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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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stammte.
    »Etwas tiefer und du hättest ihm die Nase ins Gehirn getrieben.« Garock reagiert in keiner Weise auf den gereizten Ton, der mitgeschwungen hatte, während er den Bewusstlosen geübt durchsuchte und ihm die Taschen leerte.
    Die Heilerin tastete ihren Patienten weiter ab. Ankwin hatte die zweite Lampe mittlerweile an einen Haken über dem Tisch gehängt.
    Lavielle bemerkte die aufgerissenen Ärmel des Blutboten und schob sie nach oben. Der linke Ellenbogen wies einen weiteren Flecken und eine leichte Schwellung auf, während der rechte Unterarm schwer angeschwollen und ganz offensichtlich gebrochen war.
    »Das muss versorgt werden.«, merkte sie an, ohne Ankwin auch nur eines Blickes zu würdigen. Ankwin musste an seine Hand denken, die er bei dem Versuch, den Boten zu treffen, ein Stück in der Ratshauswand versenkt hatte. Immer noch lief Blut von den Knöcheln zwischen die Finger. Und der Sturz herab von der Mauer, bei dem der Assassine auf ihm gelandet war, hatte ihm vermutlich ein oder zwei Rippen gebrochen.
    Garock hatte mittlerweile die Früchte seiner Durchsuchung auf den Nachbartisch gelegt. Es war nicht viel. Ein großer rußgeschwärzter schmuckloser Dolch, ein schmaler langer Dolch aus dem Stiefel, ein paar Flugdornsamen und eine Seilschlaufe mit einem Knoten in der Mitte, die der Assassine als Gürtel verwendet hatte. Ein Blasrohr war nicht vorhanden. Ansonsten trug der Blutbote schlichte schwarze Kleidung und äußerst geschmeidige Lederstiefel.
    Theodus wurde blass, als sich Lavielle zielsicher den schmalen Dolch griff und ihn auf den Hals des Gefesselten zu bewegte.
    »Aber das könnt Ihr doch nicht machen, Lavielle, ...«
    Lavielle bewegte das Messer weiter auf den Liegenden zu und sah dabei Theodus sehr entschieden an. Dann schob sie die Klinge behutsam in den Ausschnitt des Gewandes und begann es aufzuschneiden. In wenigen Augenblicken hatte das einfache dunkle Gewand der scharfen Klinge nachgeben müssen und der Blutbote lag mit nacktem Oberkörper vor ihnen. Er wirkte jetzt beinahe mager und verletzlich.
    Deutlich zeichnete sich jeder Muskel und jede Sehne auf dem verhältnismäßig schmächtigen Skelett ab. Es waren noch einige weitere blaue Flecken und Abschürfungen zu sehen und zahllose kleine und größere Narben zeichneten ein hartes Leben nach.
    Selbst Ankwin, der die Narben seines Lehrmeisters kannte und auch selbst schon einige davon getragen hatte, pfiff leise durch die Zähne.
    Lavielle machte sich immer noch wortlos an die notdürftige Versorgung des Armes. Garock holte ihr Wasser von draußen.
    Der Bärenfelsener stand mit finsterer Miene am Fußende des Tisches und schien die Situation abzuschätzen.
    Theodus hielt die Spannung im Raum kaum aus. Erleichtert sah er Weiland mit einem dampfenden Kessel und einem Korb hereinwackeln.
    Dieser stellte gekonnt alles auf den freien Tisch auf der anderen Seite und schenkte zielsicher fünf Becher mit einer bräunlichen Flüssigkeit ein.
    »Herr Plikon, wenn ich nicht irre?«
    Theodus war etwas peinlich berührt, ging aber auf die Verwendung seines alten Namens nicht weiter ein. »Ihr kennt mich? Verzeiht. Außergewöhnliche Umstände ließen mich den Anstand vergessen. Theodus. Angenehm.«
    »Wer in Brakenburg kennt Euch nicht. Schließt bitte die Tür. Mein Name ist Weiland.« Nachdem Theodus Garock noch hereingelassen und dessen körperliche Ausmaße aus nächster Nähe bestaunt hatte, schloss er die Tür und setzte eine verschwörerische Miene auf. Langsam begann er, die Situation ein bisschen zu genießen.
    Weiland setzte sich auf einen Schemel, den er unter einem der Tische hervor gezogen hatte. »Nun erzählt mal der Reihe nach.«
    Lavielle und Theodus fingen gleichzeitig an, zu reden, wobei der Magier geistesgegenwärtig zuerst wieder schwieg.
    »Lieber Weiland, verzeiht den Überfall. Wir hatten ja herausgefunden, dass Schiwett ermordet worden war.« Theodus und auch Ankwin bekamen große Augen.
    »Nun, das wollten wir, nachdem jetzt auch sein direkter Vorgesetzter, der Ratsherr Pageronn, auf der Tribüne zu Tode kam, mit Richter Bungad besprechen. Wir vermuten hier einen Zusammenhang. Genau in dem Augenblick greift dieser Mann den Richter an, was durch den beherzten Einsatz des Herrn Ankwin vereitelt wurde. Garock wie auch Herr Ankwin verfolgten mit Herrn Theodus den Flüchtenden sofort.« Lavielle hatte die förmliche Anrede Ankwins besonders betont, was ihm genauso wenig gefiel, wie ihre offensichtliche Vertrautheit mit

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