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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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der Nacht war geschafft, aber ihm stand noch Einiges an Arbeit bevor, nicht zu vergessen, der ganze nächste Tag, den er als ehrlicher Zimmermann zubringen musste.
    Bermeer würde sich einen besonderen Kräutertee machen müssen, um beim Fälschen des Dokumentes nicht einzuschlafen oder gar Fehler zu begehen.
    ***
    Die Schrift des Aufsehers war furchtbar krakelig gewesen, was das Fälschen für Bermeer sehr schwierig gemacht hatte. Doch hatte sich die Nacht alles in allem gelohnt. Auf dem entwendeten Pergament waren die Namen der Ehrengäste und deren Sitzplatz verzeichnet gewesen. Sein weiteres Vorgehen bestand lediglich darin, den gefälschten Sitzplan zurückzuschmuggeln und die Tribüne entsprechend zu präparieren. Das würde ein Leichtes.

Das Zeichen
    (Das Untere Land im Herbst)
    Theodus schmeckte die würzige Waldluft, die ihm um die Nase wehte. Seit drei Tagen war er nun schon unterwegs und erste heute hatte er die Gedanken an den Tod Maritmons verscheuchen können.
    Er war gut vorangekommen, zumal die Straßen besser zu bereisen waren, als er es um diese Jahreszeit erwartet hatte. Der Arm Brakenburgs reichte zwar weit, doch er hatte zu Anfang jeden Bach und jeden kleineren Flusslauf dazu genutzt, um eine Weile darin entlang zu reiten. So hatten die Spurenleser der Stadtwache einiges zutun, wenn sie ihn überhaupt fanden; dass sie ihn suchten, war seiner Ansicht nach sicher.
    Die Weisen Drei hatten nach ihrem berauschten Vergnügen mit Diuhda spätestens am Abend wieder einen klaren Gedanken gefasst und womöglich gleich darauf die Stadtwache alarmiert. Ungestraft wollten sie ihn bestimmt nicht davon kommen lassen.
    Um die Stadtwache und ihre Spurenleser machte sich Theodus allerdings weniger Sorgen. Die Magier hatten schließlich noch andere Mittel, ihn aufzuspüren. Doch war er vorbereitet und seine Prüfungsstudien hatte er über die grüne Patenschaft selbst geschrieben.
    Magonn höchst selbst würde versuchen, ihn aufzuspüren. Er würde sich persönliche Gegenstände von ihm bringen lassen, um mit ihrer Hilfe seine magische Aura zu erfassen. Dann würde er die gründämonischen Diener nach ihm aussenden.
    Diese waren normalerweise sehr schnell, denn sie sahen magische Dinge und deren Einfluss auf die Welt wie Menschen eine Laterne in der Dunkelheit. Theodus hatte allerdings am Tor zum letzten Mal gezaubert, um an den Torwächtern vorbei zu gelangen. Er führte keinerlei magische Dinge mit sich, außer dem gestohlenen Dolch, und den hatte er mit großer Mühe abgeschirmt. Das nötige Ritual wäre ihm beinahe nicht mehr eingefallen, obwohl er es noch am Tage vor seiner Abreise nachgeschlagen hatte.
    Hinzu kam ein Effekt, den er der grünen Patenschaft verdankte. Er hatte ihn bei seinen damaligen Studien entdeckt. Der alte Magier war jetzt nicht nur jemand, der das Myriton anzapfte, um dessen Energie zu nutzen. Er war nun gewissermaßen ein Teil des Myriton und somit verschmolz seine Aura mit der Umgebung, wie eine Rauchschwade mit dem Nebel.
    Seit der Mittagszeit war der Himmel von Wolken erobert worden, die nun eine geschlossene Decke bildeten und Regen ankündigten.
    Er spürte jeden einzelnen Knochen in seinem Leib und sein Gesäß war ein einziger Schmerz. Theodus zahlte den Preis für die lange Zeit, die er nicht mehr geritten war, mit großen Qualen. Einen Heilspruch anzuwenden, hatte er nicht gewagt, aus Angst, vor der Zeit entdeckt werden zu können.
    Er sehnte sich nach dem Stuhl an seinem Kamin zuhause, der mit einem weichen Kissen ausgestattet war. Wie schön wäre es jetzt gewesen, dort zu sitzen, in die Flammen zu starren und einen guten Branntwein zu trinken. Miretta säße bei einer Kerze neben ihm und würde summend ihre Näharbeiten verrichten oder irgendetwas polieren.
    Ach, Miretta.
    Erst jetzt hier draußen, nach dem es zu spät war, begann er seine Liebe zu ihr erst richtig zu begreifen. Raben krächzten in den Bäumen, da trat sein Pferd auf einen größeren Stein, der unerwartet nachgab, und es begann zu straucheln.
    Durch die plötzliche Ausgleichsbewegung, die er ausführen musste, fuhr es dem alten Magier ins Kreuz. Fluchend schaute er nach hinten zu dem Stein. Als er sich wieder nach vorne drehte, wurde ihm die Unachtsamkeit sogleich mit einem Ast quittiert, der ihn genau auf die Nase traf. Wut stieg in ihm auf, doch es war eine Wut, die nur kurz brannte und ein Häuflein graue Verzweiflung zurückließ.
    Er spürte einen dicken Tropfen auf der Hand und ein Rauschen erhob sich

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