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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Verfügung, darum bin ich mitgefahren. Sie war laut und ausgelassen, flirtete mit den Männern, und zu mir war sie patzig. Ich weiß nicht mehr, was ich sagte, aber ich erinnere mich an ihren Gesichtsausdruck, als sie sich zu mir herumdrehte. Wir fuhren in dem dunklen Polizeiwagen, und als sie den Kopf drehte, um mich anzusehen, richteten sich mir die Haare auf. Weder glühten ihre Augen noch roch es nach Schwefel, Captain Henderson, aber ich fühlte das Böse von ihr ausströmen wie ein aufdringliches Parfüm.« Henderson musterte mein Gesicht, als wollte er sich jeden Zug einprägen. »Ich fürchte mich nicht so leicht, Captain, aber in diesem Augenblick bekam ich Angst. Ich hatte Angst vor ihr, und das sah sie mir an und lachte, dann war der Moment vorüber.«
     
    »Was haben Sie getan ?« »Ich riet zu einem Exorzismus.« »Wurde es gemacht?« »Nicht von der Polizei, aber ihr Mann hat die schriftliche Erlaubnis dazu gegeben.« »Und?«, fragte Henderson.
     
    »Und es war erfolgreich. Solange sie ihre Medikamente nimmt, ist die Krankheit unter Kontrolle. Die Besessenheit war nicht die Ursache für die Schizophrenie.«
     
    Henderson nickte. »Während der Ausbildung lernen wir, dass Geisteskrankheiten einem Dämon den Zugang erleichtern, Ms Blake. Das ist wie mit PCP, nur unheimlicher.« »Ja«, sagte ich. »PCP bringt die Leute nicht zum Schweben.« Er runzelte die Stirn. »Waren Sie bei dem Exorzismus dabei?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht darüber sprechen. Vor allem nicht hier und jetzt. Worte haben Macht, Captain. Erinnerungen haben Macht. Die will ich nicht berühren.« Er nickte. »Sind Sie sicher, dass das kein Mensch getan hat?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Das Opfer wurde lebendig gefressen. Ein Mensch könnte Ihnen die Kehle herausbeißen Lind noch ein paar andere von diesen Verletzungen zufügen, aber nicht alle.«
     
    »Wenn Sie mir sagen, das war ein Fall von Besessenheit, werde ich meine Hebel in Bewegung setzen und nach einem Priester suchen. Aber, Blake, wissen Sie, wie selten so ein offener Dämonenangriff ist?«
     
    »Wahrscheinlich besser als Sie, Captain. Ich werde zu allen möglichen abgedrehten Fällen gerufen.«
     
    »Haben Sie schon einmal erlebt, dass ein Dämon einen Menschen durch einen direkten Angriff anstatt mit einer List getötet hat?« »Nein.« »Wie können Sie dann so sicher sein?«, fragte er.
     
    »Das sagte ich bereits, Captain. Wenn Sie einmal in der Nähe eines Dämons gewesen sind, werden Sie nie vergessen, wie sich das anfühlt.« Ich schüttelte den Kopf und kämpfte mit dem Drang, noch einen Schritt weiter von der Leiche wegzugehen.
     
    »Aber ich bin kein Dämonenfachmann, Captain Henderson. Ich schlage vor, Sie wenden sich an einen Priester. Ich bin auch kein Fachmann für diese Art Magie. Rufen Sie eine hiesige Hexe hinzu, damit sie sich die Sache ansieht. Sie kann Ihnen vielleicht mehr sagen. Ich kann Ihnen nur die Richtung weisen.«
     
    »Könnten Sie einen Dämon beschwören, um jemanden umzubringen ?« Ich blickte ihn stirnrunzelnd an. »Wie meinen Sie das?« »Antworten Sie einfach, Ms Blake.« »Ich wecke Tote auf, Captain. Ich beschwöre keine Dämonen.« »Viele Leute sehen da keinen großen Unterschied.«
     
    »Großartig, wirklich großartig. Sie rufen mich hierher. Ich sage Ihnen, es ist schwarze Magie, und jetzt hängen Sie mir die Sache an. Ich habe keine Lust, das qualmende Opfer einer Hexenjagd zu werden, Captain Henderson.« Er lächelte. »Antworten Sie auf die Frage. Hätten Sie das tun können?«
     
    »Nein, ich hätte das nicht tun können. Mit Dämonen einen Handel einzugehen verdirbt die Seele. Ich bin vielleicht kein tadelloser Christ, aber ich gebe mir Mühe.« »Vampire ficken verdirbt die Seele ebenfalls, Blake.«
     
    Ich starrte ihn an, etliche Sekunden lang, denn am liebsten hätte ich ihn geschlagen oder angeschrien. Nein, geschlagen. Aber das durfte ich mir nicht erlauben. Ich beschränkte mich auf ein Lächeln, zu dem man manchmal Zuflucht nimmt, wenn man eigentlich vernichten will.
     
    »Na schön, Captain. Hier war machtvolle Magie im Spiel, und ich stehe in dem Ruf, solche zu besitzen. Sie können nichts dafür, dass Sie den enormen Unterschied zwischen den magischen Systemen nicht verstehen. Ein Ausbildungsmangel, den man Ihnen nicht anlasten kann.« Meine Stimme drückte klar aus, dass ich das gern wollte. »Aber wenn ich jemanden umbringen wollte, würde ich ihn wahrscheinlich erschießen.

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