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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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dich.«
    »Wa … warum sind Sie so?«, fragte Pille.
    »Wie bin ich denn?«
    »Na ja, so nett. Haben Sie keine Angst, dass ich es noch einmal versuchen könnte?«
    »Hast du das denn vor?«
    Pille schüttelte den Kopf. Dann fragte er: »Sind Sie gar nicht sauer auf mich?«
    »Würde es etwas ändern?«
    Ubbo Heide legte den Block zur Seite und schraubte den schwarzen Füller zu.
    »Was willst du?«, fragte er Pille. »Ein Geständnis ablegen?«
    »Ja …, nein …, also, ich will … es geht so nicht weiter. Ich war das nicht, es war Pik. Und ich bin bereit, gegen ihn auszusagen. Bitte helfen Sie mir.«
    Ubbo Heide lächelte. »Du willst Hilfe? Ausgerechnet von mir? Das finde ich mutig.«
    Der Junge zog sich den Stuhl heran und setzte sich an Ubbo Heides Bett.
    »Ich hätte draufgehen können«, sagte Ubbo Heide. »Wenn nicht ich, dann wird es beim nächsten Opfer passieren. Der Tod ist etwas sehr Endgültiges. Das kann man nicht rückgängig machen. Zu unser beider Glück lebe ich noch. – Wenn man im Leben umkehren will und neu anfangen möchte, dann muss man erst völlig reinen Tisch machen.«
    Zerknirscht, aber auch sichtlich erleichtert, sagte Pille: »Ja, das will ich. Meinen Sie, auch so einer wie ich bekommt noch mal eine Chance?«
    »Die Frage stelle ich mir selbst gerade. Ich weiß auch nicht, wie mein Leben weitergehen soll. Ich glaube, meine Karriere bei der Polizei ist beendet. Wenn du jetzt deine Karriere als drogensüchtiger Verbrecher an den Nagel hängst, können wir uns gegenseitig helfen.«
    »Ich Ihnen? Wie denn?«
    »Zunächst mal«, sagte Ubbo, »erzählst du mir deine Geschichte.«
    Er schraubte schmunzelnd seinen Füllfederhalter wieder auf.

    Als die Antwort endlich kam, hätte Holger Bloem sie am liebsten vor Ann Kathrin verborgen, so schockierend fand er sie.
    Ihr Sohn gehört genauso an den Schlachterhaken wie der Rest der Bande. Wir müssen endlich aufräumen mit diesen Typen, die glauben, sie könnten sich jede Frechheit erlauben. Mit den respektlosen Rüpeln, wegen denen sich keiner mehr traut, nachts mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Sie hätte ihn besser erziehen können, dann wäre uns allen viel erspart geblieben.
    Ann Kathrin schob Holger zur Seite und tippte sofort los.
    »Nicht, nicht, nicht!«, sagte Weller. »Lass uns erst nachdenken. Keine überstürzte Reaktion!«
    Ann Kathrin starrte auf den Bildschirm, tippte und wehrte Weller mit hochgezogenen Schultern ab. »Es muss ganz schnell gehen. Wir müssen im blitzartigen Kontakt sein, damit er nicht lange überlegen kann. Wir müssen ihn herausfordern. Je schneller, desto besser. Damit er sich verrät, mehr von sich preisgibt, als er will.«
    »Sie hat recht«, sagte Sylvia Hoppe.
    Ich weiß nicht
,
schrieb Ann Kathrin,
was Sie getan hätten, um Ihrer Ines zu helfen, Herr Klar. Ich würde alles tun, damit meinem Sohn das Schicksal erspart bleibt, das Sie für ihn vorgesehen haben. Was verlangen Sie?
    Er antwortete tatsächlich sofort:
    Ich würde gern all das auf mich nehmen, was ihr geschehen ist, wenn ich sie damit wieder lebendig machen könnte.
    »Was soll das für eine Scheiß-Antwort sein?«, schimpfte Rupert.
    Ann Kathrin verstand. Sie tippte:
    Ich biete Ihnen mein Leben gegen das meines Sohnes. Wären Sie zu dieser großen Geste bereit? Würden Sie meinen Sohn freilassen und mich stattdessen nehmen?
    »Bist du irre?«, fragte Rupert. »Er wird euch beide töten.«
    Drei endlose Stunden lang geschah nichts mehr.

    Er sprach mit Ines. Ihre Präsenz war jetzt sehr stark. Ihr Wille dominierte ihn fast. Es war gar nicht mehr nötig, ihr Tagebuch zu lesen. Sie dachte seine Gedanken.
    Ja, genau so kam es ihm vor. Sie sagte ihm, was er als Nächstes zu tun hatte.
    »Dein Wille geschehe«, sagte er und lächelte.
    Ihr Tod hatte aus seiner Tochter eine Göttin gemacht. Er war stolz darauf, ihr schlagendes Schwert zu sein.

    Rupert gähnte. »Wenn er nicht völlig verblödet ist, dann ahnt er jetzt, dass du ihm eine Falle stellen willst, Ann Kathrin, und meldet sich überhaupt nicht mehr.«
    Ann Kathrin sah Rupert an. »Ich will ihm keine Falle stellen, Rupert. Ich will mich austauschen lassen.«
    »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Wir werden mit einem SEK da sein, auf ihn warten und ihn dann …«
    »Damit er Lunte riecht und sich an meinem Sohn rächt? Der lässt sich nicht so einfach an der Nase durch den Ring führen.«
    Rupert stöhnte und reckte sich: »Also, ich für meinen Teil kann nicht mehr. Ich

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