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Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Titel: Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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sein und ihm Ärger machen werde. Ein Biss von einem Werwolf, und mach’s gut, Anna. Was er schon von Anfang an wollte.
    Trotz seiner großen Reden habe ich immer gefühlt, wie seine Abneigung wuchs. Er konnte mich ebenso wenig nach seinen Wünschen formen, wie Avery es konnte. Und wie Avery kann er mir offensichtlich einfach nicht erlauben, so zu leben, wie ich es will.
    Scheiß auf ihn.
    Kapitel 60
    Das Tor zu Averys Anwesen steht offen, und ich stelle den Mustang vor der Haustür ab. Tagsüber fällt es mir leichter, hier zu sein. Ich stecke den Autoschlüssel in die Tasche und gehe zur Haustür.
    Die öffnet sich, und Tamara kommt mir entgegen. Sie trägt eine Jeans und ein enges, rotes Top und hat sich die Haare schneiden lassen, seit ich sie zuletzt gesehen habe. Jetzt hat sie eine frische, fedrige Frisur, mit der sie femininer wirkt. Ein Jammer, dass David keine Gelegenheit mehr bekommen wird, sie zu würdigen.
    »Cooler Wagen«, sagt sie. »Was ist denn aus dem Jaguar geworden?«
    »Ach, hast du das noch nicht gehört? Jemand hat ihn demoliert. Sah aus, als wäre ein Rudel wilder Hunde darüber hergefallen. Stell dir nur vor, am helllichten Tag auf einer belebten Straße. David und ich waren völlig geschockt.« Ihre Lippen formen ein überraschtes O, aber in ihren Augen steht nur kalte Belustigung. »Falls du mit dieser Nummer meine Aufmerksamkeit erregen wolltest«, sage ich, »hat es funktioniert. Hier bin ich.«
    Tamaras Blick ist kühl, abschätzend. »David weiß nicht, was du bist, oder?«
    »Ebenso wenig, wie er weiß, was du bist. Das spielt sowieso keine Rolle. Ich bin hier, um Sandra zu helfen. Danach erwarte ich, dass du und das restliche Rudel von hier verschwindet. Kein Abendessen bei David. Kein Abschiedskuss. David wird ganz sicher nicht dein Gefährte oder Liebhaber werden, oder wie ihr sonst die Männchen bezeichnet, die ihr euch nehmt. Daraus wird nichts, Tamara.«
    Diese kleine Ansprache hatte ich nicht geplant. Die Worte sind mir herausgeplatzt, als ich diese neue, aufgehübschte Tamara gesehen und ihren Plan erraten habe. Aber kaum bin ich damit fertig, überkommt mich das scheußliche Gefühl, dass ich zu viel gesagt habe. Es geht doch nichts über die Idee, sich in die Karten gucken zu lassen. Nicht gerade klug.
    Tamara reagiert nicht so, wie ich es erwartet habe. Kein hitziges Leugnen, keine Drohungen. Sie stemmt nicht die Hände in die Hüften und verkündet, ich könne sie nicht daran hindern, zu tun, was sie will. Ihre Augen - und Mundwinkel spannen sich leicht, dann verfliegt der Ausdruck wieder und sie lächelt. »Hast du diesen Vortrag eingeübt?«
    »Wo ist Sandra?«
    Sie tritt beiseite und deutet die Vordertreppe hinauf. »Sie wartet auf dich. Es geht ihr nicht gut. Avery hindert sie daran, sich zu verwandeln. Weißt du, was das bedeutet?«
    Ich fordere sie auf, voranzugehen – jetzt, da ich weiß, welche Folgen ein Biss haben könnte, werde ich ihr ganz gewiss nicht mehr den Rücken zukehren. Dann beantworte ich ihre Frage. »Ja. Er hat ihren Talisman versteckt. Ohne ihn wird sie sterben.«
    Sie nickt. Jetzt sehe ich nur noch Sorgen in ihrem Blick. »Ich habe schon das ganze Haus auf den Kopf gestellt. Da du eine Zeitlang hier gewohnt hast, dachte ich, du wüsstest vielleicht, ob er irgendwo ein spezielles Versteck hatte. Irgendetwas, das ich übersehen habe.«
    Allerdings hatte Avery ein solches Versteck, und ich weiß, wo es ist. Aber ehe ich ihr das sage, will ich eines klarstellen. »Ich habe hier nicht gewohnt. Nicht richtig. Avery hat mich im Krankenhaus behandelt, nachdem ich angegriffen worden war. Er hat gesagt, er würde mir helfen, mich an mein neues Dasein zu gewöhnen. Eine Ehefrau hat er nie erwähnt. Anscheinend kann ich niemandem begreiflich machen, dass ich mich nicht für sein Erbe interessiere. Wenn Sandra es will, kann sie es haben. Ich habe nichts davon angerührt, und ich war vor Samstag nicht mehr in diesem Haus. Nicht ein einziges Mal, seit er versucht hat, mich zu töten. Kapierst du das?«
    Tamara hört mir zu, den Kopf leicht zur Seite geneigt, eine Hand am Knauf der Haustür. »Nur leider stimmt da etwas an deiner Geschichte nicht«, erwidert sie. »Nämlich der Teil, du hättest kein Interesse an seinem Erbe. Das trifft nicht ganz zu, oder?«
    »Wovon sprichst du? Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht im Haus war. Falls etwas fehlt, ich habe es ganz sicher nicht genommen. Williams hat gesagt, es gäbe so eine Art Hausmeister. Vielleicht ....

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