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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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glaube zwar, dass bei ihm nichts zu finden ist, aber es ist bestimmt eine gute Übung für Euch. Ich habe das früher auch gerne getan. Und eilig hat Schiwett es jetzt auch nicht mehr.«
    »Weiland, wie ist er gestorben?«
    »Nun, nach allem was ich weiß, ist er wohl spät nachts betrunken vor seinem Haus ausgerutscht und hat sich den Kopf aufgeschlagen.«
    »Seinen Händen nach zu urteilen war er Linkshänder. Der Gürtel ist auch verkehrt herum geschlossen. Warum sollte er mit der rechten Hand trinken?«
    Weiland zuckte mit den Achseln. »Wer weiß das schon so genau?«
    Lavielle begann, den Körper genauer zu untersuchen. Sie entdeckte ein Loch im Ohrläppchen und stellte sachlich fest, »Ihm fehlt ein Ohrring.«
    Bei der Kopfwunde verharrte sie wieder eine Weile. »Ich weiß zwar, dass jeder Schlag auf den Kopf zum Tode führen kann und doch scheint mir diese Wunde für seinen Tod nicht die Ursache.«
    Vorsichtig drehte Lavielle den Kopf des Toten. Als es knirschte, hatte ihre Neugier jegliche Scheu verdrängt. »Außerdem hat er ein gebrochenes Genick.«
    Garock beugte sich zu ihr, sah prüfend auf den Hals des Toten. Er nickte.
    Weiland starrte weiterhin ins Leere. »Na ja, wenn man ausrutscht und ungebremst auf das Pflaster schlägt, kann das Genick schon brechen. Mir scheint, Ihr deutet an, dass er ermordet wurde.«
    »Mmh, vielleicht habt ihr Recht.«, Lavielle betrachtete den Toten grübelnd. Dann besah sie sich den Hinterkopf des Leichnams. »Allerdings hätte die Wunde bei so einer Wucht viel tiefer sein müssen. Die Schwellung wäre mit Sicherheit viel größer.«
    »Lasst einmal sehen.«, etwas ungeduldig trat Weiland an Schiwett heran und ließ seine Finger über dessen Kopf wandern.
    »So tötet man ihm Nahkampf.«, Garock hatte deutlich und fließend in Lavielles Sprache gesprochen. Lavielle fiel das Kinn herunter.
    Weiland hatte seine Finger mittlerweile am Genick des toten Kommandanten und befühlte es intensiv. Er nickte. »So stumm scheint mein neuer Helfer gar nicht zu sein, wie? ... und er hat recht. Dem lieben Schiwett wurde vorsätzlich das Genick gebrochen.«

Ein Körnchen Wahrheit
    (Brakenburg im Herbst)
    Im frühen Morgengrauen war Theodus noch zu Fuß zur Universität geeilt, denn um diese Zeit fuhren noch nicht viele Kutschen.
    Baddo zeigte sich nicht sonderlich begeistert. »Jetzt sieht man dich Ewigkeiten nicht mehr und dann kommst du ständig vorbei.« Sein grimmiges Lachen verwandelte sich allerdings schnell in ein müdes Grinsen. »Na, komm schon rein, du alter Hexenjägernarr.« Wieder ein Lachen, diesmal lang gezogen und laut. »Du siehst ja schrecklich aus.«
    Nachdem Baddo für seinen frühen Gast und sich einen Tee bereitet hatte, setzte er sich zu ihm. »Was treibt dich um, Theodus? Immer noch die alten Akten?«
    »In der Tat, guter Baddo. Ich habe den Schreiber der Akten gefunden.« Baddos Augen wurden größer.
    »Er verriet mir, dass es sich bei der Truhe um eine Art Schrein handelte, der über und über mit einer verschlungenen ornamentalen Schrift bedeckt war. Dann habe ich ihn wohl niedergeschlagen.«
    »Wie?« Baddo konnte nicht glauben, was er da gehört hatte. »Wen? Wen hast du niedergeschlagen?«
    »Maritmon Wagos. Er war der Schreiber und mein Rauschhändler. Wir gerieten in Streit ...«, Theodus fuchtelte hilflos mit den Händen umher, »... und dann bin ich in seinen Schrank gefallen ... und ... und ... und dann habe ich ihn wohl niedergeschlagen.«
    »Und weiter?« Baddos Müdigkeit war verflogen.
    »Das ... Das ist jetzt nicht so wichtig. Lass mich lieber von der Schrift erzählen. Dieselbe Schrift ist auf dem Brief, den mir Ankwin geschrieben hat.« Theodus nestelte den Brief aus seiner Robe.
    »Ankwin hat dir einen Brief geschrieben?«, Baddo war etwas verwirrt.
    »Ja,« Theodus verzog das Gesicht, »ich fürchte, er wird bald sterben oder vielleicht ist er das schon.« Er legte den Brief auf den Tisch.
    Baddos Blick wurde trüber, während er abwesend den Brief nahm und ihn überflog.
    »Auch wenn schon lange nicht mehr von ihm die Rede war, so ist sein Tod doch ein schlimmer Verlust für das Land.« Für ein paar Momente entstand ein Schweigen, das wohl Ankwin gewidmet war.
    »Ich bin entlassen worden,« brach Theodus das Schweigen, »und bei dieser Gelegenheit habe ich einen Dolch gesehen, der ebenfalls diese Schrift trug. Da bin ich mir sicher.«
    Baddos Augen wurden noch größer. »Du bist was?«
    »Na, wenn ich es dir doch sage. Die drei Weisen haben

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