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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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fast nackt. Cherry hielt Nathaniel an der Hand und führte ihn wie ein Kind. Er sah nicht aus wie ein Kind, wie er so auf uns zukam, so nackt. Wegen der Verletzungen trug er keine Unterwäsche, und es war vollkommen klar, dass er sich freute, mich zu sehen. Oder vielleicht lag es daran, dass er neben Cherry aufgewacht war, oder es war diese Männersache. Jedenfalls gefiel mir das nicht.
     
    Ich schob mich von Jason weg, der mich sofort losließ. Er sah die anderen an, und ihn schien nichts zu stören. Im Gegenteil, ich spürte seine prickelnde Energie auf der Haut. Bei Gestaltwandlern wecken starke Emotionen ihre Kräfte. In dem Moment, wo ich das dachte, sah ich unwillkürlich hin. Jason freute sich, Cherry zu sehen, er freute sich enorm. Ich sah errötend weg. Ich drehte ihnen den Rücken zu.
     
    Jemand fasste mich an der Schulter. Ich zuckte zusammen. »Ich bin's, Anita«, sagte Jason.
     
    Ich schüttelte den Kopf. Er schloss mich von hinten in die Arme, sehr darauf bedacht, nur meine Schultern zu berühren und nicht tiefer zu rutschen.
     
    »Mir tut es nicht leid, dass du sie getötet hast. Mir tut nur leid, dass du Barnaby nicht auch erwischt hast.«
     
    »Aber jemand anderer wird für meine Großtat bezahlen, Jason. Wie Mira gestern. Ich mache Sachen, sage Dinge, wenn ich mit euch zusammen bin, und immer gerät alles falsch.«
     
    Zane kam zu mir herum. Mit Jasons Armen um die Schultern blickte ich zu ihm hoch. Seine braunen Augen waren ernster als bisher auf dieser Reise.
     
    Er streckte die Hand nach meinem Gesicht aus, und nur ein leiser Druck Jasons hielt mich davon ab, auszuweichen oder zu sagen, er solle mich nicht anfassen. Berührungen bedeuten bei Lykanthropen nicht dasselbe wie bei uns übrigen Amerikanern. »Wie bei uns Menschen« konnte man nicht sagen, denn es gab viele Länder, wo das üblicher war als bei uns.
     
    Zane strich mit den Fingern über meine Wange und musterte stirnrunzelnd mein Gesicht. »Gabriel war unsere ganze Welt. Er und Elizabeth haben uns zu Leoparden gemacht, haben uns ausgewählt. So übel du ihn findest, er hat die meisten von uns vor Schlimmerem bewahrt. Ich war ein Junkie, aber er duldete keine Drogen im Rudel.«
     
    Er beugte sich heran und schnüffelte an meiner Haut, rieb die Wange an mir, sodass ich seine Bartstoppeln zu spüren bekam. »Nathaniel war ein Stricher. Gabriel hat ihn weiterhin an Kunden verkauft, aber nicht an irgendwelche, nicht an Jeden x-Beliebigen.«
     
    Cherry ließ sich auf die Knie nieder. Sie nahm meine Hand, rieb das Gesicht darin wie eine Katze, die Duftmarken setzt. »Ich hatte bei einem Autounfall ein Bein verloren. Gabriel bot mir an, es mir wiederzugeben. Er schnitt den Stumpf ab, und als ich die Gestalt wechselte, wuchs mir das Bein neu.«
     
    Zane drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. »Auf seine Weise hat er für uns gesorgt.«
     
    »Aber er hat nie sein Leben für uns riskiert«, sagte Cherry. Sie fing an, mir die Hand zu lecken, genau wie eine Katze, und hörte damit auf, gerade als ich ihr sagen wollte, sie solle das sein lassen. Vielleicht spürte sie meine Abneigung. »Du hast dein Leben riskiert, um Nathaniel zu retten. Du hast das Leben deiner Vampire für ihn riskiert.«
     
    Zane nahm mein Gesicht in beide Hände und schaute mich an. »Du liebst Asher. Warum wolltest du ihn für Nathaniel opfern?«
     
    Ich entzog mich sämtlichen Händen, bis ich mich allein an der Tür wiederfand. Ich hatte nicht vor, zu flüchten, ich brauchte nur mehr Raum.
     
    Nathaniel hockte sich mitten auf den Boden. Er war der Einzige, der mich nicht angefasst hatte.
     
    »Ich liebe Asher nicht«, erwiderte ich. »Wir können riechen, dass du ihn begehrst«, sagte Zane. Na großartig. »Ich habe nicht behauptet, dass ich ihn nicht süß finde. Ich sage, dass ich ihn nicht liebe.« Mein Blick glitt zu dem Sarg. Ich wusste, er konnte mich nicht hören, aber ...
     
    Jason lehnte sich an die Wand und grinste mich an, die Arme vor der Brust verschränkt. Sein Blick reichte mir.
     
    »Ich liebe ihn nicht.« Cherry und Zane starrten mich an, sie machten beide das gleiche Gesicht, das ich aber nicht deuten konnte. »Du magst ihn«, sagte Cherry. Ich dachte darüber nach, dann nickte ich. »Also gut, ich mag ihn.«
     
    »Warum wolltest du ihn für Nathaniel opfern?« , fragte sie. Sie kniete noch am selben Platz und ging jetzt auf alle viere. Ich sah ihre Brüste herabhängen, als sie auf mich zugekrochen kam. Ich hatte noch nie eine

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