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Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Titel: Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Drucke von Sportszenen, die nach LeRoy Nieman aussehen. Ich erkenne die Sammlung, weil David sie auch hat. Es ist die Football-Serie, und als ich näher hinschaue, wird mir klar, dass dies hier vermutlich die Original-Drucke sind.
    Ich gehe zum Schreibtisch, öffne Schubladen und durchsuche sie vorsichtig, obwohl ich keine Ahnung habe, wonach ich suche oder warum ich überhaupt auf die Idee komme, hier nachzusehen.
    In der untersten rechten Schublade, unter einem kleinen Stapel Playboy-Hefte, finde ich einen geprägten Briefumschlag, der an Jasons Vater adressiert ist. Sobald ich ihn berühre, weiß ich, dass er wichtig ist – mein sechster Sinn. Die Art Intuition, die einem rät, langsamer zu fahren, weil ein Stück weiter geblitzt wird, oder nicht ans Telefon zu gehen, weil da jemand anruft, mit dem man nicht sprechen will.
    Ich nehme ihn aus der Schublade und öffne ihn. Eine Einladung von einem Pharmakonzern in Frankreich. Sie laden Jasons Vater zu einer Presse-Party ein, bei der das weltweit erste Heilmittel für HIV vorgestellt werden soll.
    Hat O’Sullivan deshalb die geplante Aktienausgabe von Benton Pharmaceuticals platzen lassen? Hat ein anderes Unternehmen eine ebenso wirksame Formel entwickelt, die aber schneller in Produktion gehen kann?
    Ich starre noch auf die Einladung und überlege, ob sie bei dem Mord an O’Sullivan eine Rolle spielen könnte, als mich das Geräusch einer zugeschlagenen Autotür aus der Konzentration reißt. Ich zucke zusammen. Verdammt.
    Ich spähe aus Jasons Fenster. Sein Zimmer liegt im ersten Stock, an der Rückseite des Hauses. Die Haustür geht schon auf, und ich kann Jason und seine Stiefmutter hitzig diskutieren hören. Ich versuche gar nicht erst, festzustellen, worüber sie streiten. Leise schließe ich Jasons Zimmertür, werfe noch einen raschen Blick auf die Einladung, um mir den Firmennamen einzuprägen, und lege sie dann wieder dahin, wo ich sie gefunden habe.
    Dann öffne ich das Fenster, steige hinaus auf den schmalen Sims darunter und ziehe das Fenster wieder zu, wenige Augenblicke, bevor Jason in sein Zimmer gestürmt kommt.
    Er geht in sein eigenes Badezimmer und knallt die Tür zu.
    Ich schaue hinunter und springe vom Sims.
    Kapitel 45
    Das Dasein als Vampir hat ein paar Besonderhei ten, die ich inzwischen schon als selbstverständlich hinnehme. Beispielsweise kann ich von einem zweistöckigen Gebäude springen, ohne befürchten zu müssen, dass ich mir irgendetwas Wichtiges brechen könnte. Es ist schwer zu beschreiben, wie sich das anfühlt – irgendwo zwischen dem Schweben eines Hubschraubers und dem Gleitflug eines Vogels. Da ich weder Rotoren noch Flügel habe, weiß ich nicht, wie es mir eigentlich gelingt, dem Gesetz der Schwerkraft zu trotzen. Ich weiß nur, dass es geht.
    Ich lande recht sanft auf beiden Füßen. Mit einem Blick nach oben prüfe ich, ob Jason mein aerodynamisches Kunststückchen beobachtet hat, aber zum Glück ist er nicht am Fenster. Ich schlage mich ins Gebüsch und arbeite mich in Richtung Tor voran. Diesmal kann ich nicht riskieren, es zu öffnen, also folge ich der Backsteinmauer bis zu einer Stelle, die meiner Schätzung nach dem Hummer am nächsten liegen müsste. Auf dieser Seite der Mauer steht ein Baum, und ich klettere hinauf, um einen Blick auf die Straße zu werfen.
    Der Hummer steht einen halben Häuserblock entfernt. Vom Sicherheitsdienst ist nichts zu sehen.
    Ein kleiner Hüpfer über die Mauer, und ich bin draußen.
    Ich fahre erst aus Fairbanks Ranch hinaus, ehe ich am Straßenrand halte und überlege, was ich als Nächstes tun sollte. Mein erster Impuls, Detective Harris anzurufen und ihm von der Waffe zu erzählen, wird vom Gedanken an die Fragen erstickt, die er mir ganz sicher stellen würde. Zum Beispiel wo ich sie gefunden habe, woher ich wusste, wo ich danach suchen muss, und wie ich überhaupt ins Haus der O’Sullivans gelangt bin. Fragen, die ich nicht beantworten will. Ich könnte mit Glorias Anwalt sprechen. Der könnte dann zur Staatsanwaltschaft gehen und sie bitten, das Haus durchsuchen zu lassen. Aber würden sie einen Durchsuchungsbeschluss bekommen, wenn sie nichts vor-zuweisen haben außer der Behauptung einer anonymen Zeugin, die illegalerweise dort eingedrungen ist?
    Was, wenn Glorias Fingerabdrücke an der Waffe sind? Wenn das Ganze eine Falle ist? All das kann ich nicht beantworten, also fahre ich in die Stadt. Soll Glorias Anwalt sich Gedanken darüber machen.
    Ich erinnere mich an seinen

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