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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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steht fest .‹) Laut fügte er hinzu: »Pat mag nicht im Becken bleiben, Kapitän. Er will ständig raushüpfen. Und er haßt mich, Kapitän.«
    »Was gibt es?« Blake hatte die Fische bereits vergessen; seine Gedanken drehten sich längst wieder um die geheimnisvollen Ereignisse.
    »Ich sagte, der Fisch haßt mich, Kapitän. Jedesmal, wenn ich das Becken säubere, versucht er mich in den Finger zu beißen.«
    »Reden Sie keinen Quatsch, Johnson.«

 
Damon Knight
Bürger zweiter Klasse
     
    Obwohl er an die tropische Sonne gewöhnt war, stach ein Lichtstrahl, von einem der Laborfenster reflektiert, in Cravens Kopf, als er an der Spitze seiner kleinen Gruppe von Besuchern vom Festland den Fußweg überquerte. Er fehlte sich unbehaglicher und fiebriger, als es durch das Trinken in der letzten Nacht zu erklären war. Vielleicht steckte ihm etwas in den Knochen. Gott behüte, es wäre eine lausige Zeit dafür, wo doch der Rest der Mannschaft übers Wochenende drüben in Charlotte Amalie war.
    »Wann, haben Sie gesagt, kommt das Flugzeug von Miami?« fragte der graue dickbäuchige Mann mit dem gestutzten Schnurrbart. Während er sich beeilte, Craven einzuholen und auf seine Armbanduhr schaute, stolperte er und fluchte. »Gerade jetzt sollte ich zurück in New York sein. Ich hasse es, gerade in einer solchen Lage draußen auf dem Land zu sein.«
    »Viertel nach zwei«, sagte Craven knapp, »Sie haben noch eine Menge Zeit.«
    »Was denken Sie über die Krise, Doktor Craven?« fragte eine der Frauen. Sie war dicklich und grauhaarig. »Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie ganz allein hier draußen sind? Meine Güte, ich würde mir welche machen.«
    »Ach, ich nehme an, es wird vorbeigehen«, sagte Craven gleichgültig, »so geht es immer.«
    »Tja, das ist richtig, so ist es immer gegangen«, sag te der dickbäuchige Mann, und es klang erleichtert. Er brach ab und kniff die Augen zusammen, um über die weißen Betonbunker hinaus zum Hafen zu starren. »Hab’ da draußen was springen sehen. Da ist noch einer! Sind das welche von diesen Tieren?«
    »Ja, das sind Delphine«, sagte Craven. Ungeduldig schritt er vorwärts, um die Laboratoriumstür zu öffnen. »Hier entlang, bitte.«
    Im Innern war es kühler als draußen, aber voller Sonnenlicht durch die großen Fenster, die Ausblick auf die See gewährten. An der Wand hing eine Alphabetstafel mit leuchtend kolorierten Bildern einfacher Gegenstände. Der Boden bestand aus einer Betonplatte, die an der gegenüberliegenden Seite des Raumes quer durchschnitten war und so einen Kanal bildete, der an beiden Enden offen war. Das Wasser im Kanal hob und senkte sich in einer langsamen schwindelerregenden Wellenbewegung. Cravens Kopf begann zu schmerzen.
    »Hier arbeiten wir die meiste Zeit mit den Delphinen«, sagte er. »Einen Augenblick, ich will sehen, ob ich einen für Sie holen kann.« Er trat zu einem Wandschaltbrett, drückte einen Knopf und sprach in das Mikrophon. »Pete, hier spricht Charles. Komm bitte mal rein.«
    Ein quäkendes, kollerndes Geräusch aus dem Wandlautsprecher antwortete ihm.
    »Okay, komm herein«, sagte Craven und schaltete das Mikrophon aus.
    »Was war das denn?« fragte eine der Matronen. »Hat da einer der Delphine gesprochen ?«
    Craven lächelte. »So ist es – das war Pete, unser Musterschüler. Sehen Sie aus dem Fenster. Und, bitte treten Sie ein wenig vom Kanal zurück.«
    Es entstand ein nervöses Scharren von Füßen, als einige Besucher sich vom Rand entfernten, und andere sich dichter bei den Fenstern versammelten. Den Betonkanal hinab, der an den Bunkern vorbei direkt zur Laborwand führte, bewegte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit etwas Graues. Es war untergetaucht, doch stieß es hin und wieder einen Strahl Gischt aus. Die Besucher begannen aufgeregt zu murmeln; einige zuckten vom Fenster zurück.
    »Vorsicht!« schrie jemand. Die graue Gestalt stürmte in den Raum; das Wasser im Kanal hob sich, als ob es überlaufen wollte, dann fiel es mit einem klatschenden Geräusch zurück. Es gab Geschrei, dann nervöses Gelächter.
    »Okay, Pete«, sagte Craven, »heraus mit dir.«
    »War es wirklich Sprechen ?« fragte jemand hinter ihm. »Konnten Sie verstehen, was es sagte?«
    Craven, der sich nicht die Mühe machte, zu antworten, betätigte einen Schalter an der Kontrolltafel. Aus einer Nische in der Wand kam eine elektrische Winde, an der eine geschwungene, schwer beschlagene Metallbühne hing. Die Bühne senkte sich ins Wasser; der

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