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Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Titel: Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Briefkopf, die Kanzlei befindet sich in dem Hochhaus, das alle Darth Vader Building nennen. Es ist groß, schwarz und sticht aus der Skyline hervor wie ein Schwert. Ich überlege kurz, ob ich im Krankenhaus vorbei-schauen und nach Gloria sehen will, aber logisch betrachtet ist es am wichtigsten, die Waffe zur Polizei zu schaffen. Ich habe keine Ahnung, wie oft Mrs. O’Sullivan ihr Arbeitszimmer betritt. Denn sobald sie das tut, wird sie das aufgebrochene Schloss bemerken.
    Erst als ich schon in der Stadtmitte bin und im Weihnachts-Shopping-Stau stehe, fällt mir auf, dass verkaufsoffener Sonntag ist. Wunderbar. Sobald sich mir die Chance bietet, verlasse ich den Harbor Drive in Richtung Pacific Coast Highway.
    Ich fahre besser ins Büro und lasse Glorias Anwalt ausrichten, er solle sich so bald wie möglich mit mir in Verbindung setzen.
    Als ich im Büro ankomme, blinkt mein eigenes Nachrichtensignal. Eine Nachricht ist von David, der mich bittet, zu ihm und Gloria ins Krankenhaus zu kommen. Die zweite ist von meinem Dad.
    »Anna«, sagt er, »wirf mal einen Blick in den Wirtschaftsteil der Zeitung von heute. Da steht etwas, was dich sicher interessieren wird. Ruf mich an, falls du irgendwelche Fragen hast.«
    Die Zeitung liegt noch vor der Tür, weil ich mir nicht die Mühe gemacht hatte, sie aufzuheben. Jetzt hole ich sie rein und schlage sie auf dem Schreibtisch auf. Ich muss mich durch eine Menge Werbung und Beilagen blättern, bis ich den Wirtschaftsteil finde.
    Etwas Interessantes? Das kann man laut sagen.
    Der Artikel auf der ersten Seite dreht sich um den verstorbenen Rory O’Sullivan und seinen gescheiterten Vorstoß ins Pharma-Geschäft. Und um die Klage auf Entschädigung, die Benton Pharmaceuticals gegen seine Erben anstrengt, wegen des Vorwurfs, O’Sullivan habe die Formel für ihr HIV-Heilmittel gestohlen und ins Ausland verkauft.
    Die Formel gestohlen? Ich erinnere mich, dass mein Vater gesagt hat, O’Sullivan sei der Finanzier hinter Benton gewesen. Er war ein schlauer Geschäftsmann, und wenn das stimmte, hätte er sich dann nicht vertraglich zusichern lassen, dass die Formel ihm gehörte? Ich kann mir vorstellen, dass die Vorstände der Firma schäumen vor Wut, weil sie sich ums große Geschäft betrogen sehen, aber haben sie wirklich eine juristische Grundlage für einen Prozess? Und was hätte O’Sullivan davon gehabt, eine so wertvolle Formel ins Ausland zu verkaufen, statt sie hier in seinem eigenen Land zu vermarkten?
    Der Artikel wirft auch ein neues Licht auf die Einladung, die in Jasons Schublade versteckt war. Der Name der Firma lautete Pharmaceutique Bouvier Compagnie de la France. Ist das die ausländische Firma, an die O’Sullivan die Formel verkauft haben soll? Sie wird in dem Artikel nicht genannt.
    Vielleicht kennen die Kläger diesen Namen selbst noch nicht. Warum sollte Jason diese Einladung verstecken?
    Allmählich beschleicht mich der Verdacht, dass Jasons Mom nicht die Einzige ist, die diese Ermittlung in eine bestimmte Richtung zu lenken versucht. Das führt mich zu der Frage, ob er die Wahrheit gesagt hat, was die Auseinandersetzung seiner Eltern vor dem Arbeitszimmer seines Vaters an jenem Morgen angeht.
    Ich muss mit meinem Dad sprechen. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass bald Abendessenszeit ist. Auf gar keinen Fall will ich es riskieren, eine weitere Essenseinladung meiner Mutter ablehnen zu müssen. Der Abschied heute Morgen war freundlich. Ich werde mein Glück nicht überstrapazieren. Aber ich werde Dad morgen in seinem Büro anrufen – oder vielleicht persönlich bei ihm vorbei-schauen, nachdem ich bei Glorias Anwalt war.
    Damit bleibt für mich nichts mehr zu tun, als ins Krankenhaus zu fahren. Bevor ich gehe, rufe ich aber noch Glorias Anwalt an. Ein Telefonservice nimmt das Gespräch entgegen, und ich hinterlasse meinen Namen und meine Nummer.
     
    David steht vor Glorias Krankenzimmer. Er bemerkt mich nicht gleich. Er lehnt an der Wand, mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern, und sieht so traurig aus, dass ich richtig erschrecke.
    Ich eile zu ihm. »Was ist los? Ist etwas mit Gloria?«
    Er richtet sich ruckartig auf. »Wo bist du denn hergekommen?«
    »Du hast mir eine Nachricht hinterlassen, dass ich hierherkommen soll, schon vergessen? Warum stehst du vor der Tür? Ist bei Gloria irgendetwas passiert?« Ich trete zur Seite, um durch das kleine Fenster in der Tür zu schauen. Zwei Leute versperren mir die Sicht aufs Bett. Sie stehen mit dem Rücken zu

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