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Anthologie - Das Lotterbett

Anthologie - Das Lotterbett

Titel: Anthologie - Das Lotterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit den Augen ficken. Und er habe mit den Fingern in ihr gewühlt, sie tief drinnen gekitzelt – hier war sie richtig gesprächig geworden und hatte sich die Tränen abgetrocknet. Ja, und dann habe er den Ständer wieder eingeführt, der rot und groß und glänzend gewesen sei. An dieser Stelle verstummte sie und saß reglos da. Auf die Frage, ob sie Lustgefühle empfunden habe, antwortete sie kurz und bündig: nein. Man holte einen Arzt, der ziemlich rasch nachweisen konnte, daß sie die Sache in höchstem Grade genossen hatte. Als man sie daraufhin richtig ins Verhör nahm, kam es heraus, daß sie überhaupt nicht vergewaltigt worden war. Sie hatte diesen Burschen haben wollen, aber hinterher Angst bekommen, daß ihr Mann etwas erfahren könnte.
    Es sei der beste Schwanz gewesen, den sie je ausprobiert habe, gestand sie nun mit Wohlbehagen.
    Ob ihr Mann etwas erfahren hat, weiß ich nicht; ihr Name stand ja nicht in der Zeitung, aber die Leute redeten lange über sie. Mit dem Mann mußte etwas nicht stimmen, sie benutzte nämlich Bananen. Stets suchte sie sich die grünsten und festesten aus. Zunächst begriff der Verkäufer nicht, weshalb. Kein Mensch ißt gerne grüne Bananen; aber dann kam er dahinter, daß die Frau sie gar nicht zum Essen haben wollte. Seitdem nannte man sie Bananenvotze.
    »Ein Kerl, der seinen Schwanz nicht zu gebrauchen versteht, sollte nicht heiraten«, erklärte Anton entschieden. Das Weibsbild könne einem ja leid tun. Das sagte er zu Mutter, verlogen und tuschelnd.
    Es war der wärmste Sommer, an den ich mich erinnere; der Himmel war geradezu gelb. Es war ein Sommer, wo viele sich einen Fick im Grünen gönnten, überall gab es Liebeslager. Der Pint stand in der Wärme ständig, er war wie ein geglühter Eisenzapfen. Ich dachte von früh bis spät nur an Lina, und wie ich ihn bei ihr reinkriegen könnte, aber sie war nach wie vor gleich abweisend.
    »Angucken, aber nicht berühren«, sagte sie immer. Ich konnte ihr nicht verzeihen, daß sie ihre Unschuld mit dem Finger gesprengt hatte, ich hätte das mit meinem Pimmel viel besser machen können. Manchmal fragte sie mich, ob ich ein Mädchen gehabt hätte. Sie war lüstern neugierig, als geilten schon allein die Worte sie auf.
    »Einmal habe ich sieben gehabt«, protzte ich. »Ich legte sie hintereinander um, und dann nahm ich sie mir vor, eine nach der andern. Und jedesmal ist es bei mir gekommen. Mein Pint kam mir vor wie eine Kanone, ich konnte eine Salve nach der andern abfeuern. Dann schlief ich zwölf Stunden durch.«
    Ob sie mir geglaubt hat, weiß ich nicht. Ich ertappte mich dabei, daß ich diese Schwanzmärchen selber genoß. Sobald ich irgendein unanständiges Wort sagte, wurde mir mein Pimmel steif.
    Sie war immer noch ein garstiges Mädchen. Manchmal kam sie weinend an und erzählte mir, wie böse sie gewesen sei, und dann mußte ich sie natürlich bestrafen. Ihre Verzückung kannte keine Grenzen. Sie warf sich der Länge nach zu Boden und bettelte darum, gezüchtigt zu werden. Inzwischen war sie auch kühner geworden, sozusagen anspruchsvoller. Ich mußte es mit den Reisern sehr genau nehmen; die Zweige sollten ganz dünn sein, es sollte richtig sausen, wenn ich die Rute schwang. Ich schlug sie, weil ich sie gern hatte, und beim Prügeln empfand ich große Zärtlichkeit für sie. Die Schmerzensrosen von Blut erblühten auf ihrer Haut. Aber sie schien es auch zu genießen, mich zu peinigen und mit Worten zu erschrecken.
    »Ich fahr’ fort von hier und verlasse dich«, erklärte sie eines Tages. Dabei beobachtete sie mich heimlich mit halbgeschlossenen Lidern, und als sie sah, daß ich traurig war, lachte sie und war noch lange Zeit vergnügt. »Wir beide heiraten«, entschied sie, »aber du kriegst eine garstige Frau.« Doch ich wollte um keinen Preis heiraten, warum, weiß ich nicht. Schließlich verloren wir einander aus den Augen. Vermutlich hatte sie jemand gefunden, der sie besser befriedigen konnte.
    Wir hatten Glück gehabt, daß man uns niemals auf die Schliche gekommen war. Für mich war es nur ein Spiel gewesen, für Lina aber wollüstige Leidenschaft. Bei mir hinterließ das Ganze keinen tieferen Eindruck.
    »Wer wichst, kriegt Flecke an den Fingern«, sagte Anton eines Tages.
    Sofort guckte ich mir auf die Finger, und Anton lachte boshaft. Seitdem haßte ich ihn noch mehr. Mutter freilich glaubte ihm nicht, und Anton war wütend, weil sie mir mehr glaubte als ihm. Natürlich leugnete ich aus Leibeskräften. Ich

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