Annie und der sinnliche Italiener
atemlos.
„Nein?“
Schockiert keuchte sie auf, als er ihre verschränkten Arme löste, sie um seinen Hals legte und ihre vollen Brüste mit seinen warmen Händen umfing. Das alles passierte in einer schnellen, geschmeidigen Bewegung, die ihr keine Zeit zur Gegenwehr ließ – wenn Annie es denn überhaupt versucht hätte.
„Nein! Und ich …“
Luc stoppte ihren Protest mit einem kurzen, harten Kuss, der sich wie ein Siegel oder Brandmahl anfühlte. „Erinnerst du dich denn gar nicht daran, wie es einmal zwischen uns war, Annie?“, fragte er einschmeichelnd und unterstrich seine Frage, indem er seine Hände über ihre Hüften gleiten ließ, die runden Pobacken umfasste und Annies brennenden Körper begehrlich gegen seine pulsierende Männlichkeit presste. „Wie wir beide in jener Nacht einfach nicht genug voneinander bekommen konnten?“
Und ob sie sich erinnerte! Genau das war ja das Problem!
Hastig versuchte Annie, sich zu befreien, doch er ließ ihr keine Chance. Und wieder fühlte sie sich ihm willenlos ausgeliefert. Wie damals …
Dabei war der One-Night-Stand mit Luc absolut gegen ihre Natur und völlig untypisch für sie gewesen. Bis dahin hatte sie als die bodenständigste unter ihren Schwestern gegolten. Sie hatte ihre Zeit lieber auf Balfour Manor, im Haus ihrer Mutter, verbracht, anstatt sich auf Partys oder anderen gesellschaftlichen Events zu vergnügen. Die Männer, die Annie auf dem jährlichen Balfour Charity Ball oder im Umfeld ihrer Schwestern kennenlernte, interessierten sie nicht. Entweder waren sie ihr zu steif und arrogant oder einfach langweilig. Sie träumte von ihrem Prinzen …
Eines Tages würde er vor ihr stehen, und sie würden einander erkennen. Zwei Herzen, die im Gleichklang schlugen … zwei Seiten einer Medaille … zwei Seelenhälften, die zusammen ein Ganzes ergaben.
Und dann war sie Luc begegnet!
Alle lang gehegten romantischen Jungmädchenträume hatten sich nicht lange nach dieser schicksalshaften Begegnung in Luft aufgelöst. Dafür wusste sie jetzt, wie man sich als begehrte, leidenschaftliche und überraschend heißblütige Frau fühlte …
Als Annie, zurück in England, ihre Schwangerschaft entdeckt hatte, waren ihre Gefühle ausgesprochen widersprüchlich gewesen. Einerseits erfüllte sie der Gedanke, ein Baby zu bekommen, mit Panik, andererseits konnte sie eine gewisse freudige Aufregung nicht leugnen, wenn sie daran dachte, dass sie Lucs Kind zur Welt bringen würde.
Lucs Kind! Nicht einen möglichen Erbprinzen von Luca de Salvatore !
Immerhin kannte sie diesen Mann überhaupt nicht … oder besser gesagt noch weniger als den charmanten Freibeuter Luc, dem sie in einer einzigen heißen Liebesnacht ihren Körper und ihr Herz geschenkt hatte. Und auf den sie unglücklicherweise auch heute noch mit der gleichen Spontaneität und demselben verzehrenden Hunger reagierte, wie vor viereinhalb Jahren.
Doch damit musste endgültig Schluss sein. „Du meinst, bevor du dich am nächsten Tag klammheimlich verdrückt hast?“, erinnerte sie ihn.
„Dafür gab es triftige Gründe …“
„Na sicher!“ Während sie an den Abend nach ihrer Liebesnacht zurückdachte, als sie in dem romantischen Restaurant gesessen und vergeblich auf Luc gewartet hatte, spürte Annie einen bitteren Geschmack im Mund. Mit einer heftigen Bewegung machte sie sich von ihm frei und trat einen Schritt zurück. „ Ich erinnere mich noch an jene Nacht, Luc … du bist derjenige, der vergessen hat, was zwischen uns war.“
Seine Lippen wurden ganz schmal, und sein Blick verdunkelte sich. Zu seiner Schande musste er sich eingestehen, dass er ihre kurze Liebesromanze tatsächlich komplett verdrängt hatte. Doch dafür gab es einen triftigen Grund. Vielleicht nicht akzeptabel für die Frau, die er damals versetzt und die ihr gemeinsames Kind allein auf die Welt gebracht und aufgezogen hatte …
Dieser beschämende Grund war auch die treibende Kraft gewesen, die in den letzten viereinhalb Jahren jeden seiner Gedanken und jede seiner Handlungen bestimmt hatte. Seine jugendliche Arroganz und sein Leichtsinn hatten das Familienimperium der de Salvatores an den Rand des Ruins gebracht. Und anstatt in Rom zu bleiben und seinem Vater dabei zu helfen, den angerichteten Schaden zu beheben, hatte er es vorgezogen, den Kopf in den Sand zu stecken, und war in den Skiurlaub geflohen, um auf andere Gedanken zu kommen.
Am Morgen nach der heißen Liebesnacht in den Armen der verführerischen Engländerin
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