Anonym - Briefe der Lust
im Holz, um uns zu erinnern, wie er sich dort festgeklammert hatte.
„Ich glaube … Ich will nicht darüber sprechen“, stieß ich hervor und spürte Tränen in meinen Augen.
Austin hatte mich viele Male weinen sehen. Falls meine Tränen ihn rührten, zeigte er es nicht. „Rede mit mir darüber. Ich will es wissen.“
Er stockte und bewegte sich auf mich zu. Streckte die Hand nach mir aus, obwohl ich zurückwich.
„Bitte“, flehte er.
Ich schüttelte den Kopf und bedeckte mein Gesicht mit den Händen, sodass ich nicht sah, wie er vor mir auf die Knie fiel. Ich spürte nur die Erschütterung, als er auf dem Boden landete, und die Wärme seiner Hände, als er sie auf meine Hüften legte. Ich war nicht in der Lage, hinzusehen, nicht einmal als er sein Gesicht gegen meinen Schoß presste und meinen Namen flüsterte, sodass ich seinen heißen Atem durch die Baumwolle spürte. Ich wollte die Nässe seiner Tränen nicht auf meiner Haut fühlen. Ich schaute nicht hin, auch nicht, als er den Stoff meines Nachthemds mit seinen Händen zusammenraffte, ganz langsam nach oben zog und erst meinen Bauch, dann meine Schenkel küsste.
„Sag mir“, bat mich Austin mit leiser Stimme. „Willst du mich hier unten haben?“
Ein erstickter Laut löste sich aus meiner Kehle. Ich versuchte, einen Schritt rückwärts zu machen, doch seine Hände hielten mich fest. Er küsste mich wieder, langsam und ausführlich. Heiß und nass auf meine Möse. Heiß und nass auch auf meine Schenkel, während er den Kopf drehte, um sich dort an mich zu schmiegen.
„Weil ich es tun werde, wenn es dich glücklich macht, Paige. Wann immer du es willst, werde ich vor dir auf die Knie fallen. Ich lasse dich tun, was immer du möchtest. Wenn du mir sagst, was ich tun soll, werde ich es machen. Was auch immer nötig ist, erinnerst du dich? Nur … sag es mir. Bitte.“
„Ich will, dass du den Mund hältst und gehst“, stieß ich hervor, so gut es ohne Atem ging. Denn der Atem war mir in der Kehle stecken geblieben, und die ganze Welt um mich herum drehte sich schwindelerregend, während ich versuchte, Luft zu bekommen. „Geh einfach, Austin!“
„Wenn es das ist, was du willst.“ Er stand auf und ließ seine Hände an meinem Körper aufwärtsgleiten, um mich an sich zu ziehen.
Der Saum meines Nachthemds fiel wieder herunter, aber das war kein Schutz vor ihm. Seine Gürtelschnalle presste sich gegen meinen Bauch. Der raue Stoff seiner Jeans kratzte mich an den nackten Beinen. Meine Hände waren zwischen uns, drückten sich gegen seine Brust, um ihn fortzuschieben, und er nahm sie beide in seine. Zu spät begriff ich, dass ich ihn jetzt ansehen musste.
„Ich liebe dich“, sagte Austin. „Weißt du das nicht?“
Ich öffnete den Mund, und er küsste mich, bis ich mein Gesicht wegdrehte.
„Du willst es nicht wissen“, stellte er fest.
„Das haben wir doch alles schon durch“, wisperte ich. „Es funktioniert nicht mit uns beiden.“
„Ich will daran arbeiten. Die Dinge haben sich verändert. Stimmt doch, oder? Ich habe mich verändert.“ Er hielt inne und zog mich ein winziges Stück dichter an sich heran. „Du hast dich verändert. Das weiß ich.“
Aber ich hatte nicht gewollt, dass er das erfuhr.
„Wir waren als Paar gar nicht so schlecht“, erklärte er.
Ich sah ihn noch einmal an. „Aber wir waren auch nicht gut.“
„Ich will mit dir zusammen sein. Nicht um dich hin und wieder zu vögeln. Sondern wieder richtig zusammen. Du und ich. Ich bin bereit, es zu versuchen.“
Es fehlte nicht viel, und ich hätte Ja gesagt. Aber dann sagte ich stattdessen: „Geh.“
„Koste es, was es wolle“, beteuerte er erneut und küsste mich, bis mir wieder die Luft wegblieb.
Ich begleitete ihn nicht zur Tür. Stattdessen wartete ich, bis ich hörte, wie sie hinter ihm ins Schloss fiel, bevor ich die Nachricht auf meinem Handy las. Sie war von Eric, wie ich vermutet hatte.
Wenn ich jetzt bei Dir wäre, würde ich vor Dir auf den Knien liegen. Dein Sklave. Ich wür de Dir dienen. Ich wünschte, ich könnte in diesem Moment bei Dir sein.
Es ist leicht, zurückzuschauen und den Umständen die Schuld an vielem zu geben. Und ich könnte dem, was kurz zuvor zwischen Austin und mir geschehen war, die Schuld an der Antwort geben, die ich Eric schickte. Aber ich trage selbst die Verantwortung für mein Tun. Ich antwortete ihm: Ich denke, es ist Zeit, dass wir uns von Angesicht zu Angesicht sehen.
Dann wischte ich mein Gesicht trocken
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