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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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dachte Bermeer wieder über die Chancen nach, sich von oben auf den Krieger fallen zu lassen, doch für heute Nacht war schon zuviel schief gegangen. Außerdem war er verzaubert worden und mit nur einem Arm hatte er gegen diesen Krieger im Handgemenge keine Chance.
    Wieder schoss ihm der Schmerz vom Arm in die Schulter und der Blutbote krallte sich in die Wand. Dabei löste sich ein größeres Stück Lehm daraus und ruhte nun in seiner Linken.
    Kurzerhand hielt er sich mit der schmerzenden Rechten noch fester an der Wand und warf das Stück Lehm in hohem Bogen über seinen Kopf in Richtung Ankwin. Es landete ein gutes Stück vor dem Krieger und verursachte ein kurzes dumpfes Geräusch. Sofort wendet sich der Krieger in diese Richtung, da er glaubte, Bermeer wäre vor ihm.
    Bermeer blickte auf die Gasse und ließ sich fallen. Seine Beine versagten ihren Dienst nicht und es gelang ihm sogar, lautlos zu landen. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und ihm war übel. Trotzdem lächelte er kurz in sich hinein, als der den großen, jungen Krieger sah, wie dieser weiter und weiter von ihm Weg ins Dunkle ging. Im nächsten Augenblick drehte der Blutbote sich um und rannte ohne ein Geräusch aus der Gasse. Sein Gesicht stieß gegen etwas, das vorher noch nicht da war und die Nacht, die ihm so oft treue Dienste geleistet hatte, umfing ihn mit ihren dunklen Schwingen.
    ***
    Langsam bewegte sich Weiland durch die ihm so vertraute Umgebung. Das Klopfen an der Tür hatte sofort aufgehört, nachdem er verlauten hatte lassen, doch gleich zu kommen. Wer mochte das nur sein? Um diese Zeit. In seinem Alter schlief man nachts nicht mehr viel und auch nicht tief und doch war ihm seine Nachtruhe eine willkommene Zeit der Entspannung.
    Als er schließlich an der Tür seines kleinen Häuschens stand, roch er eine Mischung aus Lavendel, Männerschweiß, den unnachahmlichen Geruch der Heilergilde und Gassendreck.
    Für einen Moment war der alte Mann etwas verwirrt, doch dann hörte er den Atem von vier Personen. Zwei davon keuchten ziemlich, der Dritte atmete kontrolliert und die tiefe Atmung des Vierten spürte er mehr, als dass er sie hörte.
    Weiland schmunzelte. Es waren wahrscheinlich Lavielle und ihr großer stummer Begleiter, doch sie hatten Besuch mitgebracht. Diese junge Frau sorgte für einen ganz schönen Wirbel. Knarrend öffnete er die Tür.
    »Lavielle, seid gegrüßt und natürlich auch Ihr, Garock. Wen habt Ihr denn da noch mitgebracht?« Ohne eine Antwort abzuwarten, fasste er die sonderbare Stimmung sofort auf und wusste, dass es nicht ratsam war, seinen Besuch hier draußen länger als nötig herumstehen zu lassen. Er nahm noch die Gegenwart eines Fünfte war, doch dieser jemand war anscheinend schwer krank oder bewusstlos.
    Entschieden drängelte er sich durch die späten Besucher, die ihm überrascht Platz machten.
    »Kommt, gehen wir lieber ins Totenhaus. Da ist mehr Platz. Heute kam dort noch kein Gast an.«
    Er wackelte dem sonderbaren Tross voran den Weg entlang, den er nun schon so oft gegangen war. Die anderen folgten schweigend. Dort angekommen öffnete er die Tür und trat beiseite.
    »Dort rechts im Regal ist eine Lampe und ein Feuerstein.« Ankwin tastete sich weiter und auf der Suche nach der Lampe stieß er einen Blechnapf zu Boden. Das blecherne Scheppern zerriss die gedrückte Stille auf eine äußerst unangenehme Weise.
    Schließlich kroch das spärliche Licht in die Weite des kühlen Raumes.
    Ankwin entzündete noch eine weitere Lampe.
    Garock hatte den bewusstlosen Assassinen bereits auf einen der freien Tische gelegt und prüfte nun die Fesseln.
    Lavielle stand schweigend hinter ihm, während Theodus nun auf den guten Weiland einplapperte, wie leid es ihm täte, ihn so spät in der Nacht noch zu stören und das die Umstände ja so außergewöhnlich wären.
    Geduldig ließ der blinde Mann den Wortschwall über sich ergehen und in einer kurzen Pause des jungen Magiers sagte er schlicht: »Ich mach uns erstmal einen Tee.«
    Dann verließ er den Raum und es wurde schlagartig wieder still, denn Theodus merkte trotz seiner Nervosität, dass weder dieser junge Schmiedegeselle noch Lavielle im Augenblick die rechte Lust zum Reden verspürten und von Garock hatte er sowieso nichts erwartet.
    Wortlos drängte Lavielle den großen Garock zur Seite und machte sich an die Untersuchung des Blutboten. Er hatte eine große blaurote Schwellung auf der rußgeschwärzten Stirn, die von einer mächtigen Faust

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