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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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zu dem einzigen Zeugen und zum Durchbruch im Prozess gebracht, doch dann besann er sich anders.
    Es war gleichgültig, auf wen er es abgesehen hatte. Dieses Mal würde Ankwin einen Anschlag verhindern und den Blutboten mit etwas Glück festsetzen. Dann hätte er auch eine gute Ausgangsposition für das Gespräch mit seinem Onkel. Doch was sollte er tun? Er war sprichwörtlich nicht in der Lage, aus der heraus man schnell handeln konnte, ohne bemerkt zu werden. Ankwin würde warten müssen, bis der Assassine sich von der Mauerkrone aus in Bewegung setzte. Er konnte nur auf den Schatten reagieren, doch das würde er ohne zu zögern tun.
    ***
    Der Assassine saß im Schutz des Holunderbusches im Schatten der von unten nur schwach beleuchteten Mauer und prüfte seine Chancen. Der Garten war nicht sonderlich groß und drei kleinere Gruppen standen von Fackeln und Lampions beleuchtet darin verteilt und unterhielten sich.
    Ausnahmslos sprachen sie über die Geschehnisse des Tages. Es gab drei Eingänge, die über eine breite, flache Treppe zu erreichen waren. Doch das Licht, das aus dem Gebäude fiel, machte ein unbemerktes Eindringen unmöglich. Die Fensteröffnungen im ersten Stock waren dagegen eindeutig die bessere Wahl. Er würde nur die Mauerkrone entlang spazieren müssen und hätte genug Klettermöglichkeiten.
    Doch den Richter in dem Gebäude alleine anzutreffen, grenzte am Unmöglichen. Bermeer würde hier warten müssen, bis der Richter das Gebäude wieder verließ. Er war sich sicher, dass Richter Bungad sehr spät ging und auf keinen Fall den Vorderausgang nutzen würde. In seinem Haus wollte er den Richter nicht besuchen, da es gut möglich war, dass dieser Ankwin dort Wache hielt.
    Im schlimmsten Falle müsste er also nur warten und eventuell auch die Sänftenträger beseitigen, um an sein Ziel zu gelangen.
    Im Eingang zum Ratshaus wuchsen lange Schatten, die deren Besitzer ankündigten. Schließlich betraten von einem Bediensteten geführt zwei Personen den Garten, die Bermeer sofort erkannte.
    Die Heilerin und ihr großer Gefährte bewegten sich zu einer Fackel in der Nähe des Teiches und warteten dort.
    Sofort schossen Bermeer die Schreie der sterbenden Gaukler und das Wehklagen der alten Wina ins Bewusstsein. Der große Berisi hatte unter Einsatz seines Lebens versucht, sie zu retten – und er war zu spät gekommen. Der hart gesottene Assassine hockte nur auf seinen Fußballen und taumelte nun für einen winzigen Moment. Er musste eine ausgleichende Bewegung machen. Unter seinem Fuß hatte es kurz geknirscht. Schnell blickte er sich um, ob einer der Anwesenden etwas bemerkt hatte, doch alles blieb unverändert.
    Selbst dem Berisi war nichts anzumerken. Bermeer kam ins Grübeln. Dieser Mann hatte den Gauklern helfen wollen und wäre dafür beinahe hingerichtet worden. Was wollten die beiden hier?
    Weitere Schatten im Eingang unterbrachen ihn in seinen Gedanken.
    Der Bedienstete von vorhin führte nun eine weitere Person in den Garten. Bermeer erkannte sie sofort. Es war Richter Bungad und Bermeer glaubte nicht an Zufälle.
    Er hatte sich dieses Mal wieder für das Blasrohr entschieden. Ein vermeintlicher Herzinfarkt nach einem solchen Tag war nichts Ungewöhnliches. Damit hatte er seinen Auftrag zwar nicht mit allen Bedingungen erfüllt, aber er war doch zügig zum Ziel gekommen. Nur noch ein paar Schritte der Zielperson, ein kräftiger Atemzug, ein Salto nach hinten und er würde wieder in die Nacht verschwinden.
    Bermeer richtete sich langsam auf, doch im Augenblick des Schusses spürte er eine eiserne Klammer an seinem Fuß. Völlig überrascht verlor er das Gleichgewicht und fiel mit dem Gesicht voran der Mauer entgegen. Jemand hatte ihn festgehalten. Instinktiv entschloss er, sich noch in der Luft um die Längsachse zu drehen, während er seine Hände vor das Gesicht hielt. Die Drehung bewirkte, dass sich die Klammer löste. Ungebremst schlug er mit den Armen vor dem Gesicht ins Gebüsch. Stechenden Schmerzen schossen Bermeer durch einen Ellenbogen und die Schulter, trotzdem gelang es ihm, sich auf dem weichen Boden des Gartens abzurollen und schon stand er wieder auf den Beinen.
    Die Umstehenden hatten bemerkt, dass etwas vor sich ging, und blickten in seine Richtung, doch keiner konnte ihn durch seine dunkle Kleidung richtig sehen.
    Mit einem kurzen Stöhnen zwang Bermeer den Schmerz, der von seinen Armen ausging, in den Hintergrund. Die Mauerkrone war versperrt, das Gebäude zu hell, blieb nur die

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