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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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und den Mini-Shorts. Dazu gehörte ein bodenlanger Morgenmantel in demselben lebendigen Grün, der alles bedeckte, aber Nathaniel wusste, dass ich mich nicht für ihn so angezogen hatte. Zumindest hoffte ich das.
     
    Er beobachtete aus wachsamen Augen, wie ich im Zimmer hin und her lief. Wir hatten eine Grenze überschritten, er und ich, und das Mal an seiner Brust erinnerte mich ständig daran. Ich glaubte nicht, dass Richard es tolerieren würde, wenn Nathaniel und ich allein in meinem Bett schliefen. Nicht dass ich erwartete, er werde sich deswegen zu uns gesellen. Oh Mann, ich wusste überhaupt nicht, was ich erwartete. Eigentlich, dass er nach dem Duschen zu mir käme. Aber er war nicht aufgekreuzt, und jetzt dämmerte es, und ich war müde.
     
    Es klopfte energisch an der Tür. »Herein«, sagte ich mit Herzklopfen. Merle stand davor, und ich hoffte, dass mir meine Enttäuschung nicht anzumerken war. Sein Gesicht war unbewegt, ohne einen Hinweis darauf, was er in meinem sah.
     
    »Der Ulfric ist in der Küche.« Er wirkte verlegen. »Er weint.« Meine Augen wurden größer. »Wie bitte?«
     
    Merle senkte den Blick, dann sah er mich an, fast ein bisschen trotzig. »Er hat seine Leibwächter rausgeschickt und weint. Ich weiß nicht, warum.«
     
    Ich seufzte. Ich war zwar müde, aber auch aufgeregt, weil Richard im Haus war und vielleicht zu mir kommen könnte. Aber statt Sex würde es jetzt eine weitere Sitzung mit Händchenhalten und Ausweinen geben. Verdammter Mist.
     
    Meine Schultern sackten ein, aber sofort rang ich mir eine aufrechte Haltung ab. Ich brauchte nicht zu fragen, warum Merle mir das sagte. Wen würde Richard sonst als Tröster akzeptieren? Ich war nicht mal hundertprozentig sicher, ob er mich akzeptieren würde.
     
    Ich ging zur Tür. Merle hielt sie mir auf, und ich ging unter seinem Arm durch, ohne dass ich den Kopf einziehen musste. »Danke, dass du es mir gesagt hast, Merle«, murmelte ich und ging durch das dunkle Wohnzimmer.
     
    Shang-Da lehnte am Durchgang zur Küche. Ich hatte ihn noch nie so verlegen gesehen. Er wollte mich nicht einmal ansehen. Was war los?
     
    Caleb hatte mit einer Decke und einem Kissen auf dein Sofa geschlafen. Er saß aufrecht, die Decke im Schoß gebauscht. Er war von der Taille aufwärts nackt und wahrscheinlich auch von der Taille abwärts, wenn ihn keiner gezwungen hatte, sich etwas anzuziehen. Hoffentlich war jemandem eingefallen, ein Laken zuunterst zu legen. Er guckte mir nach, wie ich durchs Zimmer ging, und obwohl es dunkel war, gefiel es mir nicht, wie sein Blick an mir klebte.
     
    »Hübscher Morgenrock«, sagte er.
     
    Ich ignorierte ihn und ging weiter. Richard saß am Küchentisch. Er hatte alle Vorhänge aufgezogen, sodass der Raum i» weiches Licht getaucht war. Seine schulterlangen Haare warentrocken geföhnt und darum eine flauschige Mähne. Ich musste aufs Föhnen verzichten, sonst verwandelten sich meine Haare in etwas Filziges, Schreckliches. Das frühe Morgenlicht gab seinen braunen Haaren einen Goldton. Er blickte auf. Der helle Schimmer kam von der aufgehenden Sonne. Sie umgab ihn mit einer goldenen Aureole, der seine Haare heller machte und seine Haut in der Körpermitte sehr dunkel erscheinen ließ.
     
    Kurz sah ich die Tränen glänzen, dann senkte er den Kopf und wandte sich auf dem Stuhl ab. Damit brachte er mehr von seinem Körper ins Licht, und die Illusion des Lichtkranzes löste sich auf.
     
    Ich trat an den Tisch, stellte mich neben ihn, sodass ich ihn an der Schulter berühren konnte, war mir aber nicht sicher, ob ich das tun sollte. »Was hast du, Richard?« Er schüttelte den Kopf, ohne mich anzusehen.
     
    Zögernd berührte ich seinen glatten Oberarm. Er wies mich nicht zurück und zog auch den Arm nicht weg. Okay. Ich strich ihm die Tränen von der Wange, die mir am nächsten war, und musste daran denken, wie ich Nathaniel getröstet hatte.
     
    Ich griff ihm unters Kinn, drehte sein Gesicht zu mir und wischte die andere Wange mit dem Ärmel ab. »Bitte sprich mit mir, Richard.«
     
    Er lächelte. Vielleicht weil ich bitte sagte. Ich gebrauchte das Wort nicht oft. »Den habe ich schon mal gesehen«, sagte er und zupfte sacht an meinem Ärmel.
     
    Ich war nicht gewillt, mich ablenken zu lassen, nicht mal davon, dass er registrierte, was ich für ihn angezogen hatte. »Du musst doch genauso müde sein wie ich. Was hat dich wach gehalten ? «
     
    Er senkte den Kopf, dann blickte er zu mir hoch, und es stand ein

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