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Annie und der sinnliche Italiener

Annie und der sinnliche Italiener

Titel: Annie und der sinnliche Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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später irgendwann eine moderne Jane Austen werden“, gestand sie fast träumerisch.
    Überrascht hob Luc die Brauen. „Lehrerin und Schriftstellerin?“
    Annie warf ihm einen schnellen Blick zu. „Ja.“ Das klang schon wieder defensiv. „Aber stattdessen hat mein Vater für mich beschlossen, dass es sinnvoll sei, mich zu einem funktionierenden Rädchen in seinem formidablen Geschäftsbetrieb zu machen.“
    „Ich denke, du hast für beides gleichermaßen Talent, Annie.“ Es hörte sich an, als meinte er es wirklich ernst. „Ich habe deine Verbesserungsvorschläge für mein Hotel am Gardasee an meinen Manager weitergeleitet, und er hat mich unterrichtet, dass sich dank der durchgeführten Neuerungen bereits erste Erfolge zeigen.“
    Annies Augen weiteten sich erstaunt. „Das hast du getan?“
    „Ja, erst heute Morgen habe ich wieder mit meinem Manager telefoniert.“
    „Oh.“
    „Aber nur weil du ein natürliches Talent in diesem Bereich hast, heißt das ja nicht gleich, dass du es auch zu deinem Beruf machen musst. Oliver hat mir verraten, dass du nur sehr ungern für deinen Vater auf Geschäftsreisen gehst.“
    „Hat er das?“ Das Lächeln, das sich bei der Erwähnung ihres Sohnes auf Annies Gesicht ausbreitete, griff Luc ans Herz. „Es stimmt, was er sagt. Es ist ja nicht so, dass ich Zweifel an meinen Fähigkeiten habe, was den Job betrifft, nur …“
    „Nur?“
    Sie seufzte. „Meine Zukunft hatte ich mir mit achtzehn tatsächlich ganz anders ausgemalt.“
    „Und ganz sicher hast du in dem Alter nicht geplant, mit einundzwanzig als Single-Mum dazustehen, möchte ich wetten!“
    Ruhig begegnete Annie seinem intensiven Blick, den sie nicht einordnen konnte. „Ich habe es nie bereut, Oliver bekommen zu haben, Luc, nicht eine Sekunde.“
    „Ich weiß“, sagte er sanft. „Aber was ist, wenn du beides haben könntest? Olivers Mutter und wichtigste Bezugsperson in seinem Leben sein und deine Träume vom Unterrichten und Schreiben verwirklichen?“
    „Was kein Problem wäre, wenn ich dich heiraten würde?“
    „Ohne Zweifel, aber die Möglichkeit haben wir ja inzwischen verworfen.“
    „Ich ganz bestimmt!“, bestätigte Annie sofort. „Bei dir bin ich mir da noch nicht so sicher.“
    Die Wachsamkeit in ihrer Stimme war nicht zu überhören, und das konnte Luc ihr auch nicht verübeln. „Annie, ich war heute Morgen bei meinen Londoner Anwälten und habe einige wichtige Dokumente aufsetzen lassen, die …“
    „Ich wusste es!“Wie von der Tarantel gestochen, kam Annie auf die Füße. „Du hast es die ganze Zeit über geplant, nicht wahr? Hast Himmel und Hölle in Gang gesetzt, um etwas an die Hand geliefert zu bekommen, das du jetzt gegen mich verwenden wirst! Obwohl ich mir nicht vorstellen könnte, was das sein sollte, da ich seit Jahren wie eine Nonne gelebt habe. Aber ich werde diese verdammten Papiere nicht unterschreiben, Luc!“
    Wortlos hatte er ihrem Ausbruch zugehört. Auf der einen Seite schmerzte ihn das offensichtliche Ausmaß ihrer Verzweiflung, auf der anderen konnte er ein gewisses Gefühl von Genugtuung nicht leugnen, das sich auf Annies Jahre als Nonne bezog.
    „Wie gewöhnlich haben wir uns wieder einmal gründlich missverstanden.“
    „Das bezweifle ich!“
    Er schüttelte den Kopf. „Die Dokumente, von denen ich gerade gesprochen habe, garantieren dir das alleinige Sorgerecht für Oliver, mit geregelten Besuchszeiten für mich auf einer verträglichen Basis und nur mit Einverständnis der Kindesmutter.“
    Darauf starrte Annie ihn nur stumm an. Ihr Kopf schien plötzlich völlig leer zu sein.
    „Außerdem ist für Oliver und dich eine finanzielle Vorsorge getroffen worden, die es dir ermöglicht, deine Träume umzusetzen, ohne für dein tägliches Auskommen arbeiten zu müssen“, fügte er sachlich hinzu.
    Wie bitte? Was hatte das alles zu bedeuten?
    „Ich … ich verstehe nicht.“
    Luc lächelte schief. „Was ist daran nicht zu verstehen? Ich habe nichts weiter getan, als deinen Wünschen zu entsprechen. Ihr beide seid für die Zukunft versorgt, und einen Streit vor Gericht wird es nicht geben.“
    „Und warum das alles?“, fragte Annie immer noch misstrauisch.
    „Weil es das einzig Richtige ist“, entgegnete Luc schlicht. „Ich bin nicht mehr der Überzeugung, dass ich das Recht habe, dir deinen Sohn zu nehmen, Annie. Bis ich Oliver gestern zum ersten Mal gesehen habe, war er für mich noch nicht wirklich ein Wesen aus Fleisch und Blut. Ein

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