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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dass jemand merkte, dass ich mich über Gebühr zu Bernardo hingezogen fühlte. Es war einfach zu peinlich.
     
    »Lass uns einen Augenblick allein, Bernardo«, bat Edward.
     
    Bernardo stand mit einem Bündel Aktenblätter auf und sah von einem zum andern. »Ist mir etwas entgangen?«
     
    »Ja«, sagte Edward. »Geh jetzt.« Bernardo sah mich an, stellte mir eine stumme Frage, aber ich ging nicht darauf ein. Mein Gesicht war undurchschaubar und leer. Er seufzte und gab mir die Blätter. »Wie lange?«
     
    »Ich rufe dich«, sagte Edward.
     
    »Wunderbar, ich bleibe in meinem Zimmer, bis Daddy sagt, ich darf rauskommen.« Er schritt durch die nächste Tür, durch die auch Olaf verschwunden war. »Niemand lässt sich gerne wie ein Kind behandeln«, begann ich.
     
    »Anders geht es mit Bernardo nicht«, sagte Edward. Sein Blick ruhte unverrückbar auf meinem Gesicht, und er sah viel zu ernst aus, als dass von ihm Trost zu erwarten war.
     
    Ich fing an, die aufgesammelten Blätter zu sortieren. Ich nutzte die freie Stelle auf dem Tisch, die entstanden war, weil ich mich anfangs beim Lesen darüber gebeugt hatte, anstatt mich in den Stuhl zu lümmeln. Ich konzentrierte mich aufs Ordnen und blickte nicht auf, bis ich ihn neben mir spürte.
     
    Als ich aufsah, waren seine Augen nicht ausdruckslos. Sie waren eindringlich und trotzdem undurchschaubar. »Du hast gesagt, dass du die beiden sechs Monate lang nicht gesehen hast.«
     
    Ich nickte.
     
    »Warst du mit jemand anderem zusammen?«, fragte er. Ich schüttelte den Kopf. »Also keinen Sex seitdem.« Ich nickte. Mein Herz schlug schneller. So wenig wollte ich, dass er der Sache auf den Grund ging. »Warum nicht?« Ich sah weg, konnte mich seinem Blick nicht stellen. »Ich habe bestimmt nicht das Recht, anderen Moral zu predigen,
     
    Edward, aber ich will keinen beiläufigen Sex, das weißt du.« »Sobald Bernardo in deine Nähe kommt, wirst du nervös.« Mir stieg die Hitze ins Gesicht. »Ist das so offensichtlich?« »Nur für mich.«
     
    Das erleichterte mich. Ich antwortete, ohne ihn anzusehen. »Ich verstehe das nicht. Er ist ein Mistkerl. Selbst meine Hormone sollten einen besseren Geschmack haben.«
     
    Edward lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Tisch. Er tat es genau wie Bernardo, aber es ließ mich kalt, und das konnte nicht nur daran liegen, dass er ein Hemd anhatte. Edward hatte einfach nicht diese Wirkung auf mich, hatte er nie gehabt.
     
    »Er sieht gut aus, und du bist gell.« Die Hitze, die schon nachgelassen hatte, flammte wieder auf. Mein Gesicht brannte. »Sag das nicht so.« »Es ist die Wahrheit.« Darauf sah ich ihn an und ließ meinen Ärger durchschimmern. »Zur Hölle mit dir.«
     
    »Vielleicht weiß dein Körper, was du brauchst.« Ich riss die Augen an. »Soll heißen?« »Einen guten, unkomplizierten Fick. Das heißt es.« Erwirkte ruhig, unbeeindruckt, als hätte er etwas ganz anderes gesagt. »Was willst du mir sagen?« »Fick Bernardo. Gib deinem Körper, was er braucht. Du brauchst nicht zu den Monstern zu laufen, um dich flach legen zu lassen.«
     
    »Ich kann nicht glauben, dass du das zu mir sagst.«
     
    »Warum nicht? Wäre es nicht einfacher, sie zu vergessen, wenn du mit einem anderen Sex hast? Haben sie nicht auch damit Macht über dich, besonders der Vampir? Gib es zu, Anita. Wenn du nicht enthaltsam wärst, würdest du sie nicht so sehr vermissen.«
     
    Ich öffnete den Mund, um zu widersprechen, und schloss ihn wieder. Ich dachte darüber nach. Hatte er vielleicht recht? War der Mangel an Sex der Grund, weshalb ich nach ihnen schmachtete? Ja, wahrscheinlich, aber es war nicht der einzige. »Ich vermisse den Sex, ja, aber ich vermisse die Intimität, Edward. Ich vermisse es, sie anzusehen und zu wissen, dass sie mir gehören. Dass ich jeden Zentimeter von ihnen haben kann. Ich vermisse die Sonntagvormittage nach der Kirche, wenn Richard bei mir bleibt, um alte Filme zu gucken. Ichvermisse es, Jean-Claude zu beobachten, wie er mir beim Essen zusieht.« Ich schüttelte den Kopf. »Sie fehlen mir, Edward.«
     
    »Dein Problem ist, dass du einen unkomplizierten Fick nicht mal erkennen würdest, wenn er dir in den Arsch beißt.« Ich wusste nicht, ob ich schmunzeln oder sauer sein sollte, darum hörte ich mich ein bisschen amüsiert und ein bisschen ärgerlich zugleich an. »Und dein Beziehung zu Donna ist so unkompliziert?«
     
    »Das war sie am Anfang«, sagte er. »Kannst du das von deinen auch

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