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Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Titel: Annika Bengtzon 09: Weißer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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kleinen Cafétisch war noch dicker als der, den Schyman gestern mitgebracht hatte.
    »Schlimm, das mit dem Serienmörder«, sagte Anne und hielt Annika das Abendblatt hin. »Und hast du von dem Flugzeug gehört, das über dem Atlantik abgestürzt ist? Mein Gott, überall Terroristen heutzutage …«
    Annika stellte ihren Kaffee auf das letzte freie Fleckchen des Tisches, ließ die Umhängetasche auf den Boden fallen und schälte sich aus der Daunenjacke.
    »War das nicht ein Gewitter?«, sagte sie und griff nach der Zei­tung.
    Drei Frauengesichter lächelten ihr vom Titelblatt entgegen. Darüber die Alibi-Zeile »Polizei vermutet:« komplett mit Doppelpunkt und allem. Das bedeutete, dass darunter jede beliebige reißerische Schlagzeile stehen konnte, Hauptsache, man hatte irgendeinen Polizisten aufgetrieben, der etwas in der gewünschten Richtung gemutmaßt hatte. Tatsächlich prangte da in Riesenlettern
    SERIEN-
KILLER
    »Gleich lange Zeilen und alles«, sagte Annika und blätterte die Seiten sechs und sieben auf.
    Elin Michnik, die begabte Volontärin, hatte den Artikel geschrieben. Eine anonyme Polizeiquelle hatte angeblich die ­Theorie des Abendblatts von gestern bestätigt, dass nämlich die Morde in den Stockholmer Vororten »gewisse Ähnlichkeiten« aufwiesen und man »vorbehaltlos in alle Richtungen ermittle«.
    Das bedeute, schrieb Elin Michnik, dass die Polizei möglicherweise die Ermittlungen in den drei Mordfällen zusammenfassen und nach Gemeinsamkeiten suchen könnte.
    »Du lieber Himmel«, murmelte Annika. »Schwammiger kann man es kaum formulieren.«
    »Was meinst du?«, fragte Anne Snapphane und schob sich eine Gabel Krabben in den Mund.
    »Es versteht sich ja wohl von selbst, dass es Ähnlichkeiten zwischen den Morden gibt, alles Frauen, alle aus der Gegend um Stockholm, und alle wurden erstochen, und welche polizeiliche Ermittlung wird nicht vorbehaltlos betrieben, gut, außer dem Mord an Olof Palme, natürlich. Und es ist auch keine Frage, dass die Polizei möglicherweise die Ermittlungen zusammenfassen könnte, meine Güte …«
    Anne Snapphane runzelte die Stirn.
    »Was hat denn jetzt Olof Palme damit zu tun?«
    Annika seufzte und blätterte um.
    »Die Ermittlungen im Palme-Mord sind komplett in die Hose gegangen, weil der Stockholmer Polizeichef am Schreibtisch beschloss, dass der Ministerpräsident von Kurden umgebracht worden war. Was sich als kompletter Unsinn herausstellte, aber da war bereits ein Jahr vergangen und alles zu spät.«
    Sie blätterte weiter.
    Die Acht und die Neun konzentrierten sich auf die Angehörigen der toten Frauen. »Mama, wir vermissen dich«, lautete die Headline quer über beide Seiten. Thomas hatten sie auf Seite zehn verschoben. Ein anderes Foto, eins aus seiner Zeit als Eishockeyspieler, das sie vermutlich noch im Archiv hatten, wurde durch den nichtssagenden Text ergänzt, dass man »weiter fieber­haft auf der Suche« sei. Die Elf war eine ganzseitige Werbeanzeige.
    Die nächste Seite war allerdings interessanter.
    Eine hübsche blonde Frau saß, Tränen in den Augen und zwei kleine Knirpse im Arm, auf einem geblümten Sofa und blickte direkt in die Kamera. Darüber prangte die Schlagzeile »Papa, komm nach Hause!« Die Unterzeile lautete: »Zusammen mit dem Schweden Thomas S. in Ostafrika entführt«.
    Annika seufzte innerlich und kniff die Augen zusammen, um die winzige Bildunterschrift lesen zu können. Die Frau des Rumä­nen. Sie schlug die Zeitung zu und legte sie weg.
    »Wie kommt Miranda zurecht?«
    Anne Snapphane hatte eine Tochter, die ein Jahr älter war als Ellen.
    »Ich halte mich aus der Sache raus«, sagte Anne kurz. »Wenn es ihr gutgeht, geht es mir auch gut. Sie ist ganz vernarrt in Mehmets neue Kinder.«
    »Ihre kleinen Geschwister, meinst du?«
    »Und da bin ich nicht diejenige, die ihr die Suppe versalzt. Es wird ein bisschen mehr Ruhe hineinkommen, wenn sie unter der Woche dort sein kann, aber wir haben ein gutes Verhältnis, ich und Mehmet und seine Neue auch, auf jeden Fall, wir unterstützen und helfen uns, falls es nötig sein sollte. Immer.«
    Annika blinzelte.
    »Wow«, sagte sie.
    »Was ist?«, fragte Anne Snapphane.
    Annika räusperte sich.
    »Du wolltest etwas Wichtiges mit mir besprechen?«
    Anne Snapphane beugte sich vor, und ihre eine Brust landete in der Mayonnaise auf dem Baguette. Sie hatte sich vor einem hal­ben Jahr auf Körbchengröße D operieren lassen und war noch nicht an den neuen Vorbau gewöhnt.
    »Ich habe

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