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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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was, wie sie fand, in diese Szenerie nicht so recht passte. Von weiter oben, von hinter der hohen Lehne des schwarzen Throns erreichten sie rhythmische Schwingungen der feuchten Luft, als ob riesige Flügel die Reste vom Hochnebel ins Wanken brachten. Sie strengte die Augen an. Zwei kleine Punkte zeichneten sich auf dem trüben Grau ab und wuchsen mit jedem Atemzug.
    „Na, will jemand noch, außer dieser Träumerin nach vorne?!“, rief die Herrscherin, ihr Blick suchte prüfend den Platz ab.
    Die Masse der Untertanen trat auf der Stelle, stierte sie mürrisch an und schwieg.
    „Und du, meine kleine Prinzessin“, sie wandte sich zu Anna. „Du musst dich ja wohl immer von der Masse abheben, nicht wahr?“ Ein süffisantes Lächeln breitete sich auf ihren schmalen Lippen. „Da du weit außer Reihe getanzt bist, deutlich weiter als es dir gut tut, bekommst du als Erste den Preis für deine Verdienste!“
    Lebhaftes Murmeln ging durch die Masse.
    „Was ist los?“ Die Frau auf dem Thron hob gespielt überrascht ihre rechte Augenbraue. „Wollt ihr auch mit? Kein Problem. Ich kann euch alle in den endlosen Labyrinthen unter meinem Schloss verscharren. Dort, wo die anderen, die ach so rebellisch drauf sind, seit Langem ihr bescheidenes Dasein fristen. In meinem Reich ist genug Platz für alle.“ Sie ließ ihre Hand endlich fallen und fing an zu lachen.
    Ein schneidendes Geräusch von oben ließ sie verstummen. Ein plötzlicher Windstoß wirbelte die Glasstücke auf den Pflastersteinen auf und brachte sie zum Klirren.
    Die Untertanen hoben ihre Köpfe und erstarrten vor Staunen. Zwei Drachen, die auf den Platz zusteuerten, landeten in wenigen Augenblicken links und rechts vor dem schwarzen Thron. Einige der Untoten in den vorderen Reihen wurden von den schlangenartigen Spitzen der mächtigen Körper umgestoßen.
    Die Drachen fletschten ihre spitzen Zähne, kräftige Dampfwolken entwichen ihren Nüstern. Der eine war riesig, sein Panzer dunkelblau, der andere kleiner, seine Schuppen hell, sie schimmerten silbern.
    „Ach-h-h!“ Lief über die Reihen der Untertanen.
    „Ein weißer Drache!“ Die schrille Stimme aus der Mitte ließ ihr Staunen verlauten. „Dass man es noch erleben darf! Die alte Prophezeiung geht in Erfüllung!“
    Die dunkle Masse wiegte sich und murmelte aufgeregt ihre Verwunderung.
    Die Herrscherin ließ sich auf den Sitz hinter ihr fallen und starrte perplex die beiden an.
    Der dunkelblaue Drache schnaubte, aus seinen Nüstern entwich erneut eine Dampfwolke. Er stampfte mit der rechten Pranke, dass der Steinpflaster bebte. Auf der Stelle, wo der silberne Drache gerade noch auf die Herrscherin stierte, erschien eine Menschengestalt.
    Anna blickte genauer hin und sah einen gut gebauten Mann, der das weiße glänzende Gewand der Oberweltmagier trug. Die rotblonden, lockigen Haare fielen ihm frei auf die Schulter. Er drehte sich zu den Untergebenen um, lächelte breit und winkte fröhlich. Ian! In der Tat! Sie schnappte nach Luft. Er sieht aber gut mit seiner neuen Statur aus. Und das Magiergewand steht ihm ausgezeichnet.
    Er näherte sich dem Thron. Die Glassplitter knirschten unter seinen festen Schritten.
    Die Frau in Schwarz saß kerzengerade, wie eine Statue. Ihr Gesicht verriet keine Regung. Sie blickte abschätzig auf ihn herunter.
    „Sei gegrüßt Greda“, sagte Ian. „Wie du siehst, haben deine Pläne nicht die von dir erwarteten Früchte getragen. Die Drachen sind wieder zurück. Und ich will jetzt hören, was du nun vorhast.“
    Sie setzte ein gezwungenes Lächeln auf, ihre zusammengepressten Mundwinkel zogen sich dabei unwillkürlich nach unten. „Na, was höre ich denn da für tolle Reden? Dem Schwarzen Prinzen steht es nicht zu, so mit der Herrscherin der Unterwelt zu sprechen. Er ist, wie alle wissen, ihr treuer Diener und soll ihr höchsten Respekt zollen.“
    „Das bin ich nicht! Ich habe es dir oft genug gesagt“, antwortete Ian mit fester Stimme. „Eine legitime Herrscherin der Unterwelt bist du auch nicht. Eine selbst Ernannte auch nicht mehr. Ich erweise dir Respekt, indem ich dich nochmals frage: Willst du uns freiwillig von deiner Anwesenheit erlösen oder brauchst du Hilfe?“
    Sie ließ ihr diabolisches Lachen ertönen.
    Die Untertanen zuckten zusammen.
    „Was steht ihr denn untätig herum? Schnappt euch die beiden Ungeheuer!“, befahl sie.
    Die dunkle Masse rührte sich nicht vom Fleck. Benommenes Schweigen legte sich über dem Platz.
    „Ihr Versager! Ihr wisst gar

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