Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
Vom Netzwerk:
Arm. »Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    Und ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, worauf er hinauswill. Ich runzle die Stirn. »Was denn sonst?«
    »Ich glaube, der Brand wurde absichtlich gelegt. Mit einem Zünder, der so eingestellt war, dass er zehn Sekunden, nachdem die Seitentür geschlossen wurde, die Explosion ausgelöst hat.«
    »Moment mal.« Ich denke an den Samstagmorgen. Daran, wie wütend ich auf Lance war. Dass ich nur noch von ihm fortkommen wollte. »Ich bin durch diese Tür hinausgegangen. Warum habe ich den Zünder dann nicht ausgelöst?«
    »Du hast die Tür nicht geschlossen«, entgegnet Lance. »Du hast sie offen gelassen. Wahrscheinlich war dir das gar nicht bewusst. Ich habe die Garage betreten, als du schon weg warst, und ich habe die Tür hinter mir zugemacht. Zehn Sekunden später ist die Garage explodiert. Die Leute von der Brandermittlung sagen, der Durchlauferhitzer hätte ein Gasleck gehabt. Das Gas sei durch einen Funken explodiert, als das Garagentor geöffnet wurde. Sie schreiben das Ganze als Unfall ab. Und ich werde sie nicht daran hindern.« Er sieht Frey an, dann wieder mich. »Aber das war ein neuer Durchlauferhitzer, und du hattest das Garagentor Minuten, nicht nur Sekunden vorher in Gang gesetzt. Jemand hat Flüssiggas in der Garage ausgekippt, um sicherzugehen, dass es da drin brennen würde. Lichterloh. Und er hat eine Zündvorrichtung so eingestellt, dass sie auslöst, wenn sich die Seitentür schließt.«
    »Dann hatte es also jemand auf uns abgesehen?« Frey und Lance wechseln einen Blick. »Was ist?« Vor Gereiztheit spannen sich meine Schultern noch mehr. »Hört auf mit dem Scheiß. Sagt es mir einfach.«
    Lance erklärt: »Wir glauben, das könnte ein Test gewesen sein.«
    »Was denn für ein Test?« Sobald die Frage heraus ist, fällt mir die Antwort von selbst ein. Ich starre Lance an. »Jemand wollte feststellen, ob ich Feuer überleben kann.« Man braucht kein Genie zu sein, um darauf zu kommen, wer dieser Jemand ist. Vor allem, da ich jetzt weiß, dass er und Williams zusammenarbeiten. »Julian Underwood.«
    Ich habe recht. Ich sehe die Bestätigung in den Blicken, die sie mir zuwenden. Dass Julian Underwood Lances Leben aufs Spiel gesetzt hat, das Leben eines Vampirs, den er schon seit Jahrzehnten kennt, lässt eine solche Wut in mir aufflammen, dass ich nur eine Möglichkeit finde, sie auszudrücken. Ich schleudere das Glas in meiner Hand so heftig quer über die Terrasse, dass es an der Hauswand in tausend Scherben zerspringt und kleine Glassplitter auf die Platten herabregnen.
    Meine Hände zittern. Ich verschlinge die Finger miteinander. Als ich endlich die Wut in meiner Stimme halbwegs beherrsche, hebe ich den Blick zu Lance. »Er dachte, wir beide würden gemeinsam durch diese Seitentür gehen. Dann würde die Garage in Flammen aufgehen. Entweder wären wir dann beide tot, oder nur du. So oder so war es ihm egal. Es war ihm egal, dass er dich möglicherweise damit umbringen würde. Er wollte nur feststellen, ob er mich umbringen kann.«
    Frey beugt sich vor. »Und jetzt weiß er Bescheid«, sagt er. »Er weiß, dass Williams die ganze Zeit über recht hatte. Du bist unzerstörbar. Die Auserwählte.«
    Dieser dämliche Ausdruck lässt meine Wut erneut hochkochen. »Warum muss ich mir das dauernd von allen Seiten anhören? Die Eine. Die Auserwählte. Das klingt nach miesem Buffy-Drehbuch. An mir ist überhaupt nichts Besonderes. Wenn da etwas wäre, müsste ich das doch wissen.«
    »Dann denk nach. « Freys Stimme ist hart und unerbittlich. »Wie sonst willst du erklären, was du getan hast? Wie willst du erklären, dass du Lance aus den Flammen gerettet hast? Vampire können nicht durchs Feuer gehen. Auch Williams könnte das nicht. Er hat es von Anfang an erkannt.«
    »Was erkannt?« Vor lauter Frust werde ich laut. »Er hat mir von Anfang an nur Ärger gemacht. Falls er versucht, mich für irgendeine gute Sache zu gewinnen, hat er eine verdammt seltsame Art, mich überzeugen zu wollen.«
    Lance sieht Frey an. Sein Gesichtsausdruck lässt mich vermuten, dass sie die vergangenen zwei Tage damit verbracht haben, über mich zu reden. Das kotzt mich an. »Also gut. Ihr führt euch auf wie die Verschwörer in einem Spionagethriller. Schluss damit, ja? Was verschweigt ihr mir?«
    Diesmal übernimmt Lance. »Ich habe Daniel erzählt, was in San Diego passiert ist. Dass dich jemand angegriffen hat. Wir glauben, dass es zwischen diesem Überfall und

Weitere Kostenlose Bücher