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Anwaltshure 4

Anwaltshure 4

Titel: Anwaltshure 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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Augen blitzten wie die eines aufmüpfigen Jungen.
    Unser Essen enthob mich einer Entgegnung.
    Ein Blick auf seinen Teller genügte, um mich auflachen zu lassen. Die Küche hatte sich alle Mühe gegeben, aus seinem Steak ein kleines Haute Cuisine -Kunstwerk zu machen. Darren blickte auf die Kreation und zum ersten Mal war das Lächeln an diesem Abend verschwunden.
    »Das glaub ich jetzt nicht«, stieß er beinahe atemlos hervor. »Was ist DAS denn?«
    Der Kellner blickte gequält drein. Allerdings nicht, weil er einen Fehler beim Chef vermutete, sondern weil er mit solch einem Gast geschlagen war. »Ist etwas nicht in Ordnung, Monsieur?«, fragte er gepresst.
    »Nein«, kam ich seiner zornigen Entgegnung zuvor. »Alles bestens. Vielen Dank!«
    Der Kellner beschloss, nicht weiter nachzuhaken und verschwand.
    »Ich habe ein Steak bestellt, und kein … Was immer das auch ist!«, brummte Darren missmutig und zerschnitt sein Fleisch. »Kann ich?«, fragte er und zog, ohne meine Antwort abzuwarten, meinen Platzteller heraus und schob alles, was nicht Steak war, auf meinen Platzteller.
    Mühsam unterdrückte ich ein Grinsen. Um es ihn nicht sehen zu lassen, senkte ich meinen Kopf tief über den Teller und begann, mein Huhn zu essen.
    »Ist es gut?«, fragte ich, nachdem er innerhalb von Minuten seine ganze Portion aufgegessen hatte. Er nickte, wenn er auch offensichtlich der Qualität der Zubereitung keine große Bedeutung beimaß.
    Als er geendet hatte, nahm er die Stoffserviette, wischte sich energisch den Mund ab und lehnte sich zurück, wie ein Arbeiter, der ein kompliziertes Projekt beendet hat.
    »Weißt du – um auf unser Thema zurückzukommen – ich habe diesem Treffen mit dir nur zugestimmt, weil George so entgeistert geguckt hatte, als ich ihm sagte, dass ich keinen Bedarf an einer Nutte hätte. Er meinte, du seist eine der Besten. Aber auch das reizt mich nicht. Ficken ist für mich spontane Entspannung. Wärst du jetzt irgendeine Frau, die sich zu mir an den Tisch gesetzt hätte, weil der Stuhl noch frei war, und hättest mir zu verstehen gegeben, dass du mich geil findest … Klar, dann würde ich nicht Nein sagen. Aber so …«
    Mein Stück Huhn begann eine kleine, von der Gabel angetriebene Fahrt durch den Saucenspiegel auf meinem Teller.
    »Oder bekommst du Ärger, wenn ich dich nicht bumse?« Sein breites Grinsen machte aus seiner Frage einen Witz.
    »Ich und Ärger bekommen?« Jetzt musste ich grinsen. »Ich bekomme höchstens Geld …«
    Die Antwort gefiel ihm offensichtlich.
    »Du bist nicht auf den Mund gefallen«, sagte er zufrieden. »Ich mag intelligente Nutten.« Das war etwas mehr Offenheit, als die gute Kinderstube normalerweise zuließ.
    Der Kellner trat an unseren Tisch und räumte die leeren Teller ab. Auf Darrens Wunsch hin wurde die Rechnung gebracht und während er sich zur Seite lehnte, um seinen Geldbeutel in die Hosentasche zu schieben, fragte er: »So, und was machen wir zwei Hübschen jetzt mit dem angebrochenen Abend?«
    »Ich weiß nicht, was du machst, aber ich gehe jetzt nach Hause.«
    Die Antwort verblüffte ihn offensichtlich. »Wie? Du willst nach Hause gehen?« Seine Augen hatten sich geweitet und das Blau strahlte förmlich. Wenn auch nicht vor Begeisterung.
    »Du sagtest vorhin, du würdest keine Nutten vögeln. Deswegen gehe ich jetzt nach Hause. Ich bin müde, und froh, wenn ich mich ein wenig auf meiner Couch ausstrecken kann.«
    Er machte »Hm« und blickte auf ein paar imaginäre Krümel, die er mit seinem Zeigefinger über die strahlend weiße Tischdecke schob. »Schade. Ich habe mich gut mit dir unterhalten.«
    »Also dann …« Ich stand halb von meinem Stuhl auf und griff dabei nach meiner Tasche.
    »Ich kenne hier einen netten Club … Crystal Cat …« Der Satz kam schnell.
    Schmunzelnd setzte ich mich wieder hin.
    »Kennst du den?«
    »Nein«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    »Gut. Dann gehen wir dort hin. Ich will dich beeindrucken.«
    Ich atmete tief ein, denn jetzt stand er auf und ich kam mir ein wenig idiotisch vor, weil ich mich jetzt zum zweiten Mal hinstellte. Begleitet von seinem zynischen Grinsen half er mir in meinen Mantel und ließ mich vorgehen, als wir das Restaurant verließen.
    »Wie viele Männer fickst du so pro Woche?«, eröffnete er wenig zartfühlend das Gespräch, als wir nebeneinander hergingen.
    Da ich nicht vorhatte, eine Unterhaltung auf diesem Niveau zu führen, schwieg ich lieber. Sollte er doch zusehen, wo er seine Unterhaltung

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