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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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gerettet hat, durcheinandergebracht und einiges andere daruntergemischt. Ich wette, so war es, denn einige Sachen, die er ständig vor sich hinmurmel te, machen ganz klar, daß er eine Menge über die Gewohnheiten der Affen weiß!«
    Ein Streichholz wurde angerissen, dann fuhr Harpers Stimme fort: »Übrigens ist die Entfernung gar nicht so groß, und alles, was wir tun müssen, ist, dem Flußlauf zu folgen, wie er es angegeben hat. Wenn dort keine Gorillas sind, haben wir eben einen netten Ausflug gemacht, und die Möchtegern-Großwildjäger, die mich begleiten, werden ihr Teil bekommen; wenn die Gorillas dort sind, werde ich ein paar hübsche Felle zum Präparieren bekommen, und mit Glück vielleicht ein paar Junge fangen. Sie werden einen hübschen Preis erzielen, wenn das Haar so hellrot ist, wie Lane phantasiert hat.«
    »Na, ich wünsche dir Glück, aber …«
    »Glück ist nicht nötig, Livy. Mit der Ausrüstung, die wir haben, würde uns ein Dutzend solch schlauer Gorillastämme, wie er ihn ausfindig gemacht hat, nicht beunruhigen, und auf die eine oder andere Art werde ich das Meinige bekommen. Ich glaube, wir können aufbrechen …«
    Aber Lane hörte nicht mehr zu. Er sah den alten Ajub präpariert in einem Museum, sein graugesprenkeltes rotes Fell ausgestopft, mit einem Zettel darunter; und er dachte an Klein-Tama, irgendwo weinend in einem Käfig, während Idioten darüber debattierten, ob ein Affe intelligent sein könne; oder Klein-Tama, wie er von Wissenschaftlern untersucht wurde, um seine Denkfähigkeit zu bestimmen, während Suchtrupps ausschwärmten, um mehr von diesen merkwürdigen Anthropoiden mitzubringen. Oh, sie würden einen wundervollen Preis erzielen, ganz recht!
    Vielleicht war es logisch, daß der Mensch keinen Rivalen seiner Überlegenheit dulden sollte. Aber in jedem Fall war das Ergebnis sicher. Sogar die Primitiven seiner eigenen Rasse waren schlecht genug gefahren, und die Affen, egal wie intelligent, würden nur merkwürdige Tiere bleiben, ohne Schutz durch irgendein menschliches Gesetz und gesucht von jedem Showmann und Theoretiker der Welt.
    Ganz langsam, ohne Lärm, glitt er unter dem Bettzeug hervor und zwang sich trotz der Schwäche, die ihn überkam, auf die Beine. Einen Moment lang war es, als würde er ohnmächtig werden, aber es ging vorüber; während seineKnie schlotterten und das Zimmer sich um ihn zu drehen schien, gewann er soweit Gewalt über sich, um allein zu stehen und sich vorwärts bewegen zu können, auf den Wandschrank zu, den das Mondlicht verriet. Es waren Kleider darin, die ihm nicht gehörten, aber gut genug paßten. Er stützte sich gegen eine Wand und zog sich an.
    Die beiden Männer auf der Veranda fühlten sich unbeobachtet, als er zu ihnen hinsah. Hastig suchte er das Zimmer nach einer Flinte oder einem automatischen Gewehr ab, fand aber nichts; in andere Zimmer traute er sich nicht hinein. Außer einem Korb hausgemachter Süßigkeiten fand er nichts, was ihm nützen konnte. Widerwillig schluckte er das süße Zeug, um die Energie zu erlangen, die er brauchen würde. Dann riß er das Netz vor dem Fenster beiseite, vorsichtig um das Geräusch zu dämpfen, und ließ sich zitternd nach draußen auf den Boden gleiten und versuchte, während er am Fensterrahmen hing, bei Bewußtsein zu bleiben .
    Die Flucht mit einem Boot verwarf er, weil er wußte, daß er nicht in der Lage war, auch nur ein leichtes gegen den Strom zu steuern. Auch der Gedanke, mit einem Pferd zu fliehen, den er einen Moment lang hatte, als er eines in den Ställen wiehern hörte, gab er auf. Wenn er ein Pferd entführte, würde man ihn zu leicht sehen, und er war nicht in der Verfassung, eine wilde Jagd durchzustehen. Außerdem könnten die Pferde Lärm verursachen, wenn ein Fremder sich ihnen näherte, und seine einzige Chance lag in der Heimlichkeit.
    Er suchte die tieferen Schatten und kroch in ihrem Schutz vom Haus weg, hinaus zum Tor des umzäunten Grundstücks, das jetzt von einem schlafenden, halbwüchsigen Jungen bewacht wurde. Das Schnarchen hielt ungestört an, als er sich hinausließ. Der große Kontinent lag vor ihm! Auf der einen Seite sah er den Fluß und bewegte sich auf ihn zu, da er wußte, daß er sich neben ihm halten und ihm folgen mußte, den Weg zurück, den er gekommen war.
    Es war ein äußerst unkluges Unternehmen, ohne die leiseste Hoffnung auf Erfolg, und seinem rational denkenden Bewußtsein war dies klar. Sogar wenn er den langen Marsch aushalten, den

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