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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ihm zu viel wird, oder wenn er meint, dass etwas Übles vor sich geht. Aber Nathaniel war nicht gesund. Darum hatte er Aufpasser bei sich. Das war jedoch noch nicht alles. Ein guter Dominanter verlässt sich darauf, dass sein Sub rechtzeitig »stopp« sagt, dass er seinen eigenen Körper kennt und genügend Selbsterhaltungswillen besitzt. Nathaniel war mit solchen Sicherheitsmechanismen nicht ausgestattet, sodass auch ein Dominanter mit den besten Absichten in die Lage geraten konnte, zu spät zu bemerken, dass Nathaniel nicht auf sich aufpasste.
     
    Ich hatte ihn einige Male begleitet. Als Nimir-Ra hatte ich die Pflicht, die in Frage kommenden SM-Spieler unter die Lupe zu nehmen. Ich war darauf gefasst gewesen, die unteren Kreise der Hölle zu betreten, und wurde angenehm überrascht. Mit der sexuellen Anmache, die man Samstagabend in einer normalen Bar erleben kann, hatte ich mehr Probleme. In diesen Clubs achtete jeder darauf, sich nicht aufzudrängen oder aggressiv zu erscheinen. Man bewegte sich in einem kleinen Kreis, und wer den Ruf weghatte, fies zu sein, fand sich auf der schwarzen Liste wieder und hatte keinen mehr zum Spielen. In dieser Szene war man höflich, und wer einmal klargestellt hatte, dass er nicht gekommen war, um mitzuspielen, wurde nicht weiter behelligt, außer von Touristen. Touristen waren Poseure, die sich gern verkleideten, aber nicht zur Szene gehörten. Sie kannten die Regeln nicht und hielten es auch nicht für nötig, danach zu fragen. Wahrscheinlich dachten sie, dass eine Frau, die in solch ein Etablissement ging, zu allem bereit war. Ich hatte sie eines Besseren belehrt. Schließlich hatte ich Nathaniel nicht mehr begleiten können. Die anderen Werleoparden meinten, ich strahlte so viel Dominanz aus, dass sich kein Dominanter Nathaniel nähern würde, solange ich bei ihm war. Allerdings bekamen wir Angebote für Dreier aller Art, und ich wünschte mir einen Button mit der Aufschrift: »Nein, ich will kein Dreierbondage mit Ihnen, aber danke für das Angebot.«
     
    Elizabeth war angeblich dominant, aber nicht zu sehr. Darum hatte sie Nathaniel begleiten und ihm einen Partner aussuchen sollen.
     
    »Elizabeth ist weg«, sagte Gregory.
     
    »Ohne Nathaniel?«
     
    »Ja.«
     
    »Na, das kommt jetzt genau richtig.«
     
    »Was heißt das?«, fragte er.
     
    »Dass ich sauer bin auf sie.«
     
    »Das ist noch nicht alles«, meinte er darauf.
     
    »Wie kann das sein, Gregory? Ihr habt mir alle erklärt, dass diese Clubs sicher sind. Ein bisschen Bondage, ein paar Klapse auf den Hintern. Ihr alle habt mich überzeugt, dass ich ihn sowieso nicht ewig davon fernhalten kann. Und dass sie da Überwachungsmethoden haben, damit keinem etwas passiert. Du, Zane und Cherry, ihr habt mir das gesagt. Ich habe mich sogar selbst überzeugt. Es gibt überall Kameras. Man ist da sicherer als ich bei manchen meiner Verabredungen. Was kann also schiefgegangen sein?«
     
    »Wir haben das wirklich nicht voraussehen können.«
     
    »Spuck einfach die Pointe aus, Gregory, die Vorgeschichte wird langsam langweilig.«
     
    Das Schweigen dauerte verdächtig lange. Zu hören war bloß die überlaute Musik. »Gregory, bist du noch da?«
     
    »Gregory ist indisponiert«, sagte ein fremder Mann.
     
    »Wer sind Sie?«
     
    »Ich bin Marco, falls Ihnen das etwas nützt, was ich aber bezweifle.« Er klang kultiviert, Amerikaner, aber stinkvornehm.
     
    »Neu in der Stadt, oder?«, fragte ich.
     
    »So in etwa.«
     
    »Willkommen in St. Louis. Sie müssen unbedingt in den Arch rauf, die Aussicht ist fantastisch. Aber was hat Ihr Besuch hier mit mir und den meinen zu tun?«
     
    »Wir wussten zuerst nicht, dass es Ihr Schoßtierchen ist. Er war gar nicht der, auf den wir es abgesehen hatten, aber da wir ihn einmal haben, behalten wir ihn.«
     
    »Sie können ihn nicht behalten«, sagte ich.
     
    »Kommen Sie her und holen Sie ihn sich, wenn Sie können.« Die aalglatte Stimme machte die Drohung noch wirkungsvoller. Da war keine Aggression zu spüren, nichts Persönliches. Er klang geschäftsmäßig, und ich hatte keine Ahnung, worum es ging.
     
    »Geben Sie mir Gregory an den Apparat«, sagte ich.
     
    »Das geht nicht. Er vergnügt sich gerade mit meinen Freunden.«
     
    »Woher soll ich wissen, dass er noch am Leben ist?« Ich klang dabei genauso emotionslos wie er. Bislang fühlte ich noch gar nichts. Die Sache kam zu plötzlich, ungefähr wie wenn man mitten in einen Film reinplatzt.
     
    »Noch ist

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