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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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jedenfalls ihren Namen nicht. Statt dessen sagte sie, das mit der Majestät würde für die erste Zeit reichen.“
    „Unglaublich“, schüttelte die Jungmagierin den Kopf. „Also manche Überlebenden der Oberwelt haben sie die Grausame getauft. Das passt besser zu ihr, finde ich.“
    Er rieb leicht an seiner angeschwollenen Schulter.
    „Was hast du da gemacht? Was ist passiert?“ Sie machte Anstalten sie zu berühren.
    Er wich ihr aus. Sein Gesicht verzog sich zu einer verärgerten Miene. „Nichts.“
    „Sie ist ja ganz dick! Zeig mal!“ Anna versuchte wieder an seine Schulter zu gelangen.
    Er trat zurück.
    „Wie hast du es hinbekommen?“ Sie sah ihn besorgt an. „Das ist keine Kleinigkeit.“
    „Ich war so wütend, dass die Tür verschwand.“ Er blickte verlegen auf seine Füße.
    Sie lachte auf. „Du bist mir auch einer! Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, du könntest eine verschwindende Tür davon abhalten, wenn du sie rammst!“
    „Nein“, brummte Ian und drehte sich weg. „Ich war einfach wütend.“
    „Lass mich mal sehen.“ Anna strich leicht über das angeschwollene Gelenk, spürte die pochende Stelle auf, ließ die Hand dort liegen, schloss die Augen und erstarrte für eine Weile.
    Ian musterte ihr abwesendes Gesicht, ihre bewegungslose Haltung und hatte den Eindruck, dass nur ihre Hülle vor ihm stand, ihr Wesen aber weit weg war. In seiner Schulter kribbelte es und zog ein wenig. Plötzlich durchfuhr ihn ein schneidender, fast unerträglicher Schmerz. Er schrie auf und sprang zurück. Dann war alles weg. Er bewegte vorsichtig den Arm. Kein Anzeichen von Schmerzen. Er konnte die Schulter wieder bewegen und sie war wieder so, als wenn nie etwas passiert wäre. Er schaute die junge Frau verwundert an.
    Sie öffnete die Augen, blickte erst etwas verloren um sich, dann schüttelte kräftig den Kopf, lächelte schwach und fragte leise: „Was macht die Schulter?“
    „Alles gut“, versicherte er. „Sie ist wie neu.“ Er kreiste sie ein paar Mal.
    „Prima“, nickte Anna.
    „Und? Verschwinden wir hier?“
    „Warum denn? Ist doch toll hier“, neckte sie ihn. „So ein Palast kriegt nicht jeder daher Gelaufene aus der Menschenwelt. Nur ein Kandidat auf den höchsten Posten eines Schwarzen Prinzen bekommt so eine Pracht.“
    „Sehr lustig“, brummte er. „Wenn du fertig bist, kannst du mir erzählen, wie wir hier wegkommen.“ Er wandte sich von ihr weg und starrte auf die Wand. Unten in der Ecke bemerkte er ein schwarzes Loch, das für einen Menschen zu klein, für eine Ratte aber durchaus groß genug war.
    „Du kannst doch deine zukünftige Herrin nicht dermaßen enttäuschen! Sie wird ja womöglich sehr böse mit dir sein, wenn du jetzt gehst“, sinnierte Anna grinsend weiter.
    Ian drehte sich zu ihr um. „Nichts wie weg hier. So schnell wie möglich. Ich kriege keine Luft mehr. Habe keinen Nerv in diesem dunklen nassen Loch zu sitzen. Mir war noch nie so kalt! In meinem ganzen Leben nicht.“
    „Und wie steht es mit all dem versprochenen Reichtum und den Scharen von Dienern aus? Und der atemberaubenden Perspektive, das hohe Amt eines Schwarzen Prinzen bekleiden zu dürfen? Dafür kann man doch ein bisschen Leiden am Anfang hinnehmen, findest du nicht?“ Sie sah ihn halb verschmitzt, halb ernst an.
    Er zog eine müde Miene und lehnte sich gegen das steinerne Podest mit dem Rücken an. „Ach, hör auf mit dem Unsinn. Das ist langsam nicht mehr witzig. All dieses Gerede von Dienern und Sklaven! Das hat was vom Mittelalter. Das bringt mich jetzt schon auf die Palme. Und dieser Geruch! Das ist zum Weglaufen! Wenn man nie mehr frische Luft schnappen kann, wenn man nie einen freien Himmel zu sehen bekommt, wozu braucht man all die Klunker? Was soll ich damit? Wenn man sich nie mehr frei bewegen kann, immer von irgendwelchen Schergen umgeben, immer unter deren ständiger Beobachtung? Schon allein bei dem Gedanken kriege ich Magengeschwüre.“
    „So kann nur ein Drache reden“, sagte Anna ernst. „Sie liebten viel Raum und Luft. Und die Freiheit war enorm wichtig für sie.“
    Ian grinste. „Na-na! Fang jetzt nicht mit diesen Märchen noch an.“ Er blickte plötzlich wehmütig. „Ich will einfach weg hier. Je weiter von dieser Verrückten, desto besser.“
    Die Jungmagierin runzelte die Stirn, ihre Augen blitzten zornig auf. „Wenn du nicht an die Andere Welt glaubst und alles hier als sinnfreie Märchen abtust, kannst du in die Menschenwelt zurückkehren. Opfer werden in

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