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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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Gesicht zeigte eine sonderbare Mischung aus Trauer und Neugier.
    Theodus kniff die Augen zusammen und rieb sich die Stirn, als ob er Kopfschmerzen hätte. »Ja, schon ... aber der Auslöser, die eigentliche Quelle dieser Drachenanbeter konnte nie richtig geklärt werden, und wie du selbst weißt, gaben wir die Jagd damals auf, weil ...«
    Baddo bemerkte, wie Theodus an äußerst schmerzhafte Erinnerungen stieß. Er wollte ihn nicht drängen. Theodus musste trocken schlucken und Baddo schenkte ihm auch prompt noch einen Tee ein.
    Nach einem Räuspern und ein paar geräuschvollen Schlucken setzte Theodus erneut an: »Wir gaben die Jagd damals auf, weil es nirgends mehr Hinweise auf irgendwelche Zirkel oder geheime Kultstätten gab. Wir vermuteten damals schon, dass sich die Übrigen in den Untergrund zurückgezogen hatten und für eine ganze Weile die Beine stillhalten würden. Außerdem zog sich Ankwin nach dem Hausbrand damals aus mir immer noch unverständlichen Gründen zurück.«
    Wieder versanken beide in Schweigen und hingen ihren Gedanken nach. Theodus dachte an das harmonische Singen der Muscheln.
    Diesmal brach Baddo die Stille. »Also die Tatsache, dass auf Ankwins Brief diese Schrift zusehen ist, bedeutet ja nicht gleich, dass der Kult noch existiert oder sich gar ausbreiten will. Das ist vielleicht einfach nur die Richtung, die unsere Gedanken einschlagen sollten.«
    Theodus lag wie erschlagen in seinem Stuhl und starrte ausdruckslos an die Decke, doch bei den Worten seines Freundes zog er die Augenbrauen zusammen. »Wie meinst du das?«
    »Wir sollten uns auf die Fakten konzentrieren. Ankwin schrieb dir einen Brief, in dem er dich auffordert, ihn nach seinem Willen unter die Erde zu bringen. Jetzt stellt sich heraus, dass genau in diesem Brief in einer Schrift, die anscheinend die Urschrift des Schinderkultes ist, weitere Informationen enthalten sind. Also lass uns doch erst einmal den Rest entziffern, bevor wir uns in Sorgen ergehen.«
    »Du hast recht.« Theodus nahm jetzt wieder eine eindeutig entschiedenere Körperhaltung an. Wie zwei Kinder, die etwas streng Verbotenes taten, saßen die beiden alten Magier an dem kleinen Tisch, auf dem der Brief lag. Langsam verteilten Baddos Finger das sonderbare Pulver auf dem ornamentalen Rand des Briefes während Theodus mit Federkiel, Pergament und Tinte bewaffnet die restlichen Worte festhalten würde. Kaum begann das Pulver zu leuchten, murmelte Baddo die entstehenden Silben und Theodus schrieb sie nachmurmelnd auf. Nach einiger Zeit und einer weitern Brise des Pulvers hielten sie den kompletten Text in Händen.
    ‚Ungläubiger, der Menschenschinder ist auf dem Weg
    seine Ankunft ist nah
    Gordobir wird herrschen auf der Welt wie es bestimmt ist von Anbeginn
    seine Diener bereiten seinen Weg
    seine Feinde werden zertreten im Staub und der König seiner Feinde wird blind sein und nur der‘
    Hier endete der Text.
    Theodus seufzte kraftlos.
    »Das ist lediglich ein Verheißungstext aus dem Drachenbuch.«
    Baddo wollte gerade etwas sagen, als es plötzlich aus Theodus heraus sprudelte. »Moment, sämtliche Drachenbücher, die wir sichergestellt haben, waren in unserer Sprache. Wir haben nie Bücher in dieser Schrift gefunden, sonst würde ich mich daran erinnern. Woher also hatte Ankwin den Originaltext?«
    »Das werden wir jetzt nicht klären können«, meinte Baddo, »aber was wollte dir Ankwin damit sagen. Wohl nicht, dass du Gordobir verehren oder die Hoffnung fahren lassen sollst.«
    Theodus runzelte kurz die Stirn und betrachtete noch einmal den Text.
    »Das weiß ich nicht, aber ich werde es bald herausfinden. Der Text hört nämlich nicht am Ende auf.«
    »Alter Freund, du sprichst in Rätseln.«, Baddo war inzwischen aufgestanden und seine große Hand legte sich auf Theodus’ Schulter. Er stockte für einen Moment, denn er spürte eine deutliche Veränderung in Theodus Aura. Es war nichts Schlechtes und doch konnte er nicht sagen, was es genau war. Sein Freund riss ihn wieder aus den Gedanken.
    »Sieh doch hin.« Der alte Hexenjäger tippte mit dem Federkiel auf die letzte Zeile. Sein Freund schaute ihm interessiert mit geneigtem Kopf über die Schulter.
    »Die letzte Zeile endet nicht. Es heißt nicht ‚... der König seiner Feinde wird blind sein und nur der ‘ sondern es heißt ‚... der König seiner Feinde wird blind sein und der', der irgendetwas tut oder ist und so weiter. «
    »Das ist eine Möglichkeit, aber woher willst du wissen, wie der

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