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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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überspülte, doch mit Müh und Not konnte er es verhindern, daß die vier, fünf Meter hohen Sturzseen das Schiff breitseits trafen.
    Hastig reffte die Crew die Segel, wobei die Leute aufpassen mußten, daß die Wellen sie nicht über Bord
    spülten. Dennoch verlor manch einer der Besatzung den Halt, schlitterte über Deck und verdankte es lediglich der Reling, daß er nicht in der aufgewühlten See landete.
    Um ein Haar wäre der junge Steve Duff beim Fest—
    binden des Baums von einem Blitz getroffen worden,
    der den Mast spaltete und das Großstagsegel zerfetzte.
    Die Persenningstreifen verwandelten sich in vom Sturm geschwungene Geißeln, bis sie endgültig rissen und in die Fluten geweht wurden.
    Jim quälte sich ab, um den Bug in die sich aufbäumenden Brecher zu drehen, als die Cross wieder einmal in ein Wellental absackte, das sich in der kochenden See auftat. Jim befürchtete das Schlimmste für die kleineren Boote, doch dann verdrängte die akute Sorge um das Wohl der eigenen Mannschaft jeden anderen Gedanken als den, um das nackte Überleben zu kämpfen.
    Während der kurzen Zeit, in der der verheerende
    Sturm tobte, gewahrte Jim hin und wieder Delphine, die über dem brodelnden, schäumenden Meer pfeilge-schwind durch die Luft schnellten, die stromlinienförmigen Körper sichtlich angespannt. Mitunter klammerte 92
    sich ein menschlicher Körper an die Rückenfinne, dann wieder schienen die Delphine eigenständig zu handeln, doch immer im Einklang mit dem, was man ihnen beigebracht hatte.
    Zweimal warf man von der Cross Rettungsleinen aus und holte mit Hilfe der Delphine Leute an Bord, in die zweifelhafte Sicherheit eines Schiffs, das wie ein Kor-ken auf der wütenden See tanzte. Einmal rammten sie den Rumpf eines gekenterten Schiffs, wobei man deutlich das Knirschen hörte, als der Kiel der Cross über die Kunststoffverschalung schrammte.
    So unversehens wie der Sturm über sie hereingebrochen war, zog er ab und entschwand in der Ferne, ein kreisender schwarzer Wirbel, von grellen Blitzen durchzuckt.
    Erschöpft und gelinde erstaunt, daß er diesen Hexen-kessel überlebt hatte, merkte Jim erst jetzt, daß sein rechter Arm gebrochen war; außerdem blutete er aus einer Unzahl von Wunden an den Armen, am Oberkörper und an den Beinen. Kein Mannschaftsmitglied war ungeschoren davongekommen. Ein Mädchen, das sie gerettet hatten, hatte ein gebrochenes Bein; ein Junge litt an einer Gehirnerschütterung, sein Gesicht war von Blutergüssen übersät, und eine lange Schnittwunde teilte seinen Haarschopf.
    Im aufgewühlten Wasser trieben Überlebende, sich
    an Balken, halbgesunkene Schiffe und Kisten klam—
    mernd. Überall, wohin man schaute, bot sich ein Bild der Verwüstung; angesichts der Katastrophe kamen
    selbst dem abgehärteten Jim die Tränen.
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    Die eigenen Verletzungen ignorierend, ohne auf seine Crew zu hören, die ihn drängte, die Wunden versorgen zu lassen, holte Jim die Flüstertüte aus der Plicht. Er befahl, die Motoren anzulassen, die um Treibstoff zu sparen nur im Notfall benutzt wurden. Jede Stelle ansteuernd, an der Treibgut gesichtet wurde, brüllte er den Verzweifelten aufmunternde Rufe oder Anweisungen zu und leitete Delphineinsätze, während er sich beständig fragte, ob überhaupt noch alle Menschen, für die er die Verantwortung trug, noch am Leben waren, und was aus der kostbaren Fracht geworden war.
    »Der Sturm brach buchstäblich aus heiterem Himmel
    los«, berichtete er mit beinahe tonloser Stimme, als Zi Ongola vom Beobachtungsposten in Fort seinen Notruf beantwortete. Mittlerweile hatten sie einen großen Teil der Schiffbrüchigen an einem Sandstrand abgesetzt. Die Delphinteams suchten noch immer das Meer rings um die Wracks ab, doch sie brauchten dringend weitere Hilfe.
    Sein Blick wanderte über den langen Strand, der mit Trümmern übersät war. Der Anblick zerriß ihm schier das Herz, und er hütete sich, die halbertrunkenen Leute, die auf dem Sand lagerten, allzu lange in Augenschein zu nehmen.
    Die Southern Cross, fünf der größeren Yawls und Ketschen sowie zwei kleine Schaluppen hatten den
    Orkan relativ unbeschadet überstanden. »Dabei hatte man mich vor den plötzlich aufkommenden Stürmen in
    dieser Region gewarnt, und ich war auf der Hut«, fuhr er fort. »Aber auch das hat nichts genützt. Ich wurde 94
    vollkommen überrascht. Als ich merkte, daß sich die Farbe des Wassers und die Form der Wellen
    veränderten, ging es auch schon los. Man konnte kaum etwas

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