend in einem Club bei Albuquerque.« »Was ist so besonders an diesem Club?«
     
    »Wenn dein Beruf die aztekische Geschichte und Mythologie wäre, würdest du dann nicht auch gerne mit einem echten Azteken reden?« »Ein lebender Azteke in Albuquerque?« Ich versuchte erst gar nicht, meine Überraschung zu verbergen. »Wie das?« »Kein lebender, sondern ein echter.« »Ein Vampir also?«, sagte ich. Er nickte wieder.
     
    »Hat er einen Namen?« »Sie ist der Meister der Stadt und nennt sich Itzpapalotl.« »Ist das nicht der Name einer Aztekengöttin?« »Genau.« »Wo wir gerade von Größenwahn sprechen.« Ich musterte sein Gesicht auf irgendeine Regung. »Hat die Polizei mit ihr gesprochen?«
     
    »Ja.« »Und?« »Sie konnte ihnen nicht weiterhelfen.« »Du hast ihr nicht geglaubt, stimmt's?« »Die Polizei auch nicht. Aber bei den letzten drei Morden hatte sie einen Bühnenauftritt in ihrem Club.«
     
    »Also hat sie ein Alibi«, stellte ich fest. »Darum will ich, dass du vorher die Berichte liest, Anita. Wir haben etwas übersehen. Vielleicht stößt du darauf, aber bestimmt nicht, wenn du nach aztekischen Buhmännern suchst. Diesen Stein haben wir schon umgedreht, und so sehr die Polizei sich den Meister der Stadt als Täter wünscht, sie war es nicht.«
     
    »Warum dann das Angebot, mich heute Abend zu ihr zu bringen?« »Dass sie die Morde nicht begangen hat, heißt nicht, dass sie keine Informationen für uns hat.« »Die Polizei hat sie befragt.« »Ja, aber seltsamerweise reden Vampire nicht so gern mit der Polizei, dafür umso lieber mit dir.«
     
    »Weißt du, du hättest mir einfach sagen können, dass wir heute Nacht zum Meistervampir von Albuquerque gehen.« »Ich hatte nicht vor, dich heute Nacht schon hinzubringen, außer du würdest zickig werden. Ich hatte gehofft, du würdest erst auf den Aztekenaspekt kommen, wenn du alles gelesen hast.«
     
    »Warum?«
     
    »Ich sagte schon, es ist eine Sackgasse. Wir brauchen neue Ideen. Etwas, woran wir noch nicht gedacht haben, nicht Dinge, die die Polizei schon von der Liste gestrichen hat. «
     
    »Aber du hast diese Itzadingsbums nicht von deiner Liste gestrichen, oder?« »Die Göttin wird dir gestatten, sie mit dem englischen Namen anzureden: Obsidianschmetterling. So heißt auch ihr Club.« »Du glaubst, sie ist an dem Verbrechen beteiligt.«
     
    »Ich glaube, dass sie etwas weiß, dass sie einem Totenbeschwörer verraten würde, aber keinem Vampirhenker.« »Also gehe ich sozusagen außerdienstlich hin.« »Sozusagen.«
     
    »Ich bin Jean-Claudes menschlicher Diener und Mitglied eines mächtigen Triumvirats. Wenn ich den Meister dieser Stadt ohne polizeilichen Auftrag aufsuche, dann muss ich mich auf die Vampirspiele einlassen. Ich hasse Vampirspiele.«
     
    Edward sah über den Tisch. »Wenn du deinen hundertsten Zeugenbericht gelesen hast, siehst du das vielleicht anders. Nach diesem ganzen Zeug kommen dir selbst Vampirspiele attraktiv vor.« »Mann, Edward, du klingst ja fast verbittert.«
     
    »Ich bin der Monsterfachmann, Anita, und nicht mal ich habe den Hauch einer Ahnung.«
     
    Wir sahen uns an, und wieder spürte ich bei ihm Angst und Hilflosigkeit. Gefühle, die Edward nicht hatte. Zumindest hatte ich das geglaubt.
     
    Bernardo kam mit einem Tablett und Kaffee herein. Er musste etwas gespürt haben, denn er fragte: »Habe ich etwas verpasst?« »Nein«, sagte Edward und wandte sich wieder der Akte auf seinem Schoß zu.
     
    Ich stand auf und sortierte Unterlagen. »Du hast noch nichts verpasst.« »Ich lasse mich wirklich gern belügen.« »Wir lügen nicht«, sagte ich. »Warum ist die Stimmung dann so angespannt?« »Sei still, Bernardo«, bat Edward.
     
    Bernardo nahm das nicht als Beleidigung. Er hielt den Mund und teilte den Kaffee aus.
     
    Ich sortierte alle Zeugenaussagen heraus, die ich finden konnte, und las sie während der nächsten drei Stunden. Ich hatte einen Polizeibericht von vorn bis hinten gelesen, ohne etwas zu finden, das nicht längst bedacht worden war. Jetzt hielt ich nach einer neuen Spur Ausschau. Das klang vielleicht selbstgefällig, aber Edward war sicher, dass ich irgendetwas finden würde. Allerdings fragte ich mich allmählich, ob er wirklich so großes Vertrauen in mich setzte oder ob das schiere Verzweiflung war. Ich würde jedenfalls mein Bestes versuchen, mehr konnte ich nicht tun.
     
    Ich blickte auf mehrere Stapel mit Zeugenaussagen und machte mich ans Lesen. Ich weiß,

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