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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Händen, Armen oder am Oberkörper anfassen kann, gehen einem die Stellen aus, wo es halbwegs höflich ist. Ich schob die Hand unter das nasse Hemd an seine glatte, feste Seite. Die Feuchtigkeit war bis auf die Haut gedrungen.
     
    Richard zog sich das Hemd über den Kopf, und es war nur eine Handbreit zwischen uns, als er seinen glatten Bauch und die muskulöse Brust entblößte und dabei mit erhobenen Armen den Rücken durchbog. Der Anblick, die Erregung, die mich immer überfiel, wenn ich ihn unbekleidet sah, drängte mein Tier gegen seines. Ich spürte pelzige Flanken gegeneinander reiben, ein zaghaftes Ausgreifen der Macht, das sich anfühlte, als liebkoste mich jemand mit einem Stück Samt an meiner intimsten Stelle.
     
    Richard keuchte.
     
    Ich riss mich sehr zusammen, um die Erregung zu stoppen, aber wegen ihrer Unwillkürlichkeit schoss mir die Hitze ins Gesicht. Ich sah zu Boden, ließ die Hand an seiner Seite, knapp über der Jeans, und plötzlich kam mir die Berührung intim vor.
     
    Ich wollte die Hand wegnehmen, aber Richard kam mir zuvor und hielt sie dort fest, entschlossen, aber nicht gewaltsam.
     
    Er griff mir unters Kinn und hob mein Gesicht an, bis ich ihn ansah. »Ist schon gut, Anita. Es bedeutet mir viel, dass dich allein mein Anblick so erregt.«
     
    Meine Röte, die gerade abgeklungen war, flammte neu auf. Er lachte, sanft und leise und mit diesem Beiklang, den das Männerlachen bekommt, wenn die Gedanken um intime Dinge kreisen. »Ich habe dich vermisst, Anita.«
     
    »Ich dich auch.«
     
    Sein Tier fuhr mit einem Machtschwall in mich hinein und löste ein Gefühl aus, bei dem ich nach Luft schnappte. Mein Tier reagierte darauf. Ich konnte es nicht verhindern. Vielleicht weil ich nicht wollte. Diese schattenhaften Gestalten wälzten sich ineinander und durch uns hindurch, bis mir die Luft wegblieb, bis ich nicht mehr denken konnte. Es war Richard, der als Erster losließ. »Du lieber Gott, ich hätte nie gedacht ...« Er musste einiges an Willenskraft aufbringen, um sich von mir zurückzuziehen. Sein Gesichtsausdruck war nüchtern, aber ich konnte spüren, wie er innerlich zitterte. Dann sagte er lebhaft: »Ich werde Jamils Wolf hervorrufen, aber auf die übliche Art. Spüre, was ich tue, wie ich mein Tier dazu einsetze.«
     
    »Danach versuche ich es bei Gregory.« Meine Stimme kam ein bisschen hauchig.
     
    Er nickte. »Oder ich wiederhole es bei Shang-Da, wenn du es dir noch einmal ansehen musst.« »Okay.«
     
    Er griff mir um die Taille und zog mich an sich. Jamil stand uns gegenüber. Er hatte sich Hemd und Schuhe ausgezogen, die Hose aber anbehalten. Mir fiel ein, dass ich ihn noch nie nackt gesehen hatte, außer als er einmal schwer verletzt und dem Tode nah gewesen war. Jamil war nicht für zwanglose Nacktheit. Einer der wenigen sittsamen Gestaltwandler, die ich kannte.
     
    »Ich bin bereit, Ulfric.«
     
    Nach dem, was Richard mit Stephen gemacht hatte, fand ich Jamil arg vertrauensvoll. Andererseits hatte jeder Vertrauen zu Richard; er war eben vertrauenswürdig. Tja, damit hatte Richard wirklich kein Problem.
     
    »Den Körperkontakt brauche ich nicht unbedingt dazu, aber er macht es einfacher. Also werde ich ihn anfassen, damit du besser verstehst, wie es funktioniert.«
     
    Ich nickte, umfangen von seinem Arm, der Festigkeit seines Körpers und den samtigen Bewegungen unserer Tiere, die uns beieinander hielten.
     
    Richard berührte Jamils nackte Schulter, und seine Macht wehte wie ein warmer Wind zu ihm hinüber und streichelte ihn, während Richards Tier mitströmte und meines hinterher zog. Richards Macht neckte und schmeichelte Jamil, ungefähr wie man eine Katze aus einem Baum lockt - der beste Vergleich, der mir einfällt-, indem man winkt und liebevoll zuredet, Streicheleien und Leckerbissen verspricht, wenn sie nur herunterspränge. Jamils Tier kam hervor. Es wälzte sich als hellgoldener Nebel, eine Beinah-Gestalt, aus der Mitte seines Wesens hervor. Ich sah sein Tier genau wie bei Micah und nur für einen Augenblick, dann brach Jamil in die Knie, und sein nackter Rücken wellte sich wie ein Teich im Wind. Der Wolf drang in einer langen, nassen Linie heraus, und seine Haut verschwand in dem dunklen Pelz, sodass der menschliche Leib den Wolf hervorbrachte, als hätte man ihn umgestülpt. Ich sah die Harmonie, mit der das ablief. Jamil akzeptierte sein Werwolfdasein; es bestand kein Konflikt zwischen ihm und seinem Tier. Ich hatte ihn bisher nicht in

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