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Annie und der sinnliche Italiener

Annie und der sinnliche Italiener

Titel: Annie und der sinnliche Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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vor viereinhalb Jahren von dir schwanger geworden wäre?“, wiederholte Annie gedehnt. „Hmm, lass mich überlegen …“ Während sie so tat, als müsse sie nachdenken, zuckte es verdächtig um ihre Mundwinkel. „Damals habe ich diesen wilden, sexy Italiener auf Skiern getroffen …“
    „Wild und sexy?“ , echote Luc und schnitt eine entsetzte Grimasse.
    „Wild und sexy“, wiederholte sie erbarmungslos. „Wir haben uns zusammen die schwarze Piste hinuntergestürzt, dann hat er mich zu einem einfachen Essen und einem Grappa in sein Chalet eingeladen. Gelandet sind wir schlussendlich in seinem Bett … oder sagen wir richtiger auf einem Fell vor dem Kamin.“
    In Erinnerung an die romantische Szene ergriff Annie heißes Verlangen, doch sie riss sich sofort wieder zusammen.
    „Nach einer … bemerkenswerten Nacht haben wir uns am nächsten Tag zum Dinner in einem Restaurant verabredet, und dann … Puff! hat sich der wilde, sexy Typ einfach in Luft aufgelöst, und ich habe nie wieder etwas von ihm gehört“, schloss sie nüchtern.
    Gegen Ende war ihre Stimme immer höher und schärfer geworden.
    Nie würde sie das demütigende Gefühl vergessen, als sie nach anderthalb Stunden Wartezeit langsam einsehen musste, dass ihr One-Night-Stand sie offenbar versetzt hatte. Es hatte sie viereinhalb Jahre begleitet und war ein sicherer Schutz gegen die Versuchung gewesen, sich vielleicht doch irgendwann auf die Spurensuche nach dem Vater ihres Kindes zu begeben.
    Plötzlich wirkte Luc extrem angespannt. Und wäre Annie nicht so sehr mit sich selbst und den quälenden Erinnerungen der Vergangenheit beschäftigt gewesen, wäre ihr der schmerzvolle Ausdruck in seinen dunklen Augen vielleicht aufgefallen.
    „Es gab einen triftigen Grund dafür, dass ich an jenem Abend nicht in dem Restaurant erschienen bin“, sagte er leise.
    „Aber sicher!“, lachte Annie höhnisch auf. „Wahrscheinlich musstest du noch deine Grappavorräte auffüllen. Oder im Fernsehen wurde eine Sendung wiederholt, die du verpasst hast. Vielleicht hast du dich aber auch einfach entschlossen, stattdessen mit jemandem auszugehen, der eher deinem Geschmack entsprach“, redete sie sich immer mehr in Rage.
    Gleichzeitig haderte sie mit sich selbst, dass sie sich überhaupt zu einem derart entlarvenden Ausbruch hatte provozieren lassen. Dabei hatte sie gedacht, endlich erwachsen genug zu sein, um den sengenden Schmerz dahin zu verbannen, wo er hingehörte: in die Vergangenheit.
    Trotzdem brannten ihre Wangen vor Scham, wenn sie daran dachte, was für eine leichte Eroberung sie in Lucs Augen gewesen sein musste. Ein dreistes Lächeln, ein paar süße Worte, hungrige Küsse … wie zufällig wirkende Berührungen, und sie war wie Wachs in seinen Händen geschmolzen!
    Annie schüttelte den Kopf, um die quälenden Erinnerungen loszuwerden. „Wie ich mich gefühlt hätte, wenn ich diesem Mann Jahre später zufällig wiederbegegnet wäre, willst du also wissen?“, kam sie zum eigentlichen Thema zurück. „Genauso wie in jenem Moment in der Hotellobby am Gardasee, als wir zusammenstießen. Ich hätte dir am liebsten einen kräftigen Fausthieb auf deine arrogante Nase verpasst!“
    Luc atmete tief durch. Keine Frage, er verdiente diese Reaktion, da er sich Annie gegenüber unverzeihlich verhalten hatte. Umso mehr, seit er von der Existenz seines Sohnes wusste, den sie allein und ohne seine Hilfe hatte großziehen müssen.
    „Ich schulde dir eine Erklärung, warum ich dich damals versetzt habe.“
    „Dafür ist es viel zu spät, Luc!“, wies sie ihn ab. „Außerdem, wie wäre der Abend denn verlaufen, wenn du dich nicht gedrückt hättest? Was als Maximum dabei hätte herausspringen können, wären ein paar zusätzliche Ferientage mit viel Sex und Schnee gewesen und dann hätte ich ohnehin nach England zurückkehren müssen. Oder wir hätten beide am Ende des Abends festgestellt, dass eine rauschhafte Nacht bereits genug ist und wir auf Dauer doch nicht so gut miteinander auskommen, wie wir im ersten Überschwang gedacht hatten.“
    Annie hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. „Deine Methode, gewisse … Bindungen ad acta zu legen, mag nicht die eleganteste und sensibelste sein, spricht aber möglicherweise für deinen gesunden Instinkt, der dir sagt, ob es sich lohnt, eine angefangene Affäre weiterzuführen oder nicht.“
    Luc hatte um eine aufrichtige Antwort gebeten, und die bekam er nun. Vielleicht fiel sie ausführlicher aus als

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