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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mit Jamil und Shang-Da in ihre Hütte. ShangDa und Jamil waren nicht entsetzt. Sie waren beeindruckt. Obwohl Shang-Da meinte: »Dafür werden sie uns umbringen.« Asher widersprach. »Colin hat längst nicht solche Kräfte wie Jean-Claude, trotzdem hat er das Leben von Jean-Claudes Stellvertreter verlangt sowie die geistige Gesundheit eines seiner Wölfe. Er ist zu weit gegangen. Anita hat ihm das lediglich vor die Augen geführt.«
     
    Shang-Da hatte zugesehen, wie die verkohlten Körper langsam zu Asche zerfielen. »Glaubst du, das würde irgendein Meistervampir durchgehen lassen?«
     
    Asher zuckte die Achseln. »Es ist keine Schande, gegen einen zu verlieren, der eine Begegnung mit dem Rat überlebt hat.«
     
    »Außerdem wird er jetzt Angst haben«, sagte Jamil. »Er wird Anita nicht mehr persönlich gegenübertreten.« Asher nickte. »Ganz recht.«
     
    »Aber diese Nikki hätte die Schutzgeister genauso wecken können wie ich«, gab ich zu bedenken. »Wenn sie die gleichen Kräfte hätte wie du, hätte sie ihren Meister nicht nur gewarnt.« »Sie hätte verhindert, dass ich die Magie freisetze«, folgerte ich. »Genau«, sagte Asher.»Dann hat sie also gelogen«, sagte ich.
     
    Asher lächelte und berührte meine Wange. »Wie kannst du so zynisch sein und überrascht tun, wenn Leute lügen?«
     
    Darauf gab es keine Antwort. Was ich getan hatte, begann mir eben erst klar zu werden. Bei Tageslicht betrachtet - wir hatten bis Mittag geschlafen -war mir kalt von der Erkenntnis, dass ich dazu nicht einmal die Kräfte von Richard oder Jean-Claude zu Hilfe genommen hatte. Das war ganz allein meine Tat gewesen. Ich hätte das auch ohne alle Vampirzeichen geschafft, ohne einen Tropfen Zaubertrank.
     
    Ich mochte es nicht, wenn ich etwas so Unmenschliches tat und es keinem anderen in die Schuhe schieben konnte. Dann kam ich mir immer vor wie ein Monster.
     
    Jason tippte mir auf die Schulter. Ich sah ihn an. Er musste mir etwas angemerkt haben, denn sein Grinsen war verschwunden. In seinen Augen sah ich den Weltschmerz, der ab und zu bei ihm durchkam.
     
    »Was hast du?«, fragte er. Ich schüttelte den Kopf. »Du hast gesehen, was ich letzte Nacht getan habe. Ich habe das getan. Nicht Jean-Claude. Nicht Richard. Sondern ich. Die gute alte Anita.«
     
    Er legte mir die Hände auf die Schultern und drehte mich zu sich herum, damit ich ihm ins Gesicht sah. »Du hast mich gerettet, Anita. Du hast dich zwischen mich und dieses Grauen gestellt. Das werde ich dir nie vergessen.«
     
    Ich wollte wegsehen, aber er schüttelte mich sacht, bis ich ihn wieder ansah. Wir waren gleich groß, ich brauchte nicht einmal zu ihm aufzuschauen. Alles Augenzwinkernde war weg. Übrig geblieben war ein viel ernsthafterer, erwachsenerer Jason. »Du hast getötet, um uns zu retten. Das wird keiner von uns je vergessen. Verne und seine Wölfe ebenfalls nicht.«
     
    »Aber Colin auch nicht«, sagte ich. »Er wird kommen.« Jason schüttelte den Kopf. »Asher und Jamil haben Recht. Er macht sich in die Hosen vor Angst. Er wird sich nicht mehr an dich heranwagen.«
     
    Ich fasste seine Arme und ließ den Quilt zu Boden gleiten. »Aber euch wird er etwas antun. Er wird versuchen, dich in die Finger zu bekommen, Jason. Er wird dich Barnaby geben. Er wird dich zerbrechen, nur um mich zu treffen.«
     
    »Oder er wird Asher töten. Ich weiß«, sagte Jason. Er lächelte, und es war fast sein altes Grinsen. »Was glaubst du, warum wir beide heute Nacht hier bei dir geblieben sind? Ich zum Beispiel wollte deinen Schutz.«
     
    »Den hast du«, sagte ich.
     
    Sein Lächeln wurde weicher. »Ich weiß.« Er berührte mich sanft an der Wange. »Was ist los? Ich meine, was hast du? Du wirkst heute so ... gequält.«
     
    »Was ich gestern Nacht getan habe, war nicht sehr menschlich, Jason. Ich habe Richards Entsetzen gesehen, habe gespürt, dass er mich für ein Ungeheuer hielt, und damit hat er Recht.«
     
    Jason nahm mich in die Arme. Zuerst machte ich mich steif, und er wollte mich schon loslassen, aber dann entspannte ich mich. Ich ließ mich von ihm halten, schlang die Arme um seinen Rücken und barg das Gesicht an seinem Hals. Am liebsten hätte ich einfach losgeheult.
     
    Hinter mir gab es ein leises Geräusch. Ich drehte den Kopf. Die Werleoparden stiegen aus dem Bett und kamen auf menschlichen Füßen zu uns getappt, bewegten sich aber, als hätten sie Muskeln an Stellen, wo ich keine hatte. Zane und Cherry reckten sich. Sie waren

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