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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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Andere Welt geschleppt.“
    „Es ist zu gefährlich. Tue es lieber nicht.“
    „Nein Oma, das geht nicht. Das kann ich nicht bringen. Ich habe ihn überredet, die Menschenwelt zu verlassen. Er hätte es dort viel einfacher, vor allem weniger gefährlich haben können.“
    „Du musst keine Bürden auf dich nehmen, die du nicht tragen kannst. Die Lasten der Vergangenheit sind zu schwer.“
    Anna atmete kräftig aus. „Oma, ich kann es einfach nicht so lassen, wie es ist. Die Oberwelt geht vor die Hunde. Diese Welt, die ich von der ersten Minute an so geliebt habe, ist dabei, langsam aber sicher, sich in der Unterwelt aufzulösen. Wenn das passiert, gibt es nie wieder einen Ort, wo die Träume wahr werden!“, schrie sie beinah. „Und das geht nicht. Ich muss los.“
    „Anna-Kind, tue es nicht, es ist zu gefährlich.“ Alphiras Stimme klang aufgeregter.
    „Ich gehe ihn zurückholen. Und dann gibt es so viel Drachenfeuer, wie wir brauchen. Du wirst wieder gesund und munter. Und viele anderen auch. Und die Oberwelt selbst erst recht. Sie wird wieder strahlend schön, so wie sie schon immer war. Sie wird es schaffen. Wir alle werden es schaffen.“
    Beklommenes Schweigen breitete sich aus. Anna wartete noch eine Weile. Es blieb aber still. Ihr Blick fiel wieder auf den schwarzen Kamm. Sie nahm ihn heraus, legte auf den Nachttisch neben dem Bett, stand auf und eilte zum Ausgang. Auf der Türschwelle drehte sie sich um. „Es wird alles gut, Oma. Das musst du mir glauben“, sagte sie entschieden und schloss die Tür leise hinter sich zu.
     
    Ian wurde davon wach, dass etwas Pelziges ihm über das vom kalten Schweiß überströmte Gesicht mit seinen kleinen, rauen Pfoten lief. Er bewegte den Kopf. Das Ding sprang von seiner Stirn herunter und er hörte ein leises, emsiges Tappen, das sich von ihm rasch entfernte. Er machte die Augen auf und sah die dunkelgrauen Steinklötze der Decke mit unzähligen Wassertropfen übersät. Dieselbe Kammer ohne Tür. Er stütze sich ab, setzte sich wieder, den Rücken an das Postament angelehnt und schaute gelassen zu, wie eine weiße Ratte quer durch den Raum rannte. Ian war von diesen Nagern sonst nie besonders angetan, aber aus irgendeinem Grund war er nun froh, die ungebetene Besucherin auf ihn zulaufen zu sehen.
    „Hey, wie kommst du den hierher?“, fragte er das emsige Tier. „Ich dachte, es gibt hier kein Entkommen, geschweige denn vom Reinkommen. Die Tür ist jetzt auch eine dicke Wand.“
    Die Ratte stellte sich vor ihm wie ein Erdmännchen auf, sah ihn aufmerksam an und machte ein paar energische Bewegungen mit ihren Vorderpfoten, als ob sie ihm etwas vermitteln wollte.
    Ian beugte sich zu ihr vor und sagte lächelnd: „Wenn du mal eine Idee hättest, wie ich hier rauskomme, nur her damit.“
    Die Ratte winkte noch mal, fletschte ihre gelben Zähne und schnupperte mit der rosa Nase die Luft. Sie neigte ihren Kopf zur Seite und blickte ihn, wie es ihm vorkam, fragend an.
    „Ich weiß nicht, was du von mir willst“, gab der junge Mann zu. „Ich kann dir nicht weiter helfen, wie es aussieht.“ Auf einmal merkte er, dass sie wuchs. Er schloss die Augen, schüttelte kräftig den Kopf, dann blickte er wieder auf und schaute genauer hin. Die Ratte wuchs in der Tat. Zu Anfang war sie so klein, dass sie ihm kaum übers Fußgelenk kam, doch jetzt war ihr Kopf auf der Höhe von seinen Knien. Nach einigen Momenten reichte sie ihm bis zur Schulter. Sie war nur einige Schritte von ihm entfernt und er sah deutlich den weißen Pelz an ihrem Bauch, die scharfen Krallen, die blassrosa Innenseite ihrer Vorderpfoten, die mit jeder Sekunde größer und runder wurden und immer mehr den menschlichen Händen ähnelten. Was soll daraus werden? Und wozu? Er stützte sich vom Boden ab und kam strauchelnd hoch. Die Ratte erreichte mittlerweile fast seine Größe. Plötzlich fing sie an, sich zu drehen, erst langsam, dann immer schneller, so dass er nur einen weißen Wirbel vor sich sehen konnte. Ian rieb sich die Augen, ließ die gesunde Hand darauf liegen und zählte bis fünf. Vielleicht habe ich es nur geträumt? Vielleicht kriege ich schon Halluzinationen? Als er wieder aufblickte, sah er Annas müde lächelndes Gesicht.
    „Du bist es! Das ist aber eine Überraschung!“, rief er erleichtert und berührte sie leicht an der Hand. „Du bist es wirklich! Ich war schon am Raten, was das wohl werden sollte. Ich hatte auf jemanden von der Frau in Schwarz getippt.“
    „Es ist schwierig hier

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