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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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wieder klingelte. Ich zuckte zusammen und nahm mit Herzklopfen ab. Ich fürchtete mich wirklich vor dem Gespräch.
     
    »Hallo«, sagte ich.
     
    »Narcissus wird für die Sicherheit deiner Katzen sorgen. Gut, wo waren wir?« Einen Augenblick war er still. »Oh, ja: Hättest du auch angerufen, wenn du nicht meine Hilfe gebraucht hättest?«
     
    »Die Frau, bei der ich lerne ...«
     
    »Marianne.«
     
    »Ja, Marianne. Sie sagt, dass ich die Löcher in meiner Aura nicht ständig blockieren darf. Ich kann vor übernatürlichen Gruselmonstern nur sicher sein, wenn ich die Löcher ihrer Bestimmung entsprechend ausfülle.«
     
    Schweigen in der Leitung. Es hielt so lange an, dass ich fragte: »Jean-Claude, bist du noch dran?«
     
    »Ich bin hier.«
     
    »Du klingst nicht glücklich darüber.«
     
    »Weißt du, was du da sagst, Anita?« Es war immer ein schlechtes Zeichen, wenn er mich beim Namen nannte.
     
    »Ich meine, ja.«
     
    »Ich möchte das zwischen uns restlos klarstellen, ma petite. Nicht dass du hinterher weinend ankommst, du habest nicht gewusst, wie sehr uns das aneinander bindet. Wenn du Richard und mir erlaubst, die Zeichen wirklich auszufüllen, teilen wir unsere Aura, unsere Kräfte, unsere Magie.«
     
    »Das tun wir bereits, Jean-Claude.«
     
    »Teilweise, ma petite, aber das sind nur die Nebenwirkungen der Zeichen. Diesmal aber würde daraus eine bereitwillige Vereinigung in voller Absicht. Einmal geschehen, kann sie meines Wissens nicht mehr rückgängig gemacht werden, außer mit großem Schaden für uns alle.«
     
    Jetzt war ich es, die seufzte. »Wie viele Vampire haben dich herausgefordert, während ich mich ferngehalten habe?«
     
    »Ein paar«, sagte er vorsichtig.
     
    »Mehr als ein paar, möchte ich wetten. Denn sie haben gespürt, dass deine Abwehr Löcher hat. Es war schwierig, sie in die Schranken zu weisen, ohne sie umzubringen, hab ich recht?«
     
    »Sagen wir, ich bin froh, dass es im Laufe des Jahres keine ernsthaften Herausforderer gegeben hat.«
     
    »Ohne Richard und mich wärst du besiegt worden. Du hättest dich ohne die Berührung mit uns nicht schützen können. Solange ich bei dir in der Stadt war, funktionierte das. Durch die Berührung konnten wir uns mit den Kräften des anderen verbinden und das Problem kompensieren.«
     
    »Oui«, sagte er leise.
     
    »Das ist mir nicht klar gewesen, Jean-Claude. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob es etwas geändert hätte, aber ich habe das nicht gewusst. Oh Gott, Richard muss verzweifelt sein - er tötet nicht wie wir. Er hält sich die Werwölfe nur mit einem Bluff vom Leib, sonst würden sie ihn zerreißen, und bei zwei klaffenden Löchern in seinem Schutzschild ...« Ich ließ den Satz in der Luft hängen und spürte noch einmal das kalte Entsetzen, mit dem mir klar geworden war, wie sehr ich uns drei gefährdet hatte.
     
    »Richard hatte Probleme, ma petite. Wir haben jeder einen Spalt in unserer Rüstung, den einen, den nur du schließen kannst. Er war gezwungen, seine Kräfte mit meinen zu verbinden. Wie du selbst sagst, sein Bluff ist sehr wichtig für ihn.«
     
    »Das habe ich nicht gewusst, und es tut mir leid. Es hat mir solche Angst eingejagt, als ich von euch beiden überwältigt wurde, dass ich an nichts anderes mehr gedacht habe. Marianne hat mir die Wahrheit eröffnet, sobald sie mir zutraute, sie zu verkraften.«
     
    »Und hast du jetzt keine Angst mehr vor uns, ma petite?« Sein Ton war sehr vorsichtig, so vorsichtig, als trüge er eine sehr volle, sehr heiße Tasse Suppe eine lange, schmale Treppe hinauf.
     
    Ich schüttelte den Kopf, begriff, dass er mich nicht sehen konnte, und sagte: »Ich bin nicht mutig. Ich bin ziemlich erschrocken. Weil es kein Zurück gibt, wenn ich mich darauf einlasse, und weil ich mir vielleicht etwas vormache, was meine Entscheidungsfreiheit angeht. Die gibt es vielleicht gar nicht, die ganze Zeit schon nicht. Aber egal wie wir das Schlafzimmerproblem lösen, ich kann uns nicht mit klaffenden, metaphysischen Wunden herumlaufen lassen. Zu viele werden die Schwachstelle spüren und ausprobieren wollen.«
     
    »Wie das Wesen in New Mexico«, sagte er und wieder ungewohnt behutsam.
     
    »Ja.«
     
    »Heißt das, du willst uns heute Nacht die Zeichen vereinigen lassen, willst uns die Wunden, wie du sie so plastisch nennst, schließen lassen?«
     
    »Wenn das meine Leoparden nicht gefährdet, ja. Wir müssen das so bald wie möglich tun. Ich fände es entsetzlich, die große

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