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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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nicht, was euch erwartet, wenn die beiden Monster das Feuer auf euch richten! Ihr werdet sterben! Auf der Stelle! Manche lösen sich sofort auf, manche erleiden einen qualvollen Tod durch die fürchterlichen, unheilbaren Verbrennungen!“
    Die Masse stierte sie unmutig an. „Die meisten sind schon lange tot“, verkündete die schrille Stimme. „Schlimmer als unter deiner Herrschaft kann es kaum werden!“
    „Aber sicher doch!“ Sie lachte wieder. „Ihr wisst gar nicht, was es heißt, im Drachenfeuer zu sterben! Ihr seid dann in aller Ewigkeit tot!“ Ihre Augen blitzten zornig auf.
    „Hör auf mit deinen Drohungen und Lügen!“, rief Ian. „Das genügt! Diese armen Teufel ließen sich deine schaurigen Mären lange genug gefallen.“ Er drehte sich zu den Untertanen auf dem Platz. „Das Drachenfeuer ist heilend. Das war es schon immer. So ist es auch geblieben. Wer Bedenken oder Angst hat, sollte der Dame folgen. Freiwillige vor.“
    Keiner rührte sich.
    „Also dann.“ Ian blickte zufrieden in die Reihen. „Und nun, wenn du keine weiteren Einwände hast …“, er drehte sich mit diesen Worten um und sah, dass der Thron leer war. Nur eine dunkelgraue Wolke stieg vom schwarzen Samt des Sitzes auf.
    „Ach so“, murmelte er etwas überrascht und wandte sich wieder zu der Masse auf dem Platz. „Wir fangen gleich mit dem Feuerspeien an. Das ist nötig, um den Unfug der letzten Zeit außer Kraft zu setzen. Es ist die letzte Chance für alle, die sich nicht sicher sind und das Drachenfeuer lieber meiden wollen. Ihr müsst dann sofort handeln: Der Dame, die sich gerade so unrühmlich in der Luft aufgelöst hatte, zu folgen ist eine der Möglichkeiten. Es geht gleich los!“
    Die dunkle Masse wiegte sich. Einige Diener, die von hinter dem steinernen Sockel das Geschehen beobachtet hatten, darunter ein hochgewachsener Dämon mit klassischen Gesichtszügen in schwarzer, glänzender Magierrobe, lösten sich in der feuchten Luft sogleich auf und hinterließen eine graue, nebelartige Wand, die den Geruch nach Schwefel und Verwesung verbreitete.
    Ian stampfte mit einem Fuß auf. Ein silberner Drache erschien gleich auf seiner Stelle und nickte dem Dunkelblauen zu. Eine bläulich-silberne Feuersalve entwich seinem Maul und traf als Erstes den schwarzen Thron. Er explodierte sogleich mit einem ohrenbetäubenden Krach. Einige Teile wirbelten durch die Luft im hohen Bogen und verschmolzen in den silbernen Flammen noch bevor sie den Boden erreichten. Die Drachen drehten sich um und bedeckten den Platz mit mächtigen Feuerschwallen.
    Eine gute Hälfte der Untertanen endete mit einem lauten ‚Plopp‘ und verschwand für immer. Die anderen begegneten furchtlos den bläulich-silbernen Schwaden und blieben. Als das Feuer erlosch, blickten sie perplex um sich, als ob sie diesen Platz zum ersten Mal sahen, und konnten es sich gar nicht erklären, wo sie waren und warum. Manche schüttelten die Köpfe, andere kniffen sich und sahen sich verdutzt an. Einige erkannten einander. Sie grüßten sich bei ihren Namen, die sie in der Oberwelt getragen hatten, fragten, wie es denn so ging und was machten die Familien.
    Anna bekam auch eine gute Portion des Drachenfeuers ab. Als es weg war, atmete sie tief durch. Ist das schön! Ich fühle mich wie neugeboren. Sie blickte auf die Leute auf dem Platz und musste staunen. Sie erinnern sich! Sie wissen wieder, wer sie sind! Da der eine, den kenne ich, da war ich doch auf dem Geburtstag seines kleinen Sohnes. Ach, war er ein putziger Junge! Oder der andere, der hinter ihm steht und dem Mann mit der Glatze auf die Schulter klopft, der war mal ein bekannter Tierarzt. Und der da, der ihm zuwinkt, war früher ein Großbauer, der es mühelos schaffte, unzählige Ländereien zu bestellen. Bei ihm gab es immer wunderbares, frisches Gemüse, das ganz toll schmeckte.
    Sie sah plötzlich Ian neben sich stehen.
    „Geht es dir gut?“, fragte er, seine Augen leuchteten auf.
    „Ja“, nickte sie. „Besser kann es nur werden, wenn ich zurück in der Oberwelt bin und Alphira gesund und munter sehe.“
    „Dafür wird gesorgt“, versicherte er und lächelte verschmitzt. Ein Hauch von Geheimnis huschte in seinem Blick.
    „Willst du mir weiter nichts dazu sagen?“ Sie maß ihn mit einem fragenden Blick.
    „Nein“, erwiderte er und zog eine unschuldige Miene.
    Anna schaute wieder auf den Platz. Die Oberweltler waren immer noch dabei, sich zu umarmen, auf die Schultern zu klopfen und mit einander

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