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Anne - 02 - Anne - 02 - Anne und Jess, der Weg ins Glück

Anne - 02 - Anne - 02 - Anne und Jess, der Weg ins Glück

Titel: Anne - 02 - Anne - 02 - Anne und Jess, der Weg ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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gleich gern. Unwillkürlich lächelte sie zurück.
    „Hallo, kleines Fräulein, Sie sehen mir so aus, als kämen Sie von dem Schuhgeschäft.“
    „Ja, das stimmt, Frau Unndal. Soll ich auspacken, daß Sie anprobieren können?“
    „Ja danke, machen Sie doch bitte diese Lampe da an - nein, Sie brauchen nur an der kleinen Schnur zu ziehen, ja so - “ Anne zündete die Lampe an und stellte bei der Gelegenheit fest, daß sie handgeschnitzt war, aus dunklem, schwerem Holz.
    „So, packen Sie alles auf dem Tisch aus, bitte. Haben Sie wohl je mit einer so fürchterlichen Kundin zu tun gehabt, wie ich es bin, die längelang auf der Couch liegt und sich bedienen läßt?“ Anne lachte leise auf.
    „Wenn unsere Kundinnen alle längelang auf der Couch lägen, dann könnte die Unruhe nie zu schlimm werden“, sagte sie. „Dies sind ein Paar Kamelhaarschuhe, gnädige Frau, soll ich sie Ihnen überziehen?“
    „Das werden Sie wohl müssen“, seufzte Frau Unndal. „Und es ist ja nicht zu vermeiden, daß Sie meine schönen Beine zu sehen kriegen. Jeder Elefant mit Achtung vor sich selbst müßte mich drum beneiden, nicht wahr?“
    Anne war auf viel gefaßt, aber sie erschrak doch, als sie die furchtbar geschwollenen Beine sah. Ach ja, Frau Unndal mußte wirklich schwer herzkrank sein!
    „Ich habe ein angenehmes Gefühl in diesen, aber ich muß ja versuchen, ob ich drin laufen kann. Warten Sie, ich muß mich eben mal aufsetzen - “, sie richtete sich hoch, blieb auf dem Rande der Couch sitzen, dann stand sie auf, während sie sich schwer auf den Tisch aufstützte.
    Mit leichten, zarten Händen zog Anne Hausschuhe an und Hausschuhe aus. Frau Unndal wurde eifrig, stand auf und setzte sich wieder - bis plötzlich eine heiße dunkle Röte über ihr Gesicht lief und sie auf die Couch zurückfiel. „. kann nicht - mehr - “ flüsterte sie. „Mein Herz.“
    Anne hob ihre Beine hoch und deckte sie mit einer Decke zu. Sie stand einen Augenblick ratlos da. Dann lief sie in die Küche und holte ein Glas Wasser.
    „Medizin - braune Flasche - dort - in dem Sekretär - zehn Tropfen - auf einen Löffel Wasser - “ so kam es stoßweise aus Frau Unndals Munde.
    Anne fand die Flasche und zählte gewissenhaft die Tropfen. Dann stützte sie Frau Unndals Kopf mit dem Arm und flößte ihr die Medizin ein.
    Die alte Dame legte sich wieder zurück. Der Atem ging wie ein Blasebalg. Anne tastete vorsichtig ihren Körper ab, ob sie irgendein Kleidungsstück anhatte, das sie drückte oder einschnürte. Anne lockerte den Gürtel, sonst schien alles lose und bequem zu sitzen.
    Sie rieb Frau Unndals Hände. Aber dann wußte sie nicht mehr, was sie noch tun könnte.
    Nach ein paar Minuten war der Anfall vorüber. Die dunkelroten Flecken auf dem Gesicht verschwanden, der Atem ging gleichmäßiger. Frau Unndal lag jetzt still mit geschlossenen Augen.
    Anne dachte, sie schlafe. Aber mit einemmal hörte sie sie deutlich flüstern:
    „Können Sie begreifen - daß der liebe Gott - so ‘ne alte Trine -wie mich - immer noch weiter - am Leben läßt?“ Da drückte Anne die Hand, die reglos auf der Decke ruhte.
    „Ja, das kann ich, Frau Unndal! Ich kann verstehen, daß der liebe Gott gar nicht das Herz hat, solch einem heiteren Menschen, wie Sie es zu sein scheinen, das Leben wegzunehmen!“
    Der weißhaarige Kopf drehte sich müde auf dem Kissen herum, ein Paar graubraune Augen blinzelten Anne an - ein Paar Augen, die sich nicht unterkriegen ließen, ein Paar Augen, die - in einem todesmatten Gesicht - lebendig und kerngesund aufstrahlten:
    „So so, der Meinung sind Sie also, Kleines.“ Dann war es wieder still. Da flüsterte Frau Unndal wieder:
    „Ich hab vielleicht einen Dusel. Denken Sie bloß, daß das ausgerechnet kommen mußte, als Sie hier waren. Sie sind ein liebes und gefälliges kleines Ding.“
    „Es wäre sicher gar nicht gekommen, wenn ich Sie nicht mit dem Anpassen überanstrengt hätte“, meinte Anne.
    Wieder Stille. Bald war Frau Unndals Gesichtsfarbe wieder ganz normal. Als sie die Augen wieder aufmachte, sah sie aus, als sei gar nichts gewesen.
    „Für diesmal wär’s ja denn vorüber. Ich - ich behalte die Kamelhaarschuhe, kleines Fräulein. Wenn Sie dann so gut wären und die andern mit zurücknähmen. Und meinen herzlichsten Dank, daß Sie so nett gegen mich waren!“
    Sie drückte Annes Hand ganz fest.
    „Aber, Frau Unndal - entschuldigen Sie, wenn ich frage - kommt jetzt jemand her und hilft Ihnen? Sie müssen sich doch

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