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Anthologie - Das Lotterbett

Anthologie - Das Lotterbett

Titel: Anthologie - Das Lotterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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war wie ein Engel, und Mutter glaubte mir, denn Engel haben ja keinen Pimmel.
    Malla schnüffelte noch immer bei uns herum. Es war immer das alte Lied. Malla kam, um ein bißchen Zucker auszuleihen. Das machte Mutter nichts aus, den Zucker konnte sie entbehren. Malla hatte immer eine Zuckerschale bei sich – aber sie hatte auch ihre Möse bei sich. Und das war schlimmer. Für Mutter fing es an problematisch zu werden, aber Anton warf sich in die Brust. Ich bin überzeugt davon, daß er mit dem Gedanken spielte, seinen Schwanz auch mal bei Malla zu benutzen. Er sagte freilich, sie sei eine Hexe, er finde sie widerlich. Ihm sei unbegreiflich, wie sich ein Kerl dazu hergeben könne, sich auf sie zu legen. Sie müsse mit schlappem Schwanz gevögelt werden, etwas Besseres verdiene sie nicht. Und er war sehr beleidigt darüber, daß Malla glaubte, sie käme an seinen Pint heran.
    »Der gehört nur dir«, machte er Mutter vor. Daraufhin wurde sie ganz wild, nahm seinen Schwanz in den Mund und spielte darauf wie auf einer Flöte. Nachdem sie mich hinausgeschickt hatte, schubste sie ihn zu Boden. Ich aber lief zum Fenster. Sie hatte sich wie eine Hexe auf seinen Pint gesetzt und flog davon. Er feuerte sie mit geilen Lauten an, mit unverständlichen, stöhnenden Worten, mit Gegurgel und Gekeuche. Sie war blind vor Geilheit, betastete ihn mit den Händen und schrie nach mehr Schwanz. Ihre Möse war unersättlich, sie hätte sich den ganzen Kirchturm hineinstecken können. Man konnte glauben, sie werde ihm den Pint abbrechen, sie wand und drehte sich, sie ruckte und stieß und rotierte wie ein Kreisel. Es sah aus, als sei sein Pimmel ein Klavierhocker.
    Ich merkte gar nicht, daß es mir in die Hose ging. Hinterher mußte ich mich waschen. Ich wünschte, ich hätte Hunderte von Mösen aufgereiht vor mir, die Luft flimmerte von Votzen. Linas Rühr-mich-nicht-an-Spiel war für mich auch nicht gut gewesen.
    Jetzt kam es mir vor, als sei sie ein Monstrum, von dem man nicht wußte, ob es zum Menschen- oder Tierreich gehörte. Eine Mutation, die, irgendwann einmal in grauer Vorzeit explodiert war, noch mit der Erinnerung an die Schnecke, die ihren Liebespfeil auf das wartende Weibchen abschießt. Selbst ihre Möse war wie eine Muschel; mir schien es nicht unglaubhaft, daß ihre Vorväter noch im Meer herumgeschwommen waren. Ihre Arme wollten sich um mich schlingen, aber sie fühlten sich kalt an, so daß es mich manchmal grauste. Ich mußte an Salzwasser und Tintenfische und schlingernden Tang denken.
    Aber es gab da noch ein Mädchen, das mir Kitzel verursachte. Wie sie hieß und wo sie wohnte, weiß ich nicht. Sie war älter als ich, vielleicht neunzehn oder zwanzig Jahre alt. Sie war groß und hatte einen wippenden Entenbürzel, und ihre Brüste waren wie zwei Vulkangipfel. Sie standen waagerecht ab, und jedesmal, wenn wir uns sahen, starrte ich darauf, und es kümmerte mich auch nicht, daß sie es merkte. Wenn wir aneinander vorbeigegangen waren, drehte ich mich nach ihrem schaukelnden Hintern um. Ich wollte ihn in den Händen halten, ihn kneten, darauf schaukeln und ins Paradies hineinfahren. Sie begann mir zuzulächeln, also nahm sie meine lüsternen Blicke nicht übel. Sie lächelte, als wollte sie mich verschlingen. Nachts einzuschlafen, war reinweg unmöglich geworden. Noch hatte ich kein Mädchen gehabt, und in Klopapier zu wichsen war nicht dasselbe. Bestimmt hatte dieses Mädchen eine allerliebste Tschurrimurri, wie eine weiche, kleine Miezekatze. Komm, Miez, komm… wahrscheinlich war ich drauf und dran, den Verstand zu verlieren.
    »Was glotzt du denn so?« fragte Anton, obwohl ich in dem Augenblick gar nicht glotzte. »Der Bengel fängt an, geil zu werden«, sagte Anton, und er sagte das mit soviel Neid in der Stimme, als stehe ihm dieses Recht allein zu…
    Hinter der Hecke wieherte Jansson.
    »Komm, mein Kleiner, komm her!« Einmal zeigte er mir seinen Schwengel. Der sah aus wie ein Hechtkopf. Er stand da und wedelte damit im geöffneten Schlitz herum und lächelte mir zu. Dann zeigte er mit dem Finger, was er mit meinem Arsch machen wollte. Er sei verrückt nach meinem Arsch, sagte er. »Also komm her, mein Kleiner, komm doch!« Aber ich rannte, was ich nur konnte, denn ich wollte Janssons Rammler nicht in mir haben. Ich wollte eine Möse haben.
    Und dieses Mädchen hatte eine. Und ich kann wohl behaupten, daß es das einzige war, was mich an ihr interessierte. Ob sie dumm oder boshaft oder x-beinig war oder einen

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