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Annie und der sinnliche Italiener

Annie und der sinnliche Italiener

Titel: Annie und der sinnliche Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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nachträglich bestelltes Club-Sandwich geliefert wurde, drehte sich ihre Konversation längst um allgemeine und unverfängliche Themen.
    „Hast du vorher schon einmal an einer Managerschulung teilgenommen?“, wollte Luc wissen, nachdem sich die Tür erneut hinter dem Hotelangestellten geschlossen hatte.
    Annie schüttelte den Kopf. „Es war Oscar, der beschlossen hat, dass es an der Zeit ist, meine Stellung im Familienunternehmen auszubauen“, erklärte sie vage. Sie sah absolut keinen Anlass, Luc davon zu erzählen, dass Oscar momentan all seine Töchter hinaus in die Welt schickte, um sie wieder auf Kurs zu bringen , wie er es salopp nannte.
    „Tatsächlich? Dann bist du also nicht ganz freiwillig nach Italien gekommen?“
    „Nicht wirklich.“
    „Etwa aus Angst, mir womöglich doch über den Weg zu laufen?“
    Annie zwang sich, ihn direkt anzuschauen. „Italien ist ein großes Land.“
    Luc schnitt eine Grimasse. „Offensichtlich nicht groß genug.“
    „Offensichtlich“, echote sie leise.
    „Und du hast nicht einmal in Erwägung gezogen, bei dieser Gelegenheit nach mir zu suchen, Annie?“
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Annie! Endlich sagt er wieder Annie!
    „Nein, warum sollte ich?“, fragte sie mit belegter Stimme. „Wie gesagt, ich arbeite für meinen Vater, und da steht es mir nicht zu, seine Entscheidung zu kritisieren, wenn er mich an den Gardasee schickt“, entgegnete sie steif.
    „Hast du nicht gesagt, dass es dir gar nicht gefällt, für ihn zu arbeiten?“
    Bis Oliver groß genug sein würde, war dies eindeutig die einfachste Lösung, da sie ihn während der Bürostunden bei ihrer Mutter lassen konnte und trotzdem in seiner Nähe blieb. Nur darum hatte sie Oscars Angebot akzeptiert und nicht, weil sie sich um die Arbeit riss. Aber das ging Luc nichts an.
    „Was nicht automatisch heißt, dass ich nicht gut in dem bin, was ich tue.“
    „Nein?“
    „Nein. Schon vor einigen Jahren habe ich meiner Mutter dabei geholfen, ihr kleines Cateringunternehmen auf eine solide finanzielle Basis zu stellen und …“
    „Ein Ein-Frau-Betrieb in einem Cottage ist wohl kaum mit einem international operierenden Unternehmen zu vergleichen“, warf er ein.
    „Ach, ja?“, fuhr Annie auf. „Ich bin noch keine vierundzwanzig Stunden in diesem Hotel, Luc, und ich kann jetzt schon sagen, dass viel zu wenig Angestellte an der Rezeption sind. Gestern habe ich geschlagene zehn Minuten warten müssen, bevor ich einchecken konnte. Das Fitnesscenter sollte vor sieben Uhr morgens öffnen, und außerdem gibt es zu wenig Restaurants für die Anzahl der Zimmer. Außerdem würde eine Strandbar das Unterhaltungs- und Komfortpaket für die Hotelgäste komplettieren. Und das ist nur meine erste, flüchtige Einschätzung der Situation vor Ort.“
    Zufrieden lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und weidete sich an Lucs verblüffter Miene. „Morgen könnte ich dir unter Garantie noch weitere Verbesserungsvorschläge präsentieren.“
    „Offensichtlich hast du den Geschäftssinn deines Vaters geerbt“, gab Luc zu.
    Das nur widerwillig ausgesprochene Lob nahm Annie mit süßem Lächeln entgegen. „Sieht so aus.“
    „Vielleicht sollte ich versuchen, dich abzuwerben.“
    „Du kannst dir mich nicht leisten!“, prahlte sie fast übermütig.
    Darüber musste Luc laut lachen. Mangelndes Selbstbewusstsein konnte man Anna Balfour wirklich nicht vorwerfen. „Das Angebot war ernst gemeint, Annie. Wenn wir verheiratet sind, wirst du sicher weiter arbeiten wollen und …“
    „Oh, bitte! Nicht schon wieder!“, stöhnte sie und schob den halb leeren Teller von sich. „Ich werde dich nicht heiraten, Luc. Nicht jetzt und auch nicht später. Begreif das doch endlich!“
    Noch nie zuvor hatte ihn eine Frau abgewiesen. Und schon gar nicht so brüsk und hartnäckig wie Anna Balfour – oder Annie Balfour, wie er sie inzwischen in Gedanken nannte.
    Die rötlichen Reflexe auf ihrem kastanienbraunen Haar wirkten im sanften Kerzenschein wie züngelnde kleine Flammen. Die blauen Augen waren so tief und klar wie der See vor ihrem Fenster. Und die weichen, perfekt geschwungenen Lippen luden zum Küssen ein.
    Allein ihr Anblick weckte eine unbestimmte Sehnsucht in ihm. Dazu kam noch ihr betörender Duft! Hinter der blumigen Note ihres Parfums lag dieser unwiderstehliche Hauch von sexueller Erregung, der eine Saite in ihm zum Klingen brachte, die er lange nicht wahrgenommen hatte. Das Brennen in seinen Lenden war so stark, dass er

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