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Annie und der sinnliche Italiener

Annie und der sinnliche Italiener

Titel: Annie und der sinnliche Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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Situation fast losgelacht, denn so forsch und direkt, wie sie momentan auftrat, war sie sich selbst fremd.
    Nach dem Skandal anlässlich des hundertsten Balfour Charity Balls hatte Oscar seinen Töchtern nachdrücklich klargemacht, dass sie verpflichtet seien, dem Familiennamen die gebotene Ehre, Stolz und Integrität zurückzugeben. Dass dies mehr als eine väterliche Bitte war, konnten die verwöhnten Grazien den in ihren Augen reichlich antiquierten Balfour-Familientugenden entnehmen, die ihr Vater wiederbelebt und zum Maßstab zukünftigen Verhaltens erklärt hatte.
    Den speziell für sie bestimmten Part bekam Annie nach dem privaten Gespräch mit Oscar nicht mehr aus dem Kopf: Eine Balfour muss sich vor nichts fürchten. Und wenn sie es doch tut, dann sollte sie ihren Ängsten mit Courage und Entschlossenheit begegnen. Nur so kann sie ihr Selbstbewusstsein fördern und stark und autark werden.
    Annies größte Angst war es gewesen, Olivers Vater wieder zu begegnen!
    Jetzt war es soweit, und die gefürchtete Konfrontation hatte ihr bereits ein gehöriges Maß an Entschlossenheit und Selbstbewusstsein abgenötigt – und ihr ein Gefühl von Stärke verliehen, das für sie neu und gleichzeitig aufregend war.
    „Mag sein, dass es dir wie eine Sackgasse vorkommt“, antwortete Luc verspätet. „Für mich ist es der einzig gangbare Weg.“
    Seine sanfte Stimme passte so gar nicht zu dem Glitzern in den dunklen Augen. Und als sie versuchte, Lucs herausforderndem Blick standzuhalten, spürte sie die Schwachstelle in ihrem neu gewonnenen Panzer aus Souveränität und Selbstsicherheit.
    „Ich … ich muss einen Moment raus, um frische Luft zu schnappen“, murmelte sie rau und floh förmlich nach draußen auf den Balkon.
    Verflixt! Ich bin doch kein dummer Teenager mehr! Wie kann es da sein, dass ein Blick von diesem unmöglichen Mann genügt, um meinen Puls in astronomische Höhen schnellen zu lassen und meine Knie in Pudding zu verwandeln?
    Mit eckigen Bewegungen ging Annie bis zur steinernen Balustrade, lehnte sich dagegen und starrte blind ins Leere.
    Luc schaute ihr nach. Zweifellos war ihre Ablehnung der Ehe völlig ernst gemeint. Und er war mindestens so entschlossen, die Heirat auf jeden Fall zu verwirklichen. Oliver Balfour war sein Sohn und Anna Balfour Olivers Mutter … also musste sie seine Frau werden und basta !
    Betont langsam schlenderte er auf den Balkon hinaus und blieb dicht hinter Annie stehen. Dass sie sich seiner Anwesenheit bewusst war, erkannte er daran, dass sie unbewusst die Schultern hochzog. Hatte sie etwa Angst vor ihm?
    Oder bedeutete die angespannte Haltung etwas ganz anderes?
    Ging es ihr vielleicht genau wie ihm? Fühlte sie sich auch hin und hergerissen zwischen Frust, Wut, Zweifeln, wilder Entschlossenheit und … brennender Begierde?
    Bedächtig stützte Luc seine Hände rechts und links von ihrem biegsamen Körper auf die Balustrade und brachte seine Lippen an ihr Ohr. „Mmm, dein Haar duftet nach Frühlingsblüten und Sonnenschein“, raunte er sanft und sog begehrlich den femininen Duft ein.
    Annie schluckte heftig, bevor sie ihm antwortete. „Ich glaube eher, dir ist der Blütenduft von den Blumen aus den Balkonkästen in die Nase gestiegen.“
    „Erlaube mir doch, ein wenig in Poesie zu schwelgen“, erwiderte er amüsiert.
    „Was soll das bringen?“, konterte sie sofort und drehte sich im irritierend warmen Kreis seiner Arme um, wobei sie ihre Arme defensiv vor der Brust verschränkte. Mit einem gefährlichen Lächeln kam Luc noch näher, sodass ihr der Grad seiner sexuellen Erregung unmöglich verborgen bleiben konnte. „Was hast du vor, Luc?“, fragte sie heiser.
    Fasziniert starrte er auf ihre Unterlippe, die hilflos zitterte. Sacht beugte er sich vor und zupfte zärtlich mit den Zähnen daran. „Dir zu demonstrieren, wie wenig unsere Ehe mit Vernunft zu tun haben muss“, raunte er.
    In den Jahren nach Olivers Geburt hatte Annie durchaus verschiedene Verabredungen gehabt. Einige der Männer waren ihr sogar sympathisch genug gewesen, um auch ein zweites und drittes Mal mit ihnen auszugehen. Doch bei keinem einzigen hatte sie je den Drang verspürt, sich die Kleider vom Leib zu reißen und sich auf der Stelle lieben zu lassen – so wie vorhin im Lift und jetzt hier!
    Unter Aufbietung all ihrer Kraft drehte sie den Kopf zur Seite und versuchte, Luc von sich zu schieben. „Egal, was du tust, ich werde dich nicht heiraten!“, warnte sie ihn

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