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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Grundsatz abweichen sollte, nur weil du es bist und weil es um Sex geht anstatt um Blut.«
     
    »Hat er auch erklärt, dass ich mich an jemandem sättigen muss, auch wenn du dich nicht zur Verfügung stellst?«
     
    »Du hast immer noch deinen Nimir-Raj.« Seine Verachtung war zum Greifen dick. »Micah ist in einer Rudelangelegenheiten weg.« »Du glaubst nicht, dass er bis zum Morgen zurückkommt, sodass du ihn ficken kannst? Ich schon.«
     
    Ich starrte ihn an und stellte mich seinen sengenden Kräften, seiner gewaltigen physischen Präsenz. Richard war einer dieser Männer, deren Körpergröße erst auffiel, wenn sie wütend waren. Aber ich war nicht beeindruckt.
     
    Ich begann wieder Nathaniel übers Haar zu streichen, er schmiegte sich an meine Beine und entspannte sich. »Du hast mir den Laufpass gegeben, weißt du noch?«
     
    »Und hast du ihn schon vorher oder erst danach gefickt?« Ich musste eine Sekunde überlegen. »Danach.« »Du hast die Trennung also - wie lange? - eine halbe Sekunde betrauert.«
     
    Mir stieg die Hitze ins Gesicht. Ich saß moralisch längst nicht mehr auf dem hohen Ross, und die Erklärung, dass das nur an der Ardeur gelegen hatte, reichte Richard bestimmt nicht.
     
    »Wir haben diese Lage alle drei herbeigeführt. Mach sie nicht noch schlimmer.«
     
    »Du meinst nicht, dass es vier waren? Oder vielleicht fünf?« Ich machte ein verständnisloses Gesicht. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
     
    Er packte den Tisch und stieß ihn weg, dass die Tischbeine über den Boden schrammten. Nathaniel blieb um meine Beine gewickelt und hob nur den Kopf. Ich hatte mir meine Pistole nicht zurückgeben lassen. Die Messer ja, aber ich war eigentlich nicht so weit, Richard abzustechen, noch nicht, nicht dafür. Und einen Ringkampf würde ich verlieren. Ich konnte also nur sitzen bleiben, völlig ruhig erscheinen und ihm mittel, Gesichtsausdruck mitteilen, was für ein Arschloch er war.
     
    Er versetzte dem Tisch noch einen Stoß, dann kniete er sich neben Nathaniel und schob die langen Haare beiseite. Er entblößte seinen Rücken und betrachtete die Narben.
     
    »Sind das alle?«, fragte Richard voller Zorn. Ich fühlte mich wie in kochendem Wasser, das ständig stieg. »Nein«, antwortete ich.
     
    Richard griff in den Hosenbund und riss Nathaniel die Shorts herunter, mit einem so kräftigen Ruck, dass Nathaniel von mir weggerissen wurde. Ich hörte den Knopf über den Boden springen. Richard starrte auf die Bissspuren, die sich immer weiter nach unten fortsetzten.
     
    Er bückte sich dicht darüber, berührte sie nicht, war aber so bedrohlich, dass Nathaniel sich eng an mich drängte.
     
    Richard zischte ihm ins Ohr: »Hat sie dir einen geblasen? Das macht sie gut.« »Es reicht, Richard.« »Nein«, antwortete Nathaniel.
     
    »Deine Angst vor mir ist so groß, dass ich nicht spüren kann, ob du lügst oder nicht«, sagte Richard, griff Nathaniel in die Haare und zog ihn von mir weg. Ich wusste nicht, wie, aber plötzlich hatte ich das Messer aus der Unterarmscheide in der Hand. Die Klingenspitze war an Richards Hals gedrückt. Sogar ich staunte über die Schnelligkeit. Menschlich war sie jedenfalls nicht.
     
    Wir drei erstarrten.
     
    Shang-Da und Jamil traten ein paar Schritte in den Raum. Ich drückte die Klinge fester in die Haut. »Mischt euch nicht ein, Jungs.«
     
    Sie hielten still. Ich sah Richard an und blickte in Wolfsaugen. »Lass ihn los.« Es kam leise, aber raumfüllend. »Du würdest mich dafür nicht umbringen.« Auch er redete leise.
     
    »Umbringen, nein. Aber bluten lassen? Oh ja.« »Du brauchst meine Hilfe bei Gregory.«
     
    Sein Puls schlug gegen die Messerspitze, das spürte ich. »Ich bin nicht bereit, Nathaniel leiden zu lassen, um Gregory zu retten.«
     
    Er packte Nathaniels Haare tatsächlich noch fester, und ich drückte die Klinge so weit in die Haut, dass ein Tropfen Blut kam. »Wärst du auch so aufgebracht, wenn es nicht Nathaniel wäre?«, fragte er.
     
    »Ich warne dich nur dieses eine Mal, Richard: Vergreif dich nie wieder an einem meiner Leute.« »Sonst? Wirst du mich töten? Ich glaube nicht, dass du das tun würdest.«
     
    Wenn ich dazu nicht bereit war, war meine Drohung sinnlos, das wurde mir im selben Moment bewusst. Und ich wirklich nicht dazu breit. Nicht deswegen, noch nicht.
     
    Ich zog das Messer zurück und sah die Anspannung von ihm weichen. Trotzdem ließ er Nathaniel nicht los. Ich bewegte mich, ohne zu überlegen, und

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