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Annie und der sinnliche Italiener

Annie und der sinnliche Italiener

Titel: Annie und der sinnliche Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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und doch so unerreichbar fern.
    Nur Lucs tiefe Überzeugung, dass sie jede Geste des Trostes, die er ihr anbot, rigoros ablehnen würde, hinderte ihn daran, sein eigenes Bett zu verlassen und sich zu Annie zu legen, um sie in die Arme zu nehmen. Das und möglicherweise noch seine nicht unberechtigten Zweifel, ob er es wirklich dabei belassen könnte, wenn er erst ihre warme, weiche Haut spürte.
    Selbst jetzt, in der schwarzen Jeans und dem schwarzem T-Shirt, mit defensiv verschränkten Armen und ablehnendem Blick in den dunkel umschatteten Augen, erschien sie ihm als die schönste und begehrenswerteste Frau auf Erden.
    Luc riss sich zusammen. „Aber ich habe dir ein paar wichtige Dinge zu sagen“, teilte er Annie anscheinend gelassen mit.
    Sie zuckte nur achtlos mit den Schultern. „Meine Mutter ist bereits darüber informiert, dass du mir Oliver notfalls per Gerichtsbeschluss wegnehmen willst.“
    „Ich habe nicht vor, das Sorgerecht für Oliver zu beantragen.“
    „Ah, dann glaubst du also immer noch daran, mich zur Heirat zwingen zu können?“
    „Nein, auch das ist kein Thema mehr“, erwiderte er gepresst.
    Annies Augen weiteten sich. „Aber dann …“
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, Mrs Williams?“, wandte Luc sich noch einmal an Annies Mutter.
    „Keineswegs“, versicherte Tilly sofort und lächelte ihrer Tochter aufmunternd zu. „Ich bin gleich nebenan in der Küche, Darling“, informierte sie Annie, bevor sie den Raum verließ und die Tür sanft hinter sich ins Schloss zog.

10. KAPITEL
    „Ich verstehe nicht“, murmelte Annie völlig verwirrt.
    Hatte Luc wirklich gerade gesagt, dass er nicht länger beabsichtigte, das Sorgerecht für Oliver einzuklagen? Und dass er sie auch nicht zur Heirat zwingen wollte?
    Was hatte er dann mit seinem Anwalt ausgeheckt? Hoffte er womöglich, Oliver und sie würden ihm einfach so nach Rom folgen, nur weil er sich plötzlich etwas umgänglicher zeigte?
    „Eines musst du mir verraten, Annie.“ Seine Stimme klang seltsam angespannt. „Wie hättest du bei unserer zufälligen Begegnung am Gardasee reagiert, wenn es Oliver nicht gegeben hätte, der … na ja, dessen Existenz, wie du zugeben musst, alles etwas komplizierter gestaltet?“
    Von wegen umgänglich! dachte Annie grollend. Ihren Sohn als Komplikation zu bezeichnen!
    „Auch ohne Oliver hättest du mich über kurz oder lang als eine der skandalösen Balfour-Schwestern identifiziert, oder nicht?“, fragte sie zynisch zurück.
    „Ich habe gefragt, was du und nicht was ich über unser unverhofftes Zusammentreffen gedacht hättest.“
    Dass sie sich mit und ohne Oliver auf der Stelle wieder in Luc verliebt hätte, dessen war sich Annie inzwischen absolut sicher, aber das würde sie ihm niemals gestehen. Nicht in einer Million Jahren!
    „Tut mir leid“, sagte sie kühl, „aber eine Welt ohne meinen Sohn kann ich mir gar nicht mehr vorstellen.“
    Ihre Worte trafen Luc wie Feuerpfeile mitten ins Herz. Erst vor wenigen Stunden hatte er Oliver zum ersten Mal gesehen, und schon jetzt erging es ihm ebenso wie seiner Mutter. Er konnte sich ein Leben ohne seinen Sohn nicht mehr ausmalen.
    Ebenso wenig wie ein Leben ohne Annie Balfour …
    „Er ist wirklich ein hinreißender kleiner Kerl.“
    „Ja, das ist er“, stimmte Annie heiser zu.
    „Und das ist ganz allein dein Verdienst.“
    „Oh, daran sind viel mehr Menschen beteiligt, als dir momentan vielleicht bewusst ist … Tilly, Oscar, meine Schwestern.“
    Luc verstand ihren wachsamen Blick und konnte ihn inzwischen auch gut aushalten. Angesichts der dummen Vorurteile, die er ihrer Familie gegenüber geäußert hatte, musste Annie ihm ja misstrauen. Und das nur, weil er den reißerischen Schlagzeilen einschlägiger Klatschblätter geglaubt hatte, anstatt sich wie sonst auf seinen klaren Menschenverstand und die eigenen Erfahrungen zu verlassen.
    Damit hatte er nicht nur Annie bitter Unrecht getan, wie er sich spätestens eingestehen musste, seit er Tilly Williams persönlich kannte. Und das ließ vermuten, dass es sich mit Oscar Balfour und seinen anderen Töchtern ähnlich verhielt.
    „Ich bin sehr stolz, Oliver meinen Sohn nennen zu können“, gestand er ruhig ein.
    „Das solltest du auch!“, riet Annie ihm grimmig.
    Die Tigerin zeigte also wieder ihre Krallen!
    „Trotzdem hast du immer noch nicht meine ursprüngliche Frage beantwortet“, erinnerte Luc sie.
    „Wie ich mich bei unserem Wiedersehen am Gardasee gefühlt hätte, wenn ich nicht

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