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Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Titel: Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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mehr lange. Sie liegt im County General Hospital. Die offizielle Version lautet Selbstmordversuch.«
    Emotionen huschen über Davids Gesicht wie eine schnelle Dia-Show: Wut, Unsicherheit, Sorge, Misstrauen. »Das glaube ich nicht. Gloria würde nie versuchen, sich umzubringen. Ist das ein Trick?«
    »Gute Frage. Detective Harris befasst sich gerade damit. Der wichtige Punkt ist, dass sie sie nicht allein lassen wollen. Wenn sie niemanden hat, der bei ihr bleiben kann, widerrufen sie womöglich die Kaution.«
    David schlägt die Axt in den Holzklotz, den er bearbeitet hat, als wir kamen. »Gehen wir.« Keine Fragen, kein Zaudern, keine Unentschlossenheit.
    David geht nach drinnen, um die Fenster zu schließen und sich etwas anzuziehen. Tamara schaut ihm nach. Ich glaube, sie hat ganz vergessen, dass ich hier bin. Sie starrt auf die Tür, durch die David verschwunden ist, wie ein Hündchen, das die Rückkehr seines Herrchens kaum erwarten kann.
    David ist fünf Minuten später wieder da. Er schließt die Hütte ab, läuft die Stufen hinunter und deutet auf die Harley. »Ist das Ihr Bike, Tammy?«
    Sie nickt. Er fischt einen Schlüsselbund aus der hinteren Tasche seiner Jeans und wirft ihn mir zu.
    »Ich fahre mit ihr zurück. Du nimmst den Hummer.«
    Tamara strahlt, David nimmt ihren Arm und führt sie Richtung Motorrad, während ich allein auf der Veranda stehen bleibe.
    Schön zu sehen, dass er über Gloria hinweg ist.
    Kapitel 43
    Ich schaue David und Tamara nach, die den Kies aufspritzen lassen, als sie die Einfahrt entlangrasen. Bin ich im falschen Film? Mir fällt auf, dass ich sie nicht gebeten habe, David gegen-
    über nicht zu erwähnen, was ich bin. Oder sie davor zu warnen, was passieren wird, falls sie auf die Idee kommen sollte, David bei Sandra abzuliefern, damit die ein Druckmittel gegen mich in der Hand hat. Aber dann erinnere ich mich an den dümmlichen Ausdruck auf ihrem Gesicht – Tamara war so hingerissen, dass ihr Hirn wohl vakuumversiegelt ist. Wie wahrscheinlich ist es da, dass überhaupt von mir gesprochen wird?
    Jegliche Befürchtung, Tamara und Sandra könnten diesen Ausflug irgendwie arrangiert haben, um mich zu einem weiteren Treffen zu zwingen, ist beim Anblick von Tamaras seligem Gesichtsausdruck verflogen, als David die Arme um ihre Taille geschlungen hat. Ich frage mich, wie sie Sandra erklären will, dass sie sich so hat ablenken lassen.
    Oder ist Sandra etwa auch Football-Fan? Himmel.
    Ich gehe hintenrum zum Carport und steige in Davids Hummer. Im Vergleich zu meinem Jaguar fährt sich das Din g, als ringe man mit einem Alli gator. Aber sobald ich die Landstraße erreicht habe , geht es besser, und ich fahre schnurstracks zu den O’Sullivans.
    Sie wohnen in Fairbanks Ranch, einer wohlhaben-den Enklave im nördlichen San Diego County. Es ist Viertel nach zwei, als ich eine Querstraße entfernt vom Anwesen der O’Sullivans parke. Fairbanks Ranch ist keine geschlossene Wohnanlage und braucht auch kein bewachtes Tor. Hier hat jede Residenz ihren eigenen hohen Zaun mit eigen em Sicherheitstor.
    Ich überlege, ob ich von hier aus zu Fuß gehen oder einfach vorfahren soll. Zu Fuß stünden die Chancen besser, unbemerkt hinein- und wieder herauszukommen. Andererseits sind die Straßen in Fairbanks Ranch sehr breit und von Bäumen gesäumt und wer den regelmäßig von einer Sicher heitsfirma patrouilliert. Wird der Hummer Aufmerksamkeit erregen, wenn ich ihn hier stehen lasse?
    Die Antwort bekomme ich sofort. Ein Wagen mit der Aufschrift Fisher Home Security ist in den fünf Minuten seit meiner Ankunft schon zweimal an mir vorbeigerollt. Beim dritten Mal bleibt er hinter dem Hummer stehen, und die Fahrertür geht auf.
    Ich beobachte im Rückspiegel, wie der uniformierte Wachmann näher kommt. Er ist mittleren Alters, mit grauem, schütterem Haar und einem Bauchansatz. Seine Haltung, aufrecht und streng, weist auf eine militärische Vergangenheit hin. Eine Hand ruht am Gürtel, am Griff einer langen Taschenlampe – die kleine Eigenart eines Mannes, der es gewohnt war, eine Waffe zu tragen. Nach dem Militär war er vermutlich eine Zeitlang bei der Polizei.
    Ich lasse das Fenster herunter und warte.
    Der Wachmann grüßt mit zwei Fingern an der Schläfe. »Guten Tag, Ma’am. Besuchen Sie einen Anwohner?«
    Die Augen, hinter der Sonnenbrille gerade noch zu erkennen, sind argwöhnisch. Das muss wohl so sein, wenn man für die Sicherheit in einer Gegend verantwortlich ist, in der die Häuser im

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