Anonym - Briefe der Lust
ich einen weiteren leisen Seufzer aus. Ich dachte, bei meinem Rocksaum würde er innehalten, aber Eric, der seinen Kopf immer noch gebeugt hielt und nur selber wusste, wohin er die ganze Zeit schaute, schob den Stoff nach oben. Er beugte sich vor und legte seine Wange an die Innenseite meines Knies. Ich erstarrte. In der Stille, die uns umgab, klangen unsere Atemzüge unnatürlich laut.
Als ich mich weder bewegte noch protestierte, wandte Eric seinen Kopf leicht zur Seite, und ich spürte den feuchten Druck seiner Zunge, die meine Haut reizte. Ich schaute hinunter auf sein dichtes dunkles Haar und wollte meine Finger darin vergraben. Stattdessen umklammerte ich die Armlehnen des Stuhls fester, während Eric meinen Schenkel weiter oben liebkoste.
Er konnte sicher meine Erregung riechen, denn ich spürte, dass mein Höschen feucht wurde. Sein Mund wanderte höher, während er seine Hände auf meine Knie gleiten und dort liegen ließ. Mein nächster Atemzug verwandelte sich in meiner Lunge in Sirup, und mir blieb die Luft weg.
Ich konnte seine Augen sehen. Sie waren geschlossen, und die langen dunklen Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen. Ein federleichter Kuss folgte auf den anderen, dicht bei dicht. In diesem Tempo würde er niemals bei meiner Pussy ankommen.
Die einzigen Geräusche waren bis jetzt unsere Atemzüge und das Knarren des Stuhls gewesen, wenn seine Bewegungen mich sanft darauf schaukelten. Nun hörte ich das leise, aber unverwechselbare Geräusch von Erics Stöhnen. Ich spürte es auch, weil die Luft, die über meine Haut strich, sich heißer anfühlte und seine Küsse, die er nun höher, aber längst nicht hoch genug platzierte, feuchter wurden.
Ich blickte hinunter auf seine nach vorn gesunkenen Schultern und seine großen Hände, die meinen Rock hochschoben. Auf sein dunkles Haar, dessen Strähnen meine Schenkel kitzelten. Auf seine aufwärts gebogenen Wimpern und die Rundung seiner Stirn. Auf alles, was ich von seinem Gesicht sehen konnte.
Was, zur Hölle, tat ich da eigentlich?
Eine meiner Hände fand ihren Weg in sein Haar und verlor sich darin. Nur für einen kurzen Moment genoss ich die federnde Rauheit unter meinen Fingern, dann krallte ich mich fest und zog seinen Kopf hoch. Er öffnete seine Augen, sein Blick war verschwommen vor Lust. Er öffnete seine feuchten Lippen und schaute mir ins Gesicht.
Ich konnte das hier nicht tun. Nicht so. Nicht etwa weil ich ihn nicht liebte oder weil er nicht mein fester Freund war, auch nicht weil wir bis jetzt nicht einmal ein offizielles Date gehabt hatten. Schließlich war ich mit vollkommen fremden Männern schon viel weiter gegangen. Es war auch nicht so, dass ich sein Gesicht nicht zwischen meinen Schenkeln wollte, damit er mit seiner Zunge dafür sorgen konnte, dass ich kam. Ich wollte es so sehr, dass mir vor Verlangen schwindlig war.
„Nein“, sagte ich mit gepresster Stimme, weil das hier einfach nicht fair war.
Weder ihm noch mir gegenüber.
Eric zog sich sofort von mir zurück, und ich lockerte meinen Griff in seinem Haar. Er stellte sich nicht wieder auf die Füße, sondern setzte sich auf seine Fersen und sah mich zerknirscht an. „Es tut mir leid, Paige. Ich weiß nicht, wie ich denken konnte, es sei okay für dich. Es tut mir leid.“
Mit zitternden Händen zog ich mir den Rock über die Knie. Ich versuchte, den Kloß in meiner Kehle hinunterzuschlucken und langsam und gleichmäßig zu atmen, damit ich mich nicht in Verlegenheit brachte, indem ich ohnmächtig wurde oder irgendetwas anderes Dummes tat. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen.
„Es tut mir leid, Paige.“ Als er meinen Namen aussprach, brach Erics Stimme, und er räusperte sich, sagte aber nichts weiter.
Ob er auch vor mir auf die Knie gegangen wäre, wenn er nicht die Anordnung von mir bekommen hätte?
Als ich aufstand, schrammte der Stuhl über die Fliesen. Keine meiner Muskeln wollte gehorchen. Mein Körper schrie danach, dass ich wieder auf den Stuhl sank und die Beine weit spreizte, wollte Erics Gesicht zwischen meinen Schenkeln. Ich schüttelte über mich selber den Kopf, doch Eric missverstand das.
„Bitte … Ich bin wirklich kein rücksichtsloser Typ.“ Er stand auf, streckte aber nicht die Arme nach mir aus. „Ich hätte das nicht tun dürfen. Aber ich war …“
Endlich fand ich meine Stimme wieder. „Du warst was?“
„Ich war überwältigt von dir.“ Seine seltsam altmodische Ausdrucksweise klang genau richtig. „Ich mag dich, und ich
Weitere Kostenlose Bücher