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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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Schatten zu vertreiben. Er sprang aus der Rinne und drehte sich zu dem großen Platz. Den Kapuzenträger konnte er nirgends finden. Schnell lief Ankwin zum Ende der Gasse.
    Mittlerweile begannen sich die Menschen um die Senke herum zu verstreuen und gingen wieder ihren Geschäften nach. Viele kamen ihm entgegen. Schnell wandte der junge Krieger den Kopf nach links und rechts. Links briet eine alte Frau ein paar Hühner, rechts schlenderte ein Tagelöhner mit einer Kiste voller Tongefäße in eine winzige Gasse. Ankwin suchte den Platz ab. Der Mann mit der schwarzen Kapuze war nirgends zu sehen. Überall breitete sich wieder die übliche Geschäftigkeit aus. Die Zeit lief ihm davon. Der Attentäter, wenn er denn einer war, hatte eine Steingutflasche und einem grauen Kapuzenumhang. Er war direkt nach seiner Tat gegangen, ohne sich umzudrehen. Der Mann war sich seiner Sache sehr sicher. Was würde Ankwin an seiner Stelle tun. Er würde verschwinden, und zwar nicht nur vom Ort des Geschehens sondern auch aus dem Blick möglicher Zeugen.
    Ankwin zwang seinen Atem zur Ruhe und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Der Tagelöhner hatte Tongefäße bei sich! Ankwin begann sofort auf die kleine Gasse zu zulaufen und hätte dabei beinahe einen Bettler umgerannt, der sie gerade verließ. Auf dem Platz herrschte nun hellster Sonnenschein. Ankwin wusste, wenn er jetzt in die Gasse trat, wäre er beinahe blind. Er kniff ein Auge zu, um es vor dem hellen Licht zu schützen. Er schwitzte noch immer ziemlich stark, und als er die Gasse betrat, spürte er, wie der Schweiß, der sein Hemd an seinen Rücken klebte, kalt wurde.
    In der Gasse war niemand mehr zu sehen und es gab unzählige Möglichkeiten, sich zu verstecken. Ihm blieb nur noch eine Chance. Der Krieger stellte sich breitbeinig in die Mitte der Gasse und brüllte. »Ankwin vom Bärenfels wird dich zur Strecke bringen!«
    ***
    Die Magieschüler waren nicht bei der Sache, als Plikon gerade bei einer Studie Askodians angekommen war. Manche schwatzten, manche waren unruhig. Ihm war klar, dass Askodian einem durchschnittlichen Adepten ganz schön zu schaffen machen konnte, für Teilnahmslosigkeit in der Ausbildung und mangelnde Konzentration hatte er jedoch keinerlei Verständnis. Er musste wohl durchgreifen.
    »Werter Hunsak, hättet Ihr wohl die Güte, uns Eure Meinung zu den irdischen Kraftlinien und ihrem Verhältnis zur Aura des Magiers mitzuteilen?«
    Der angesprochene junge Mann schreckte hoch, denn er war eingenickt und entsprechend verlegen.
    »Oder deute ich Euren Gesichtsausdruck völlig falsch und Ihr habt uns gar nichts zu sagen zum ehrenwerten Askodian ...«, Plikon steigerte seine Lautstärke und seine Sprechgeschwindigkeit, während er auf den überraschten jungen Mann zu schritt, »... und seiner äußerst interessanten und vor allem wichtigen Theorie, die ohne Zweifel die Grundlage der gesamten uns bekannten angewandten Magie bildet und somit unumgänglich für jeden ist, der einmal die höheren Weihen dieser Universität erhalten will?«
    Plikon war bei dem Lehrling angekommen und senke seine Stimme wieder. Obwohl er fast flüsterte, war er sich sicher, dass ihn jeder im Saal verstand. »Und ..., Hunsak, ... Sie wollen doch einmal Magier werden?«
    Der Angesprochene brachte nur ein unsicheres Lächeln und ein leichtes Nicken zustande. Plikon drehte sich rasch um, lächelte in sich hinein und fuhr mit seinem Vortrag fort. Normalerweise wagte es keiner, während seiner Vorträge abzuschweifen. Er war der jüngste Magier in der Geschichte des Landes und der jüngste Lehrmeister dieser Universität. Selbst manch alteingesessener Meister konnte ihm nichts mehr vormachen. Er war nicht der Größte und doch hatte Plikon eine Ausstrahlung und eine innere Spannung, die keinen Zweifel daran ließen, wie viel Selbstbewusstsein, Motivation und Potenzial in ihm steckten. Er war als Magier anerkannt und als Redner gefürchtet.
    Als der Universitätsdiener leise eintrat und begann, die Lichter zu entzünden, wurde dem Lehrmeister klar, dass er wohl zum Ende seiner heutigen Ausführungen kommen musste.
    »Werte Herren, auch wenn Askodian im augenblicklichen Stadium ihre Ausbildung eigentlich keinen Aufschub duldet, so will ich sie doch zu dieser fortgeschrittenen Tageszeit ins Selbststudium entlassen. Das nächste Mal erwarte ich mehr Konzentration Ihrerseits.«
    Ein Aufatmen ging durch die Reihen der Adepten. Dem Magier war klar, dass wohl keiner dieser aufstrebenden

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