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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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jemand reinfahren, warum also? Und manche Leute hatten auch schrottige Zweitwagen, nur um in die Stadt zu fahren. Vielleicht war das bei Ruby auch so. Falls Ruby überhaupt sein richtiger Name war. Wo war der Gedanke hergekommen? Warum sollte Ruby nicht sein richtiger Name sein?
    »Haben Sie was dagegen, wenn wir das ausmachen?«, fragte er und deutete in Richtung des CD-Players, obwohl es dunkel im Wagen war und Ruby ihn gar nicht sehen konnte. »Ich dachte, du willst das hören.« »Nicht auf diesen Schrottlautsprechern. Die haben gar keine Höhen und Tiefen. Merken Sie das nicht?«
    »Ich weiß, dass der Wagen schrott ist. Ich werd mir bald einen anderen holen.«
    »Ich dachte, er gehört Ihrer Mutter. Hatten Sie das nicht vorhin gesagt?«         'f »Das stimmt. Aber sie kann nicht mehr fahren.« »Warum? Ist sie zu alt?«
    »Ich möchte nicht darüber sprechen«, sagte er deutlich gereizt. »Sprechen wir über dich. Was hieltest du davon, wenn ich dir sage, dass ich dich in Kontakt mit deiner biologischen Mutter bringen kann?«
    Ethan vergaß sein Misstrauen für einen Moment und drehte sich auf seinem Sitz, sodass er Rubys Silhouette besser sehen konnte. »Das könnten Sie? Wie?«
    »Ich kenne Leute.«
    »Wow. Das wäre toll. Wirklich super.«
    Ruby kreuzte zwei Spuren zur Ausfahrt.
    »Falsche Ausfahrt«, sagte Ethan.
    »Ich weiß, aber meine Öllampe leuchtet, siehst du?«
    Ethan beugte sich rüber und sah, dass das rote Lämpchen tatsächlich glimmte. »O Mann.« Warum war er nur mit diesem Penner in den Wagen gestiegen?
    Ruby bog in eine dunkle Seitenstraße. »Ich hab noch eine Ölflasche hinten drin.«
    Er stieg aus und ging zum Kofferraum. Ethan hörte ihn allen möglichen Kram rumschmeißen, es klang wie Wagenheber oder so. Dann nichts mehr, bis es am Beifahrerfenster klopfte, wobei Ethan fast durchs Dach ging.
    »Sie haben mir einen Höllenschreck eingejagt«, beschwerte er sich.
    Ruby rief durch das hochgedrehte Fenster hindurch: »Steig aus und halt mir die Taschenlampe, ja?«
    Was für ein Idiot.
    Ethan setzte gerade einen Fuß auf den Boden, als etwas Unsichtbares, Schweres ihn direkt auf den Kopf traf und in die Knie gehen ließ. Der Schmerz durchfuhr seinen Schädel bis zu den Zähnen. Hinter seinen Augenlidern erblühten Sternchen, dann wurde alles um ihn herum schwarz.

38
    »Ihr Zustand ist kritisch«, sagte der Arzt zu Max, Ivy und Ronny Ramirez, die im Flur der Intensivstation standen.
    »Wie kann sie überhaupt noch am Leben sein?«, fragte Ivy. »Wie kann jemand so lange in einem verriegelten Kofferraum überleben?«
    »Sie kann nicht länger als acht bis zwölf Stunden dort gelegen haben - und auch nur, wenn der Großteil davon in der Nacht war«, sagte Dr. Montoya.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Max.
    »Die Temperatur im Kofferraum steigt im Verlauf des Vor mittags stetig«, erklärte der Arzt. »Selbst ein gesunder Mensch könnte nicht mehr als ein paar Stunden in der Ta geshitze überstehen.«
    »Ich lasse sie rund um die Uhr überwachen«, verkündete Max. »Sie ist die Einzige, die denjenigen identifizieren kann, der ihr das angetan hat. Und es ist äußerst wichtig, dass wir ihn schnappen, denn wenn nicht, sind noch mehr Leben in Gefahr.«
    »Dann hoffe ich sehr, dass Sie einen anderen Zeugen finden, denn mit Regina Hastings wird es noch lange dauern. Und falls sie überhaupt das Bewusstsein wiedererlangt, wird sie höchstwahrscheinlich einen Hirnschaden davongetragen haben.«
    Ramirez gab ein gequältes Stöhnen von sich, und Ivy drückte ihm mitfühlend den Arm.
    Max' Handy klingelte. Der Arzt nutzte die Gelegenheit und entschuldigte sich, um mit Reginas Angehörigen zu sprechen.
    Der Anruf stammte vom Schriftsachverständigen Harold Doyle. »Die Faxe, die Sie mir runtergeschickt haben«, sagte
    er. »Die Hälfte davon hat jemand anders als Regina Hastings
    geschrieben.«
    »Sind Sie sicher?« »Absolut.«
    »Passen irgendwelche davon zu den Briefen, die an die Zeitung geschickt wurden?« »So weit bin ich noch nicht, aber ich arbeite dran.« »Rufen Sie mich an, wenn Sie mehr wissen.« Max unterbrach die Verbindung, wählte seine Privatnummer. Niemand ging ran, aber das überraschte ihn nicht. Ethan war auf einer Musikmesse und übernachtete bei Ryan.
    »Er muss in ihre Wohnung gefahren sein und die Fragebogen gefaxt haben«, sagte Ivy, kaum dass Max aufgelegt hatte. »Und dann ist er, nachdem er sie in den Kofferraum ihres eigenen Wagens gestopft hat, mitten in der Nacht

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