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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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uns von Henrys Entführung erzählte.«
     
    »Ich wette, er hat dafür bezahlt, dass er seine Mutter hintergangen hat«, sagte ich.
     
    »Wahrscheinlich«, pflichtete Reece mir bei, »aber Sie haben recht. Wenn wir mehr miteinander reden würden, könnten wir uns besser unterstützen.« »Nicht nur in Notfällen«, sagte ich.
     
    Er machte die Augen schmal. »Sie meinen einen Zusammenschluss der Wertiere?«
     
    Ich zuckte die Achseln. »Soweit hatte ich nicht gedacht, aber warum nicht? Ein Gremium zum Informationsaustausch. Wir haben einen Löwen, der mit einer Bande Schlangen zusammenarbeitet. Warum sollten das nur die Verbrecher können?«
     
    »Jedes Mal, wenn einer den Vorschlag macht, die Kräfte zu bündeln, hat er vor, sich an die Spitze zu setzen. Wollen Sie die Nimir-Ra von allen werden, Anita?«
     
    »Ich rede nicht davon, dass irgendwer Macht abgeben soll. Das würde einen Krieg auslösen. Ich bin nur dafür, Informationen zu teilen und sich untereinander zu helfen. Ähnlich wie bei der gemeinsamen Klinik.«
     
    »Es müsste trotzdem jemand eine leitende Funktion haben.«
     
    Mir war danach, ihn am Hemd zu packen und zu schütteln. »Warum, Donovan? Wenn Ihren Schwänen etwas zustößt, gehen Sie ans Telefon und rufen mich oder Ethan oder Christine an. Wir rufen ebenfalls jemanden an. Wir wollen nur helfen, dazu brauchen wir keine Hierarchie, nur die Bereitschaft zu kooperieren.«
     
    Er war nicht überzeugt, wirkte sogar misstrauisch. »Sie wollen die Verantwortung nicht übernehmen.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Donovan, ich will nicht mal die, die ich jetzt habe. Da will ich mir bestimmt keine zusätzliche aufhalsen.«
     
    Micah, der ganz still an der Wand gelehnt stand, sodass ich ihn fast vergessen hatte, sagte: »Sie bietet Ihnen Freundschaft an, Donovan.« »Freundschaft?« Bei ihm klang das wie ein völlig abwegiges Konzept. Micah nickte und kam neben mich. »Wenn etwas schiefgeht, braucht man Hilfe und ruft seine Freunde an.«
     
    Reece runzelte die Stirn. »Wertiere schließen nicht mal innerhalb des Rudels Freundschaft, geschweige denn über Rudelgrenzen hinaus.«
     
    »Das ist nicht wahr«, sagte ich. »Richard...« Ich stockte nach seinem Namen und wartete auf den Schmerz. Micah fasste mich an der Schulter, und ich legte die Hand über seine. »Richards bester Freund ist eine von Rafaels Werratten. Vivian aus meinem Leopardenrudel lebt mit Stephen zusammen, einem von Richards Wölfen.«
     
    »Das ist etwas anderes.« »Inwiefern?« »Die Wölfe und die Ratten sind Verbündete, und die Leoparden und die Wölfe sind durch Sie miteinander verbunden.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie reden am Wesentlichen vorbei, Donovan. Vereinbaren wir einfach, uns gegenseitig zu helfen, mehr nicht. Ich habe keine anderweitigen Motive. Ich möchte nur den Schaden minimieren.«
     
    »Es stimmt, Sie hätten meine Mädchen nicht zu retten brauchen. Aber Sie haben es getan. Das ist Kooperation.«
     
    Einen Moment lang überlegte er noch, dann nickte er. »Einverstanden. Ich werde versuchen, die anderen zu überzeugen. Sie haben ja recht. Würden wir einfach miteinander reden, könnte viel Schlimmes verhindert werden.«
     
    »Prima«, sagte ich und atmete erleichtert aus. Mir war nicht bewusst gewesen, dass ich die Luft angehalten hatte. Ich wollte diese Hilfe auf Gegenseitigkeit. Ich wollte, dass sie sich untereinander austauschten und halfen.
     
    Jemand räusperte sich leise. Unser Blick fiel auf Gil. Er hatte die ganze Zeit über neben dem Sofa gekauert. »Wollen Sie etwas sagen?«, fragte Reece.
     
    »Wie weit reicht der neue Geist der Kooperation?«, fragte Gil. Seine schrägen Augen waren fast rund vor Angst. Seine Arme umschlangen krampfhaft seine Knie. Er hatte Angst, das konnte man riechen. Angst und einen widerlichen anderen Geruch, den ich nicht zuordnen konnte.
     
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Reece. »Ich rede eigentlich mit Anita«, erwiderte Gil.
     
    Ich warf Micah einen Blick zu, dann fragte ich den kauernden Mann am Boden: »Was wollen Sie wissen?« »Ich bin der einzige Werfuchs in der Stadt. Ich habe weder Familie noch einen Alpha.« Er stockte und leckte sich nervös die Lippen.
     
    »Und?«, fragte ich. »Wie viel Hilfe sind Sie bereit zu gewähren?« »Wie viel brauchen Sie?« »Darf ich bei Ihnen bleiben, bis diese Typen geschnappt sind ?«
     
    Meine Augen wurden immer größer. Ich machte den Mund auf, schloss ihn wieder, wechselte einen Blick mit Micah. Er

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