Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Besucher.«
     
    »Schränkt Jean-Claude etwa deine sozialen Kontakte ein?«, fragte ich.
     
    Er lachte. »Nein, eigentlich nicht. Aber die Frauen, die hierherkommen, stehen auf Vampire. Sie wollen in einem Bett unter dem Zirkus schlafen. Sie sind nicht auf mich persönlich scharf, sondern auf Jean-Claudes Lieblingswolf.«
     
    »Ich hätte nicht gedacht ...« Ich biss mir auf die Zunge, als mir aufging, dass die Bemerkung beleidigend war.
     
    »Nur zu, sag es.«
     
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du so wählerisch bist.«
     
    »War ich anfangs auch nicht. Aber irgendwann wollte ich nicht mehr mit einer zusammen sein, nur damit sie hinterher bei ihren Freundinnen angeben kann, dass sie mit einem Werwolf geschlafen hat. Für die paar Minuten Kribbeln lasse ich mich nicht behandeln wie eine Monstrosität.«
     
    Ich hakte mich bei ihm unter und drückte seinen Arm. »Da hast du völlig recht, Jason. Lass dich von niemandem so behandeln.«
     
    Er tätschelte meine Hand. »Das sagt die Richtige.«
     
    Ich ließ ihn los. »Was willst du damit sagen?«
     
    »Nichts, ich ziehe das zurück.«
     
    »Nein, ich will, dass du es mir erklärst.«
     
    Er seufzte und lief schneller die Treppe hinab, aber ich hatte die Nikes an und konnte Schritt halten. Nathaniel ging wortlos hinter uns her. »Raus damit, Jason.«
     
    »Du verabscheust die Monster. Du hasst es, anders zu sein.«
     
    »Das ist nicht wahr.«
     
    »Du nimmst es hin, dass du anders bist, aber du magst es nicht.«
     
    Ich setzte zum Widerspruch an, musste aber erst mal nachdenken. Hatte er recht? Stimmte das? War es mir zuwider, anders zu sein? Verabscheute ich die Monster, weil sie anders waren? »Vielleicht hast du recht.«
     
    Er sah mich mit großen Augen ab. »Anita Blake gibt etwas zu? Wow!«
     
    Ich probierte einen bösen Blick, aber mir zuckten die Mundwinkel, was die Wirkung vollends ruinierte. »Ich sollte mich an den Gedanken gewöhnen, dass ich jetzt zu den Monstern gehöre.« Er wurde ernst. »Wirst du wirklich zum Werleoparden?«
     
    »Das werden wir bald feststellen, oder?«
     
    »Kommst du damit klar?«
     
    Jetzt lachte ich, aber es klang bitter. »Nein. Nein, ich komme nicht damit klar. Aber es ist nun mal passiert. Ich kann es nicht ändern.«
     
    »Fatalistisch«, sagte er. »Pragmatisch.«
     
    »Das ist dasselbe.«
     
    »Nein.«
     
    Jason drehte den Kopf zu Nathaniel. »Wie findest du es, dass sie ein Werleopard wird?«
     
    »Das behalte ich lieber für mich.«
     
    »Du freust dich darüber, hab ich recht?« Es klang eine Spur feindselig. »Nein.«
     
    »Aber dadurch kannst du sie als Nimir-Ra behalten.«
     
    »Vielleicht.«
     
    »Macht dich das nicht glücklich?«
     
    »Hör auf, Jason. Richard hat mir verraten, dass er Gregory Absicht unterstellt.«
     
    »Du hast mit Richard geredet?«
     
    »Leider.«
     
    »Dann weißt du, was passiert ist?«
     
    »Dass ihr Gregory entführt habt, ja. Ich habe sogar mit Jacob telefoniert.«
     
    Jason war überrascht. »Was hast du zu ihm gesagt?«
     
    »Wenn Gregory stirbt, dann auch er.«
     
    »Jacob will Ulfric werden.«
     
    »Darüber haben wir auch gesprochen.«
     
    »Und was hat er gesagt?«
     
    »Er wird Richard nicht vor dem nächsten Vollmond herausfordern. Du solltest Sylvie eine Warnung zukommen lassen. Denn ihr steht in den nächsten zwei Wochen ein Kampf mit ihm bevor.«
     
    »Warum wartet er erst den Vollmond ab?«
     
    »Weil ich gedroht habe, ihn andernfalls zu töten.«
     
    »Du kannst Richards Autorität nicht derartig untergraben.«
     
    »Brauche ich nicht, Jason, das tut er selbst schon ganz hervorragend.«
     
    Wir waren am Fuß der Treppe angelangt. Die schwere Tür zu Jean-Claudes Räumen stand offen. »Richard ist mein Ulfric.«
     
    »Ich will gar nicht, dass du schlecht über ihn redest, Jason. Er hat seine Machtbasis im Rudel selbst zerstört. Darüber braucht man nicht zu diskutieren, das ist eine Tatsache.«
     
    Jason hielt mich an der Tür auf. »Wenn du hier gewesen wärst, hättest du ihn vielleicht umstimmen können.«
     
    Allmählich wurde ich sauer. »Erstens: Dir steht nicht zu, infrage zu stellen, was ich tue oder lasse. Zweitens: Richard ist ein großer Junge und trifft seine Entscheidungen selbst. Drittens: Nimm mich nie wieder ins Verhör.«
     
    »Du bist nicht mehr meine Lupa, Anita.«
     
    Meine Wut loderte auf. Ich spannte die Schultern, die Arme an, ballte die Fäuste. Ich war noch nie so schnell so wütend geworden. Ich musste

Weitere Kostenlose Bücher